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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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Narkas grinste. »Und was machen wir jetzt?«
    »Du hast mich doch abgeholt. Solltest du nicht wissen, was du vorhast?«
    »Du darfst trotzdem einen Vorschlag machen, heute bin ich mal großzügig.«
    Ich zuckte die Schultern und lächelte ihn an, immer noch gerührt über das persönliche Geschenk. »Ich weiß nicht …«
    »Wir könnten zusammen duschen, um uns besser kennenzulernen.«
    »Duschen, verstehe«, sagte ich betont lahm, obwohl mich der Gedanke daran schon irgendwie nervös machte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. »So macht man das also bei den Flugdämonen.«
    »Es wäre tatsächlich nur eine Dusche«, erwiderte Narkas in seiner bekannt charmanten Arroganz. »Für alles andere würde ich mir entschieden mehr Zeit nehmen, als eine viertel Stunde.« Der Blick, den er mir dabei schenkte, ging mir durch und durch.
    »Interessant«, sagte ich schließlich, weil mir nichts Passenderes einfiel. Narkas lächelte raubtierhaft. Er schien genau gemerkt zu haben, dass sein letzter Satz die beabsichtigte Wirkung nicht verfehlt hatte. »Und nun?«, fragte ich, damit er nicht glaubte, mich so einfach aus dem Konzept bringen zu können. Obwohl er das natürlich mühelos geschafft hatte.
    »Nun zeige ich dir meine Welt.«
    »In fünfzehn Minuten?« Ich grinste.
    Narkas manövrierte mich gekonnt in einen wartenden Aufzug und drückte den Knopf mit dem D. D bedeutete Dach und dort hatte außer den Flugdämonen eigentlich niemand etwas verloren.
    »Du bekommst die Kurzfassung«, erwiderte er wieder mit diesem umwerfenden Lächeln.
    »Zu viel der Ehre«, murmelte ich und es klang wesentlich abwertender als beabsichtigt. Doch bevor ich mich korrigieren konnte, sah mein Gegenüber mich forschend an und der ironische Klang meiner Stimme ließ Narkas sichtlich aufhorchen.
    »Es hat dich niemand gezwungen.«
    »Es hat aber auch niemand gefragt«, erwiderte ich, weil ich es mit meinem Tonfall gerade sowieso vergeigt hatte.
    »Doch. Ich«, beharrte er stur.
    »Du hast Yaris gefragt.«
    Narkas drückte einen roten Knopf und der Aufzug stoppte mit einem ächzenden Geräusch. »Nein«, sagte er ruhig. »Zuerst habe ich dich gefragt. Versuch mal, dich zu erinnern.«
    Sollte er tatsächlich recht haben? Ich dachte an die Situation zurück und da fiel mir auf, dass er wirklich zuerst mit mir gesprochen und mich gefragt hatte. Es kam mir zum Schluss nur so vor, als hätte ich keine Wahl, weil ich die überraschende und mir etwas peinliche Situation schnell hatte beenden wollen. Ich sah zu ihm hoch und er erkannte, dass ich mich an seinen ersten Satz erinnerte, denn er lächelte und seine arrogante Art war schon wieder in Höchstform.
    »In einem so hübschen Köpfchen sollte man sich auch nicht mit solch unwichtigen Dingen beschäftigen. Es reicht schon, wenn du dich mir voll und ganz widmest.« Er tippte den roten Knopf an und der Aufzug bewegte sich wieder. Ich schüttelte nur den Kopf vor so viel Selbstbewusstsein. Ob man es ihnen im Training beibrachte? Jeden anderen hätte ich für diesen Satz einen Kopf kürzer gemacht, bei Narkas jedoch wirkte es so unaufgesetzt, dass es mir unmöglich schien, eine passende Antwort zu finden.
    Oben auf dem Dach liefen wir vor bis zum Rand. Die dunklen Abgründe der Häuserschluchten klafften wie bodenlose schwarze Löcher zwischen den kaum erhellten Straßen. In der Ferne brodelte der Graben und glühende Magmafunken tanzten über seinem leuchtend orangefarbenen Inneren. Von oben gesehen war es ein noch f urchteinflößenderer Anblick, als wenn man in sicherem Abstand daran vorbeifuhr.
    »Was für ein Ausblick«, seufzte Narkas und legte einfach einen Arm um meine Schultern. »Warst du schon mal hier oben?«
    »Nein«, erwiderte ich und schob seinen Arm von mir hinunter. Narkas wirkte nicht im Mindesten gekränkt.
    »Gefällt es dir?«
    »Was meinst du?«
    »Gefällt es dir hier oben?«
    Ich ließ meinen Blick über die Häuserruinen schweifen und stellte fest, dass ich bis zu dem Industriegebiet sehen konnte, in dem ich den Engel aufgelesen hatte. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als ich an ihn dachte. »Ja.«
    Narkas sah mich von der Seite an und ich hörte, wie er schluckte. »Das Lächeln solltest du dir patentieren lassen«, sagte er schließlich mit etwas belegter Stimme.
    »Entschuldige«, sagte ich noch ganz in Gedanken.
    »Du hast an jemanden gedacht, oder?«
    Ich nickte, weil ich nicht noch mehr Lügen zulassen wollte.
    »Er ist zu beneiden. Ist er … ich

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