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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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und lauschte ins Innere. Ich hielt sogar die Luft an, doch ich konnte nichts Verdächtiges hören. Vorsichtig schloss ich auf und ließ die Tür nach innen aufschwingen.
    Der kleine Flur lag komplett im Dunkeln, die Tür zum Badezimmer war angelehnt. Ich streifte mir die Schuhe von den Füßen, ließ den langen Mantel auf den Boden gleiten und schlich weiter. Auch im Wohnraum konnte ich nichts Ungewöhnliches ausmachen, alles sah so aus, wie ich es verlassen hatte. Leise ging ich weiter in Richtung Schlafzimmer. Mein Kleid raschelte bei jeder Bewegung und ich ärgerte mich, dass ich es nicht einfach abstreifen konnte, so wie den Mantel und die Schuhe. Im Halbdunkel erkannte ich die Umrisse des Bettes und dann die hellen Haare des Engels.
    Er war nicht getürmt. Er hatte mir auch nicht seine Verbündeten auf den Hals gehetzt. Und so wie es auf den ersten Blick aussah, hatte er auch nicht die Wohnung durchsucht. Er schlief einfach nur.
    Ich trat an das Bett und lächelte auf ihn hinunter. Vielleicht hatte ich ihn doch falsch eingeschätzt, ihm Unrecht getan und viel zu schwarz gesehen. So friedlich, wie er aussah, wenn er schlief, konnte ich mir sowieso nicht vorstellen, dass er Flammenschwert schwingend gegen meinesgleichen kämpfte.
    Ich beugte mich zu ihm hinab, um ihn genauer zu betrachten, da fiel mir auf, dass sein ganzes Gesicht nass von Schweiß war. Tropfen liefen in feinen Rinnsalen von seiner Stirn über seine Wangen und auf den hellen Kissenbezug, der bereits feucht zu sein schien. Er atmete schwach, seine Brust hob und senkte sich kaum noch.
    Ich beugte mich noch etwas näher, lauschte und war erschrocken, wie schnell seine Atmung war. Sein Körper strahlte eine Hitze aus, die mich entsetzt zurückweichen ließ. Die Schatten unter seinen Augen waren zu tiefen Höhlen geworden und sein Gesicht wirkte hohlwangig und grau.
    Plötzlich lief ein Schauder über seinen Körper und er begann zu zittern. Ich legte eine Hand auf die Decke und versuchte, ihn zu wecken, doch das Zittern wurde noch schlimmer. Er schien zu frieren, doch wie konnte das sein? Sein Körper glühte so sehr, dass ich ihm am liebsten die Decken weggenommen hätte. Vorsichtig berührte ich seine Schulter. »Engel?«
    Er murmelte etwas und zog die Decken enger um sich, als sein Körper von einem erneuten Zittern geschüttelt wurde.
    »Levian, wach auf, bitte!«
    Wieder bekam ich keine richtige Antwort.
    »Levian, was hast du? Bitte … wach auf. Rede mit mir, du musst mir sagen, wie ich dir helfen kann!«
    Endlich schlug er die Augen auf. Sein Blick schien durch mich hindurchzugehen, als er die Decke von sich schob und sich fahrig im Zimmer umsah. »Wo …?«, murmelte er. Seine trockenen Lippen sprangen auf und begannen an zwei Stellen zu bluten. »Wo bin ich?«
    Ich nahm vorsichtig die Hand, die das Bettzeug zur Seite geschoben hatte. »Du bist bei mir, du bist in Sicherheit.«
    Erst jetzt sah er mich direkt an. Seine Augen glänzten, die kleinen Adern im Augapfel schienen fast alle geplatzt zu sein, denn sein Blick war blutunterlaufen und erschreckte selbst mich, die schon viel Furchtbares gesehen hatte.
    In der nächsten Sekunde entriss er mir seine Hand, als hätte er sich verbrannt.
    »Dämon!«, zischte er. Er schien nach einer Waffe zu suchen. Tastend schob er seine Hände an seinem Körper hinunter, bis er zu bemerken schien, dass er nicht nur unbewaffnet, sondern auch noch halb nackt war. »Was hast du mit mir gemacht? Wo bin ich … und wer bist du, teuflisches Wesen?«
    Seine Stimme klang rau und heiser, doch noch mehr erschraken mich seine Worte. Er schien völlig orientierungslos. Ratlos wandte ich den Blick kurz ab.
    Er packte mich und zog mich heran. Seine kräftigen Hände legten sich um meinen Hals und drückten zu. Sofort stieg ein unbändiges Hustengefühl in meinen Lungen auf. Ich bekam weder Luft noch konnte ich schlucken.
    »Meine Waffe kannst du mir nehmen«, keuchte er wie zur Bestätigung. »Zur Not wehre ich mich mit bloßen Händen!«
    Ich griff nach seinen Unterarmen, meine Finger gruben sich in sein Fleisch, und mit aller Kraft riss ich seine Arme nach außen. Wahrscheinlich lag es daran, dass er körperlich extrem geschwächt war, denn ich schaffte es schon beim ersten Versuch, meinen Hals aus seinem Würgegriff zu befreien. Ich hielt seine Arme fest, während ich nach Luft schnappte und gleichzeitig hustete.
    Levians Kopf sackte kraftlos vor meine Schulter und dann übergab er sich auf meinen Schoß.
    Ich saß

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