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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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gegnerische Waffe benutzt, ohne wirklich zu wissen, wie sie funktioniert. Du bist absolut nicht mehr zurechnungsfähig, Nikka. Das Beste wäre, deine Position neu zu besetzen.«
    Ich schluckte, weil sie das so drastisch ausdrückte. Aber sie hatte recht. Egal, wie man es betrachtete, ich hatte unerlaubt gehandelt und mich in gewaltige Schwierigkeiten gebracht. Nun würde ich meinen Job verlieren. Mir wurde schwindlig und ich musste mich an einer Stuhllehne festhalten. Sie würden mich unehrenhaft entlassen. Mit meinem Arbeitszeugnis würde ich nie wieder einen neuen Job finden. Ich würde für Jahre ins Gefängnis müssen. Wer wusste, ob man mich überhaupt wieder rausließ! Vor meinen Augen begannen Sterne zu tanzen. Ich krallte die Hand in den weichen Stoff der Rückenlehne, um nicht zu schwanken.
    »Hast du mir so gar nichts zu sagen?« Yaris drehte sich zwar in meine Richtung, doch sie sah mich nicht an. Es war ihre Art, Verachtung auszudrücken.
    »Es tut mir leid«, flüsterte ich.
    »Dein Verhalten ist für mich nicht mehr tragbar, denn ich bin für dich verantwortlich. Ich muss Rechenschaft darüber ablegen. Wenn ich nicht dafür sorge, dass du keinen Schaden mehr anrichten kannst, werde ich irgendwann diejenige sein, die dafür verurteilt wird, weil ich fahrlässig entschieden habe.« Yaris’ Blick wurde starr und sie redete immer noch mit dem Computerbildschirm knapp hinter mir.
    »Ich weiß auch nicht, was genau …«, begann ich, doch Yaris schnitt meine Worte mit einer harschen Handbewegung ab. Sie stand auf, sodass wir uns direkt gegenüberstanden.
    »Genug! Ich habe das Gefühl, ich kenne dich nicht mehr. Wenn die Verletzung an deinem Arm dich so sehr geängstigt hat, dass du Medikamente stiehlst, hättest du lieber einen Experten gefragt, als dich in solche Schwierigkeiten zu bringen!«
    Ich sah in ihre hellen Augen und erst nach und nach wurde mir klar, sie hatte sich bereits eine Erklärung für mein Verhalten gesucht. Sie dachte, ich hätte die Medikamente für mich gestohlen, um meinen verletzten Arm zu heilen.
    Einen Moment war ich versucht, ihr alles zu erzählen. Einfach die Wahrheit zu sagen und endlich wieder ohne Lügen auszukommen. Doch dann sah ich in ihr blasses Gesicht und wie sehr die feinen Adern unter der hellen Haut hervorzuscheinen schienen. Normalerweise sah sie nur so schlecht aus, wenn sie überarbeitet war. Jetzt war es eine andere Art der Erschöpfung. Ich konnte sie unmöglich noch mehr belasten. Sie war zwar eine exzellente Kämpferin, doch emotional eher zartbesaitet. Vermutlich würde mich mein Geständnis mehr als unsere Freundschaft kosten.
    »Du bekommst Hilfe, du musst dich nur melden. Verstehst du? Es gibt Probleme, die kann man nicht allein lösen. Warum hast du nicht mit mir gesprochen?«
    »Ich war verzweifelt …« Lügen. Noch mehr Lügen. Immer mehr Lügen. Wie sollte es bloß weitergehen? Jetzt ließ ich zu, dass Yaris eine weitere Lügengeschichte glaubte.
    »Was glaubst du, wie verzweifelt ich war, als du wie tot auf der Liege im Sanitätszimmer gelegen hast? Glaubst du, das ist spurlos an mir vorübergegangen? Glaubst du, ich habe mir keine Sorgen gemacht? Wir alle im Team haben das. Aber du trittst all unsere Sorge mit Füßen, wenn du dich wie ein Einzelkämpfer in irgendwelche dummen Aktionen stürzt. Wir sind ein Team!« Yaris drehte sich zur Seite und schob sich zwei verirrte Strähnen aus der Stirn. »Und wir … wir waren mal beste Freundinnen. Die sich alles erzählt haben.«
    »Bitte sag das nicht …«
    »Was soll ich nicht sagen?«
    »Dass wir mal Freundinnen waren.«
    »Aber ich habe doch recht. Echte Freundinnen hätten einander um Rat gefragt oder um Hilfe gebeten. In einer wahren Freundschaft wäre so etwas nicht passiert.«
    »Ich war … durcheinander. Mein Arm … er sah so schrecklich aus. Er war ganz taub. Ich wusste nicht, was ich tun sollte …«
    »Dann macht man nicht solche Dummheiten! Erzählt etwas von ansteckenden Krankheiten, bestiehlt die Behörde, für die man arbeitet und verkauft seine Freunde für dumm!«
    »Ich will den Job nicht verlieren, Yaris. Bitte.«
    Yaris stieß wütend vor einen Drehstuhl, obwohl sie eigentlich überhaupt nicht zu solcher Art von Handlungen neigte. »Ja, dein Job. Meinst du, ich habe Lust zuzusehen, wie man dir erst kündigt und dich dann verurteilt? Glaubst du, ich möchte jemanden aus meinem Team verlieren? Denkst du, mir fällt es leicht, zuzusehen, wie du dich jeden Tag mehr in Schwierigkeiten

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