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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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entfernt von ihm saßen. »Zu meiner Rechten darf ich Ihnen zuerst Frau Dr. Nuria vorstellen, sie ist Expertin für Biotechnologien. Daneben Herr Dr. Hrevo, mein Fachmann für biologische Kampfstoffe. Danach folgen die Herren Dr. Linkwu und Dr. Gendari, unsere Waffenexperten. Und zu guter Letzt Frau Dr. Yirix, sie berät uns in allen Fragen, die die Rasse der Engel im Allgemeinen und Besonderen betreffen.«
    Ich nickte ihnen allen kurz zu, doch in Wirklichkeit wünschte ich mich ganz weit weg. Der Grauhäutige wühlte in einem Stapel Papier und ich sah dabei zu, weil er seltsamerweise vertrauenswürdig wirkte. Und freundlich.
    »Und Sie?«, platzte es aus mir hinaus.
    Er hob überrascht den Kopf. Yaris schnappte hörbar nach Luft und sein Team hatte alle zur Verfügung stehenden Augenpaare weit aufgerissen.
    »Bitte?«, fragte er und ich glaubte, er hatte tatsächlich kurz gelächelt.
    »Ihr Name«, fragte ich leise. »Ich würde gern wissen, wie Sie heißen.«
    Er sah mich einen Moment an und wieder huschte ein Lächeln über seine Züge. Er legte den Stapel zur Seite. »Mein Name ist Mino Teshnon. Professor Dr. Mino Teshnon. Ich bin der Leiter der Sicherheitsabteilung.«
    »Freut mich«, murmelte ich.
    »Es freut mich ebenfalls, Nikka«, sagte er ernst.
    Yaris hinter meinem Rücken räusperte sich energisch. »Nikka, die Damen und Herren wissen über den Vorgang des Unfalls bereits Bescheid. Würdest du uns bitte erzählen, wie du dich zurzeit fühlst. Ist dein Arm immer noch taub?«
    Ich drehte mich zu ihr um, doch ihr Blick war nach wie vor distanziert und kalt. War sie immer noch böse auf mich?
    »Yaris«, sagte Professor Teshnon. »Setzen Sie sich doch hier herüber zu uns, dann müssen Sie nicht immer mit Nikkas Rücken sprechen.«
    »Natürlich …« Yaris sprang dienstbeflissen auf, überlegte kurz und schließlich setzte sie sich neben mich. Ich riskierte einen Blick zu ihr hinüber, doch sie sah mich nicht an.
    »Mein Arm ist immer noch etwas taub …« Die Experten begannen, sich eifrig Notizen zu machen. Ob sie diesen einen Satz von mir Wort für Wort mitschrieben?
    »Haben Sie Schmerzen?«, fragte Professor Teshnon.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Kannst du mittlerweile die Hand wieder richtig zur Faust ballen?«, fragte Yaris, ohne mich anzusehen.
    »Ich weiß nicht …« Yaris war meine beste Freundin, wieso riss sie mich vor den Fremden hier so rein?
    »Versuchen Sie es, bitte«, sagte Professor Teshnon sanft.
    Unwillig zog ich meinen Arm unter der Tischplatte hervor. Alle Experten beugten sich neugierig vor, außer Professor Teshnon, der anscheinend suchend in einer Akte blätterte. Ich strengte mich an, versuchte, rein aus der Erinnerung meine Muskeln anzuspannen, und doch schaffte ich es nicht so wirklich. Meine Finger krümmten sich, doch dann, so schien es, arbeitete mein Körper gegen mich. Es knackte in den Gelenken und ein paar Sehnen begannen zu zittern. Es wurde nicht besser, ich hatte das Gefühl, dass es plötzlich wieder schlimmer wurde, seit die blauen Linien aufgetaucht waren.
    »Ich würde mir den Arm gern mal ansehen«, sagte Frau Dr. Nuria. Anstatt mich zu fragen, blickte sie zu ihrem Vorgesetzten. Professor Teshnon leitete ihren fragenden Blick mit einem kurzen Fingerzeig weiter zu mir. Frau Dr. Nurias herablassendes Schmunzeln gefiel mir nicht. Etwas übertrieben langsam drehte sie sich mir zu. Bevor ich sie fragen konnte, ob es ihr vielleicht recht wäre, wenn ich den Arm abtrennen würde, damit sie nicht mit so etwas wie mir reden musste, entschloss sie sich dann doch, das Wort an mich zu richten. »Dürfte ich?« Sie lächelte.
    »Nein.« Ich lächelte zurück.
    Einen Moment herrschte absolute Stille.
    »Nikka«, zischte Yaris und stupste ausgerechnet meinen verletzten Arm an.
    »Aua«, flüsterte ich und sah sie böse an.
    »Ach, ich dachte, der Arm tut nicht mehr weh.«
    Tat er auch nicht wirklich, aber ich schien ihr ja sowieso völlig egal zu sein. Was also interessierte sie mein Arm? Trotzig starrte ich geradeaus.
    »Du lässt Frau Dr. Nuria jetzt sofort deinen Arm ansehen, das ist ein Befehl«, sagte Yaris. Ich schaute zu ihr und sah, wie sie zitterte. »Ein Befehl«, wiederholte sie noch einmal.
    »Tu das nicht«, flüsterte ich. »Bitte.«
    Yaris sprang so heftig auf, dass ihr Stuhl fast nach hinten übergekippt wäre. »Entschuldigen Sie uns bitte fünf Minuten«, sagte sie mit fester Stimme in Richtung der Experten. Professor Teshnon nickte nachsichtig, die anderen

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