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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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Karriere machen wird. Er wünscht sich eine Frau. Er hat Niveau, Charisma und Esprit.«
    »Das sind mir zu viele Fremdwörter, um ihn zu mögen.«
    »Nikka, jetzt werde mal nicht kindisch! Dein Vater und ich möchten, dass du dich noch mal mit ihm verabredest. Ihr zwei wirktet so … harmonisch, als ihr von eurem kleinen Spaziergang wiederkamt.«
    Ich musste an Akrons unfreiwilligen Ausflug in unsere Zierbüsche denken. »Na ja, es ging so …«
    »Das reicht doch schon, Kind. Man muss sich ja auch erst aneinander gewöhnen, das braucht seine Zeit.«
    »O Mutter, bitte …«
    »Wir halten ihn für einen guten Ehemann.«
    »Ja, deshalb habt ihr ihn auch eingeladen.«
    »Weil du es offenbar nicht für nötig hältst, dich nach einem geeigneten Kandidaten umzusehen. Stattdessen treibst du dich lieber mit Söldnern und anderen Taugenichtsen herum. Glaub mir, dein Vater ist nicht erfreut darüber.«
    »Ich habe eine feste Anstellung, ich verdiene mein eigenes Geld, habe eine eigene Wohnung und ein Leben, für das ich allein verantwortlich bin.«
    »Ja, das ist alles schlimm genug …«, erwiderte meine Mutter nur. Ich jedoch war kurz davor zu explodieren.
    »Ja, schimpf nur. Irgendwann wirst du uns dankbar sein, dass wir nie aufgegeben haben, dir einen guten Ehemann zu suchen.«
    »Das klingt, als wäre ich mit besonderer Hässlichkeit gestraft und müsste dankbar sein, wenn ihr es schafft, einen Dummen so sehr zu bestechen, dass er einwilligt, mich zur Frau zur nehmen.«
    »Nikka! Schluss, aus und Ende der Diskussion! So viel Undankbarkeit kann man wirklich kaum ertragen. Du weißt genau, dass du nicht hässlich bist. Wir Ekishturas sind für unser gutes Aussehen über alle Dimensionen hinweg bekannt. Warum also solltest du dich beklagen?«
    »Ich beklage mich nicht. Ihr tut nur so, als wäre ich ein optischer Problemfall.«
    »Mit deiner Optik hat das nichts zu tun«, konterte meine Mutter, was immerhin implizierte, dass ich in ihren Augen ein Problemfall war. Ich beschloss, beleidigt zu sein und das Gespräch so zu beenden.
    »Na vielen Dank.«
    »Du weißt genau, wie ich das meine, Kind.«
    »Ja, ist schon gut. Ich bin ein Problem und peinlich und überhaupt alles, was man als Ekishtura nicht ist. Ich habe schon verstanden.«
    »Aber, Kind …«
    »Nein«, unterbrach ich sie dramatisch. »Das reicht!«
    »Aber …«
    »Nein, Mutter, keine weiteren Vorwürfe mehr«, flüsterte ich und fand, dass ich durchaus schauspielerisches Talent besaß. »Bis demnächst.« Ich drückte einen Knopf, beendete unsere Verbindung und fühlte mich verdammt gut damit.
    Zurück im Badezimmer machte ich die Brause an und versuchte, alles übel Riechende wegzuspülen. Dann schüttete ich einen vollen Messbecher Waschpulver darüber und duschte das Kleid weiter mit starkem Strahl ab, bis eine Invasion von Seifenblasen mein Bad zu übernehmen drohte. Wenn mich nicht alles täuschte, hatte das Kleid an Farbe verloren, der Fleck jedoch leuchtete weiterhin sehr gelblich auf dem ehemals so feinen Stoff. Ich spülte das Kleid aus, so gut es ging. Das Ergebnis war niederschmetternd. Der Stoff war unterschiedlich gebleicht, der Fleck noch gelber als vorher und in der Strassbrosche fehlten mindestens drei Steine. Ich klatschte den Fummel wütend ins Waschbecken und beschloss, ihn einfach zu ignorieren. Ich hatte Wichtigeres zu tun, denn ich rettete einen Todkranken und das mit sehr viel Aufwand. Was zählte da schon ein Kleid? Ob dieses Argument bei meiner Schwester genauso gut ankam, wagte ich zu bezweifeln, doch daran wollte ich jetzt lieber nicht denken.
    Nachdem der Schaum sich verzogen hatte und die Dusche nicht mehr so rutschig war, dass ich mich vermutlich kaum darin hätte halten können, schaffte ich es endlich, an meine Erfrischung zu kommen. Danach föhnte ich mir ausgiebig die Haare und schlüpfte in eine meiner geliebten Lederröhren und ein weites Langarmshirt. Körperlich war ich guter Dinge, denn mein Arm schien wieder voll funktionsfähig und auch das taube Gefühl war fast komplett verschwunden. Dort, wo die Klinge meine Schulter durchbohrt hatte, sah es immer noch sehr unschön aus, doch solange ich keine Einschränkungen davontrug, sollte es mir egal sein, wie lange die Heilung brauchte.
    Frisch und gestärkt begab ich mich ins Schlafzimmer. Ich schloss hinter mir die Tür, damit Levian sich nicht verkühlte, wenn ich nun das breite Doppelfenster weit aufriss. Als ich die Bettdecke hochhob, war sie feucht. Das Kissen wirkte

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