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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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halt … was so liegen bleibt.«
    »Aha …«, erwiderte Yaris vage. »Und damit bist du nicht bis heute Abend fertig? Ich meine, wärst du nicht verletzt, müsstest du ja arbeiten. Verstehst du?«
    »Ach, Yaris, bitte …« Ich stöhnte, den Türgriff des Schlafzimmers in der Hand. »Es passt heute nicht, okay? Sag mir, ob ich arbeiten kommen soll oder ob du mich freistellen willst. Ich komme auch gern ins Hauptquartier und wir reden dort. Hier bei mir sieht es chaotisch aus. Ich hatte einen Wasserschaden im Schlafzimmer … sehr ärgerlich.«
    »Einen Wasserschaden?«
    »Ja. Von dem letzten Regen. Du weißt doch, wie unzureichend diese billigen Apartmentblocks abgedichtet sind. Jetzt habe ich das Chaos hier. Es ist wirklich nicht gemütlich, ich muss zurzeit sogar auf der Couch schlafen.«
    »Oh. Das tut mir leid, wie ärgerlich für dich. Hör zu, dann komm doch heute Abend zum Dienstbeginn ins Hauptquartier und dann schauen wir mal, ob du schon wieder soweit hergestellt bist, dass du auf die Jagd gehen kannst.«
    »Yaris, mir fehlt doch kein Arm!«
    »Du musst zugeben, dass du dich schon sehr seltsam benimmst. Was du in der Asservatenkammer wolltest, müssen wir immer noch klären. Und du wirst dich bei dem Mitarbeiter entschuldigen. Was hast du dir gedacht, ihn so in Panik zu versetzen? Außerdem wird man dich für die Reparaturkosten des Fensters belangen und du musst deinen Arm noch mal den Experten vorführen. Man hat heute Nacht schriftlich bei mir angefragt.«
    »Och bitte nicht …«, maulte ich. Meine Hand verkrampfte bereits um den Türgriff. Ich traute mich nicht, die Tür zu öffnen, solange ich Yaris noch am Ohr hatte. Sie konnte viel zu gut hören.
    »Ich bin für dich, als mein Teammitglied, verantwortlich. Und ich bin es auch, die wiederum vor meinen Vorgesetzten Rechenschaft ablegen muss. Und zwar für alles, was du an Unsinn verzapfst!«
    Ich mache keinen Unsinn , lag mir auf der Zunge, aber ich verkniff es mir. Wann endlich war dieses Gespräch zu Ende?
    »Du wirst mir alles erklären müssen. Heute Abend.«
    »Ja, schon gut. Es tut mir leid.«
    »Jetzt tu nicht so unwillig. Oder war ich es, die sich so komisch verhalten hat?«
    »Nein.«
    »Gut, dann bis nachher. Und stell dich darauf ein, deinen Arm noch mal vorzeigen zu müssen.«
    »Ist ja gut … Ich werde mich bemühen, nett zu sein.«
    »Ich bitte darum. Auch keine Drohgebärden Frau Dr. Nuria gegenüber.«
    »Ich mag sie nicht.«
    »Das ist in diesem Fall egal.«
    »In Ordnung, dann bis nachher.«
    »Ja, bis nachher.«
    Endlich klickte es in der Leitung und das Gespräch war beendet. Sofort öffnete ich mit bangem Gefühl die Schlafzimmertür.
    Das erste, was mir auffiel, als ich das Zimmer betrat, war, dass ich dringend mal lüften und vermutlich noch dringender die verschwitzte Bettwäsche wechseln sollte. Die Luft in dem kleinen Raum war kaum noch zu ertragen. Dem Engel selbst schien es wenig besser zu gehen, und obwohl ich es nicht zulassen wollte, schwand meine Hoffnung auf seine Genesung bereits. Sein Atem ging immer noch schnell und flach und auch der Schüttelfrost hatte nicht nachgelassen. Die Lippen waren bleich und trocken wie Papier, die aufgerissenen Stellen nur mangelhaft verheilt. Selbst ein absoluter Laie wie ich merkte, dass er dringend etwas trinken musste. Doch zuerst würde ich ihm seine Tabletten verabreichen. Ich holte zwei aus Packung Nummer zwei und verfuhr damit wie gestern Abend. Als er schluckte, schlug er plötzlich die Augen auf.
    »Levian«, flüsterte ich.
    Er schluckte erneut und sah mich an, als überlegte er.
    »Ich bin es. Nikka. Du brauchst keine Angst haben.«
    Er nickte mühsam.
    »Ich gebe dir Medikamente. Die beiden Packungen, die du mir gezeigt hast. Du hast eine Blutvergiftung.«
    Wieder nickte er nur.
    »Du musst dringend etwas trinken. Und ich muss deine Bettwäsche wechseln. Meinst du, wir schaffen es gemeinsam bis zur Couch im Wohnzimmer?«
    Er zuckte gleichgültig die Schultern.
    »Komm her …« Ich schob einen Arm hinter seinen Rücken und mit der anderen Hand schlug ich die Decken zurück. Ein beißender, fauliger Gestank stieg von der Wunde auf. Ich drehte den Kopf weg, weil ich den Anblick kaum ertrug. Levian schien den Geruch nicht einmal zu bemerken. Ich griff um seinen Rücken und drehte seine Beine, sodass sie locker über die Bettkante hingen. Dann stand ich auf und zog ihn mit hoch. Zum Glück war ich gut trainiert, doch einen ausgewachsenen, männlichen Engel, der gut einen Kopf

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