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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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mich. »Kämpfe, mein Engel«, flüsterte ich.
    Ich strich kurz die Bettdecke glatt und schlich zufrieden aus dem Zimmer. Erst als ich wieder an meinem Schreibtisch saß, merkte ich, wie müde ich eigentlich war. Ich warf die Medikamente, die ich nicht brauchte, in eine Schublade und schob die zwei wichtigen Packungen unter den Schein der Lampe. Ob die Mittel ihm wirklich halfen? Diese kleinen weißen Dinger sahen so unscheinbar aus, so wenig beeindruckend und doch sollten sie so viel bewirken können. Hoffentlich war es noch nicht zu spät.
    Die Uhr auf meinem Bildschirm zeigte mir, dass es weit nach Mitternacht war. Zeit, um ein bisschen Ruhe zu finden und das Beste zu hoffen. Vielleicht sah es am Morgen bereits alles viel besser aus.
    Mitten in der Nacht klingelte mein Handy. Im Halbschlaf nahm ich das Gespräch an und statt eines Grußes schmatzte ich ein paar unverständliche Worte in das Mikro.
    »Hi, habe ich dich geweckt? Ich wollte mal hören, wie es dir geht.«
    Yaris’ Stimme kroch in meinen Gehörgang und schob die Reste eines romantischen Traums energisch zur Seite. Wie schade, wenn ich mich recht erinnerte, waren Levian und ich gerade nackt und es war nicht unbedingt langweilig. Wir befanden uns an einem lauschigen Plätzchen, überall weiche Decken, Kissen und sanftes Licht. Levian hatte mich in seine Arme gezogen und mir verführerische Worte ins Ohr geflüstert. Seine Finger hatten mich gestreichelt – zärtlich und doch unverkennbar fordernd. Ich hatte meine Hand unter sein T-Shirt geschoben und seinen muskelgestählten Oberkörper genießerisch erkundet. Wir hatten uns geküsst und er hatte sich auf mich gerollt und tief in die weichen Kissen gedrückt. Seine Lippen, das sanfte Knabbern seiner Zähne, seine Zunge, die eine heiße Spur auf meinem Hals hinterließ …
    »Nikka? Hallo? Hab ich dich geweckt?«
    »Wie viel Uhr ist es?«, nuschelte ich.
    »Es ist kurz nach zehn. Ich kam von der Nachtschicht und war eben etwas einkaufen.«
    »So spät schon?«
    »Ja. Was hast du denn getrieben, ich hatte dir doch gesagt, du sollst dich ausruhen.«
    »Abendessen bei meinen Eltern.«
    »Oh.« Yaris’ mitleidiger Tonfall zeigte, dass sie ungefähr genauso viel von den Kuppel-Dates meiner Eltern hielt wie ich. »Sie geben wohl nie auf, hm?«
    Ich schnaufte nur missmutig. Ich war eindeutig noch zu verschlafen für solche Gespräche.
    »Wie geht es deinem Arm?«
    »Wem?«
    »Nikka, werd mal wach … dein verletzter Arm, du erinnerst dich?«
    Ich rollte mich auf den Rücken und hob den linken Arm. Das Aderngeflecht schien unverändert. Ich ballte die Finger zur Faust. Erleichtert ließ ich den Arm wieder sinken. »Funktioniert«, sagte ich.
    »Funktioniert?«
    »Ja.«
    »Nikka, sprich bitte in ganzen Sätzen mit mir. Was machen die blauen Adern? Sind sie noch da? Und was meinst du mit funktioniert? Kannst du ihn normal anheben? Die Finger krümmen? Spürst du wieder etwas darin oder ist die Haut immer noch taub?«
    »Er ist wieder okay.«
    »Na prima. Weißt du was? Ich bringe jetzt meine Einkäufe nach Hause, werde etwas essen und schlafen, und bevor die Nachtschicht beginnt, komme ich bei dir vorbei und wir sehen uns deinen Arm zusammen an.«
    »Ich will wieder arbeiten kommen.«
    »Das geht nicht, Nikka, nicht bevor ich dich ein Mal gesehen habe. Du wirkst immer noch … verwirrt.«
    »Ich bin nicht verwirrt, ich habe geschlafen.«
    »Gut, das werden wir ja nachher sehen. Vielleicht so um sechs herum? Dann reden wir ein bisschen, ich gucke mir den Arm an und dann sehen wir weiter.«
    »Du kannst nicht vorbeikommen«, sagte ich tonlos. Noch einen Besuch, während Levian im Nachbarzimmer schlief, hielt ich nervlich nicht durch. Zumal er seit Kurzem zu lautstarken Wutanfällen neigte, was das Risiko nicht unbedingt minderte … falls er überhaupt noch lebte. Ich sprang mit dem Handy am Ohr auf und wankte zum Schlafzimmer.
    »Und wieso nicht?«, fragte Yaris perplex.
    Ich konnte sie gut verstehen. Meist war sie mehrmals die Woche bei mir und wir machten das, was alle besten Freundinnen so machten. Wir redeten über Männer, beschwerten uns über unsere Eltern und quatschten über alles, was uns sonst einfiel. Ich trank dabei mein Dosenblut und sie bekam ihr eklig süßes Getränk und Kekse. »Ich … kann nicht. Es passt mir heute nicht, okay?«
    »Es passt dir nicht? Was hast du denn vor?«
    »Ich muss ein paar Sachen erledigen.«
    »Kommt deine Mutter schon wieder vorbei?«
    »Nein. Einfach nur so. Zeugs

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