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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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größer war als ich, allein zu stützen, fiel selbst mir schwer. Er hing halb auf mir, seine Beine machten kleine, wacklige Schritte und immer wieder waren wir kurz davor, umzufallen. Ich stöhnte unter seiner Last. Als wir durch die Tür schwankten, fiel mir ein, dass er vielleicht auch mal dringend ins Bad müsste. Also schleifte ich ihn in diese Richtung und setzte ihn auf der Toilette ab. Im Bad stank es nach Erbrochenem und ein ziemlich traurig aussehendes rosafarbenes Abendkleid lag verklebt in der Ecke der Duschtasse. Doch das war mir jetzt ziemlich egal.
    »Levian?«
    Mühsam hob er den Kopf und sah aus halb geschlossenen Augen zu mir hoch.
    »Du bist im Bad. Ich weiß nicht genau, aber vielleicht … also, du sitzt auf der Toilette und … herrje, ich hab so etwas noch nie gemacht bei Fremden …«
    Levian guckte, als verstünde er nicht, was ich ihm sagen wollte.
    »Ach verflixt! Okay … du bleibst sitzen und ich ziehe dir die Hose hinunter. Ohne hinzusehen … und wenn du soweit bist, dann betätige die Spülung und ich komme wieder herein … ja?« Meine Wangen glühten und ich war mir sicher, ich hatte einen hochroten Kopf.
    Das alles hier war nicht gerade einfach für mich.
    Levian gab ein Geräusch von sich, das ich als Zustimmung wertete. Mit geschlossenen Augen zog ich ihm die Unterhose hinunter und ging langsam aus dem Bad. Die Hölle bewahrte mich vor weiteren Peinlichkeiten. Wer auch immer uns erschaffen hatte, ich war ihm auf ewig dankbar, dass wir niemals krank wurden. Was für ein Elend.
    Einige Sekunden später ertönte die Spülung. Vorsichtig öffnete ich die Tür und schielte ins Bad. Levian hatte den Kopf auf die Hände gestützt, zitterte und schwankte.
    »Ich bin wieder da«, sagte ich sanft, ging in die Hocke und zog die Unterhose wieder einigermaßen an ihren Platz. Dann griff ich ihm rasch unter die Arme, damit er nicht vom Klo fiel, und zog ihn hoch. »Ich bringe dich erst mal auf die Couch, ja? Und dann musst du etwas trinken.«
    Zum Glück war es nicht weit bis zur Couch und mit zitternden Knien nahm er darauf Platz. Ich holte den Becher, halb voll mit Wasser.
    »Kannst du den halten?« Er nickte, doch seine Hände zitterten so stark, dass er den Becher kaum an die Lippen führen konnte.
    »Warte …« Ich schob mein Bettzeug zur Seite und setzte mich neben ihn. Vorsichtig nahm ich den Becher und hielt ihn an seine Lippen. Immerhin konnte er nun wieder schlucken, was mich sehr beruhigte. Er trank den Becher leer und drehte den Kopf weg.
    »Möchtest du dich hier auf die Couch legen? Kopfkissen und Decke sind ja schon da, du brauchst also nicht frieren. Ich richte in der Zwischenzeit das Schlafzimmer wieder etwas her.«
    »Dan…ke.«
    Überrascht sah ich auf seinen Mund. Hatte er das gerade gesagt? Es war zwar nur leise gewesen, aber ich war mir ganz sicher, dass ich ihn richtig verstanden hatte.
    »Gern«, erwiderte ich. Ich hüllte ihn in die Decke ein und hob seine Beine an, damit er sich gerade ausstrecken konnte. Ich zupfte an einer Ecke des Kopfkissens, da knurrte mein Magen. Vielleicht sollte ich auch mal etwas zu mir nehmen und mich von meinen Schlafshorts trennen, bevor ich mit der Renovierung des Schlafzimmers beginnen würde.
    Nach zwei sehr wohlschmeckenden Einheiten lauwarmen Dosenbluts war mir eigentlich nach einer erfrischenden Dusche, doch ich stand stattdessen wieder vor dem stinkenden Abendkleid, das die Duschtasse blockierte. Und als wäre das nicht genug, fing mein Handy wieder an zu klingeln. Es war doch wirklich zum Verrücktwerden! Ich holte das Handy aus dem Schlafzimmer und starrte wütend auf das kleine bimmelnde und blinkende Ding. Auf seinem Display leuchtete der Schriftzug »Mutter«. Natürlich. Wer sonst, außer neuerdings Yaris, rief zu so einer blöden Zeit an? »Ja?«, sagte ich müde.
    »Bist du das, Kind? Deine Stimme klingt ja zum Fürchten!«
    »Tut mir leid, Mutter.«
    »Ja, ist ja schon gut, ich wollte auch nur ganz kurz mit dir über gestern Abend reden. War das nicht schön?«
    »Ja, bezaubernd«, sagte ich und ging nicht davon aus, dass sie verstand, dass es lustig sein sollte.
    »Das heißt, es hat dir auch gefallen?«, fragte sie erwartungsvoll.
    »Mutter, dieser Akron ging mir bis zur Schulter. Um mich im Stehen zu küssen, müsste ich ihm eine Fußbank schenken.«
    »Solche Dinge sind nun wirklich zweitrangig«, erwiderte sie unbeeindruckt. »Es kommt auf andere Vorzüge an.«
    »Nämlich?«
    »Er ist ein netter, junger Mann, der

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