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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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dieser glücklicherweise noch einen Stapel bei mir liegen hatte. Als er endlich in seinem Bett lag, war es auch schon wieder Zeit für seine Tabletten, denn ich musste los zur Arbeit. Die Sonne stand bereits sehr niedrig über dem Horizont und bedrohlich dunkle Wolken zogen auf. Ich ließ die Jalousien herunter und er sank erschöpft in die Kissen. Die Tabletten hatte er mit einem Becher Wasser eingenommen und ich war sehr stolz auf ihn und ein kleines bisschen auch auf mich, weil ich ihn so professionell rettete.
    Ich flüsterte ihm zu, dass er jetzt ein paar Stunden allein bleiben musste und ich ihn aus Sicherheitsgründen im Schlafzimmer einschloss, sollte jemand die Wohnungstür mit einem Generalschlüssel öffnen. Er nickte kurz, dann fielen seine Augen wieder zu. Wohl war mir nicht dabei, ihn so lange allein zu lassen, doch es war wichtig, mich mit Yaris zu unterhalten und all die Ungereimtheiten mit ihr zu besprechen. Außerdem könnte ich sowieso nicht viel mehr machen, als an seinem Bett zu sitzen. Ich lief noch hinunter und holte meine Wäsche aus dem Trockner, bezog mein Couchlager neu und dann warf ich mir eine Jacke über und machte mich auf den Weg zum Hauptquartier.
     
    Kaum hatte ich meinen Wagen aus dem Parkhaus auf die Straße gelenkt, begann es zu regnen. Als ich unsere Zentrale erreichte, stand der ätzende Regen bereits in Pfützen auf der Straße. Ich sollte also auf keinen Fall vergessen, mich so schnell wie möglich zu erkundigen, ob mein erster Schutzanzug vielleicht schon fertig war.
    In unserem Aufenthaltsraum ging es mal wieder hoch her. Ein paar jüngere Teammitglieder berichteten begeistert über ihre ersten Einsätze, Hento versuchte vergeblich, ein Buch zu lesen, Mik hing in einem alten Sessel und hatte die langen Beine von sich gestreckt, Pina polierte ihren Helm und Yaris brütete über einem Stapel Papiere. Als ich eintrat, hatte ich in kürzester Zeit eine Schar Kollegen um mich versammelt, die allesamt wissen wollten, wie es mir und meinem verletzten Arm ging. Ich berichtete ausführlich über den Stand meiner Genesung und musste zum guten Schluss noch vorführen, dass der Arm auch tatsächlich funktionierte, indem man mir freundlicherweise eine leicht angewärmte Dose mit Blut anreichte, die ich vor aller Augen öffnen musste. Alle johlten und klatschten, als ich es ziemlich mühelos hinbekam. Yaris beobachtete mich vom Tisch aus und verzog keine Miene.
    Nachdem der erste Trubel sich gelegt hatte, schlenderte ich zu Yaris hinüber. Sie sah nicht von ihren Papieren auf, als ich mir einen Stuhl zurückzog und ihr gegenüber Platz nahm. »Yaris …?«, fragte ich, weil sie mich einfach weiter ignorierte. Endlich hob sie den Kopf.
    Ihr Blick war wütend, enttäuscht und traurig zu gleich. »Warum lügst du mich an?«
    Weil ich schon nicht mehr wusste, welche meiner vielen Lügen in vergangener Zeit sie wohl meinte, sagte ich lieber nichts.
    »Komm mit.« Sie schob den Stuhl zurück und marschierte voraus. Schweigend verließen wir den Raum, liefen den Gang entlang und ein Stockwerk hinunter, bis wir in einen abgedunkelten Raum kamen, in dem Computerbildschirme dicht gedrängt nebeneinanderstanden. Zielstrebig ging Yaris auf einen der Plätze zu, tippte den Bildschirm ein paar Mal an und bedeutete mir, mich neben sie zu stellen.
    Zuerst zeigte das Bild nur einen Gang, die Aufnahme einer Kamera, die in der Ecke einer Wand angebracht war. Die Qualität war nicht die allerbeste, doch die Pixel reichten, um das Bild ausreichend scharf zu erkennen. Plötzlich erschien eine Gestalt. Ich brauchte kein weiteres Mal hinsehen. Die Person dort war ich.
    Das Bild wurde kurz schwarz, bis eine neue Kamera sich einschaltete. Sie zeigte mich, wie ich in den Kartons mit den Medikamenten wühlte und schließlich ein gutes Dutzend der Packungen unter meinem Shirt versteckte. Yaris tippte auf den Bildschirm und das Bild verharrte in der Sekunde, in der ich die letzten Packungen in meinem Hosenbund verschwinden ließ.
    Im Raum war es so still, dass man uns beide atmen hören konnte.
    »Das«, sagte Yaris und sah mich nicht an. »Ist Diebstahl von Regierungseigentum. Darauf steht eine Gefängnisstrafe. Und der Ausschluss aus dem Dienst bei einer Regierungsbehörde. Hinzu kommt, dass du in dem Lager mit den Schwertgriffen das Fenstergitter zerstört hast. Der Variati vermutet, dass du eines der Flammenschwerter aktiviert und damit das Metall durchtrennt hast. Du hast innerhalb eines Gebäudes eine

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