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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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bringst?«
    »Nein …«
    »Gut, aber warum machst du es dann?« Yaris blickte mich an, suchte in meinen Augen nach einer Antwort und dann drehte sie sich resignierend um. »Selbst wenn ich dich ansehe, kommst du mir fremd vor. Deine Augen, irgendetwas hat dich verändert. Du weichst meinem Blick aus. Ich sehe nur noch Lügen.«
    »Yaris, bitte …« Wieder war ich versucht, ihr alles zu erklären. Ihr die Wahrheit zu sagen, über mich und den Engel und all die Widrigkeiten, in die ich mich für ihn gestürzt hatte.
    »Hör zu«, sagte sie und drehte sich wieder zu mir. »Diese Videoaufzeichnung ist noch nicht weitergegeben worden. Der Leiter der Asservatenkammer ist der Ehemann einer Cousine von mir. Ich kenne ihn zwar nur flüchtig, doch familiäre Bande sind stark, wie du aus eigener Erfahrung weißt. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich intern darum kümmern werde und die Aufzeichnung dann weitergebe. Er wird seinen Mitarbeiter auf meinen Wunsch hin anweisen, mit niemandem darüber zu reden. Ich werde versuchen, dieses Video irgendwie zu vernichten und es wie eine Computerpanne aussehen lassen. Damit wären die Anschuldigungen gegen dich nicht mehr nachweisbar. Doch zunächst erwarte ich, dass du so handelst, als würde das Ermittlungsverfahren seinen normalen Gang gehen. Nächster logischer Schritt ist, ich werde dich auffordern, dich bei diesem Mitarbeiter zu entschuldigen. Und genau das wirst du tun und zwar in meinem Beisein. Du wirst höflich und ziemlich schuldbewusst agieren, nur dann ist es glaubhaft. Zwischen dir und mir wird in dieser Zeit kein Wort gewechselt, es sei denn, ich spreche dich direkt an. Ansonsten stehst du nur neben mir und spielst den armen Sünder. Solltest du mir dabei widersprechen, mich korrigieren und sonst wie blamieren, wird unser Plan auffliegen und ich werde das Band noch in derselben Nacht an meine Vorgesetzten übergeben müssen. Ich werde für morgen einen Termin ausmachen, zu dem du auch die gestohlenen Medikamente wieder mitbringst. Hast du das soweit verstanden?«
    Ich nickte kleinlaut. Sie wollte mich tatsächlich retten, meinen Kopf aus der Schlinge ziehen und dafür sorgen, dass alles wieder halbwegs in Ordnung kam. Ich wusste gar nicht, wie ich ihr danken sollte, mein Kopf schwirrte und ich suchte noch nach den richtigen Worten, da sprach sie bereits weiter.
    »Als Nächstes wirst du dich einer zweiten Untersuchung durch die Experten stellen. Auch hier gilt das gleiche Verhaltensmuster. Du bist höflich und blamierst mich nicht, indem du durch respektlose Äußerungen oder Handlungen meine Autorität anzweifelst. Stell dir vor, dass alle um dich herum dir helfen wollen und nur du die Einzige bist, die es einfach nicht verstehen will.« Yaris schnaufte nach so viel Text und zupfte energisch am Kragen ihres Shirts. Das machte sie immer, wenn sie nervös war.
    »Doch, ich verstehe es ja …«, sagte ich vorsichtig.
    »Was machen deine Schutzanzüge?« Weil Yaris wild entschlossen schien, alle meine defizitären Umstände anzusprechen, verzichtete ich auf weitere Entschuldungsversuche. »Ich habe beide Anzüge in Auftrag gegeben. Heute werde ich noch einmal mit dem Computer vermessen, weil der vorgestern nicht funktionierte. Einen Anzug fertigen sie nach per Maßband erhobenen Daten an. Ich werde gleich anfragen, ob ich Glück habe und dieser vielleicht schon fertiggestellt ist.«
    »Du weißt, dass es per Gesetz vorgeschrieben ist, seine Schutzkleidung immer einsatzbereit zu haben. Sollten wir heute Nacht raus müssen und du hast keinen Anzug, kannst du nicht mit und ich darf dich für diese Nacht nicht bezahlen.«
    »Das weiß ich.«
    »Und es ist dir egal, weil du gern umsonst arbeitest?«
    »Es kommt nicht wieder vor, okay? Ich werde mir die neuen Waffen abholen und in der Simulationskammer damit üben. So wie ich das verstanden habe, haben die anderen das gestern schon gemacht, als ich frei hatte.«
    »Stimmt«, erwiderte Yaris. »Mik soll mitgehen und dich einweisen.«
    »Von mir aus …« Ich hatte zwar nicht unbedingt Lust auf eine Privatstunde bei meinem Ex, aber weil ich Yaris im Moment lieber nicht widersprach, schluckte ich meinen Protest stumm hinunter.
    »Die anderen hatten eine Einweisung durch einen Waffenexperten, aber da ich schlecht einen Termin für eine Einzelunterweisung machen kann, hoffe ich, Mik hat so gut aufgepasst, dass er sein Wissen weitergeben kann.«
    »Bestimmt«, sagte ich und freute mich schon riesig darauf, ihn mir vom Leib zu halten,

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