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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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standen.
    »Du hast es doch geschafft«, sagte Yaris.
    »Lange hätte ich es nicht mehr ertragen.«
    »Du musst daran arbeiten.«
    »Mir dummes Zeug anzuhören, ohne mich einzumischen?«
    »Diplomatisch zu handeln.«
    »Ich bin eine Jägerin. Den kommunikationssensiblen Innendienst überlasse ich anderen.«
    »So etwas kann dir auch mal außerhalb des Jobs passieren.«
    »Ach was«, winkte ich unwillig ab.
    »Doch, glaub mir«, beharrte Yaris. Die Türen surrten auf und wir liefen zurück zum Aufenthaltsraum. Irgendwie hatte sich die Situation zwischen uns seit der Hühnersuppe entspannt. Ob ich vielleicht jeden Abend etwas kochen sollte und so die vielen Lügen dadurch ausgleichen konnte? Zurück im Aufenthaltsraum hielt ich Ausschau nach einer gemütlichen Sitzgelegenheit.
    »Wo ist Hento?«, fragte Yaris. »Ich wollte noch kurz mit ihm reden.«
    »Der bringt einen Schutzanzug zur Reparatur«, erwiderte Pina.
    Bevor Yaris mich vor allen daran erinnern konnte, dass ich auch noch zu den Werkstätten musste, kam ich ihr zuvor. »Ah, gut, wenn er wiederkommt, gehe ich. Muss noch was abholen.«
    Yaris verzog sich hinter ihren Schreibtisch und begann, in ein paar Papierstapeln zu wühlen.
    Ich ließ mich in den abgeschabten Sessel fallen, in dem Mik sonst immer saß. Solche Situationen, wie die in der Asservatenkammer gerade, erschöpften mich mehr als stundenlang auf Engelsjagd zu gehen.
    Gerade als Hento den Raum wieder betrat, erschien plötzlich Narkas im Türrahmen. Er lehnte sich frech an die automatische Schiebetür und hinderte sie so daran, wieder zuzugehen. Niemand aus unserem Team hatte es jemals geschafft, diese Stahltür so mühelos auszubremsen. Alle Augen starrten ihn an, während ich in meinem Sessel instinktiv ein Stückchen kleiner wurde. Narkas sah sich suchend im Raum um, dann hatte er mich entdeckt.
    »Nikka! Hast du Zeit?«
    »Wofür?«, fragte ich skeptisch.
    »Na, für mich«, sagte Narkas und grinste unverschämt selbstbewusst. Das gesamte Team folgte bereits unserer kurzen Konversation, indem sie bei jedem Satz den Kopf in die entsprechende Richtung drehten. Mir war das alles ziemlich unangenehm, zumal Mik auch schon wieder guckte, als würde er gleich wortlos aufspringen und sich auf Narkas stürzen.
    »Sie hat zu arbeiten«, antwortete Yaris eisig.
    »Ist das dein Boss?«, fragte Narkas völlig unbekümmert.
    Ich nickte und sah unsicher zu Yaris hinüber. Dafür bekam ich bestimmt wieder Ärger. Mik hatte sich drohend in seinem Stuhl aufgerichtet. Hoffentlich eskalierte die Situation nicht noch, dann bekam ich nämlich garantiert doppelt so viel Ärger wie sowieso schon.
    »Hey, Boss, kann ich Ihre Jägerin mal kurz entführen?« Narkas schenkte Yaris sein charmantestes und gleichzeitig überzeugendstes Lächeln und ich sah, dass sie das in Kombination mit seiner offensichtlichen Anerkennung ihrer Autorität ziemlich schwach werden ließ.
    »Nun gut. Eine viertel Stunde, mehr nicht«, sagte sie barsch, aber ich sah, dass sie es nicht wirklich so meinte. Ich hingegen wurde gar nicht gefragt.
    »Na komm, Prinzessin«, sagte Narkas und streckte die Hand in meine Richtung. »Die Zeit läuft.«
    Pina kicherte glöckchenhell und Hento hatte eine Hand über den Mund gelegt, um nicht zu lachen. Riki und Vil grinsten sich über einen Tisch hinweg an. Ich hingegen fand das nicht lustig, weil ich aber nicht wollte, dass es noch peinlicher wurde, sprang ich aus dem Sessel auf und schob Narkas zur Tür hinaus.
    »Nenn mich nicht Prinzessin«, sagte ich, während hinter den mittlerweile geschlossenen Türen des Aufenthaltsraums eine heitere Diskussion zu beginnen schien. »Ich bin keine und für einen Spitznamen kennen wir uns noch nicht gut genug.«
    »Hier, für dich«, sagte Narkas und überhörte, was ich ihm gerade an den Kopf geworfen hatte. Ich griff nach zwei schwarzen Gurten, die er mir im Gehen vor die Nase hielt.
    »Was ist das?«
    »Oberschenkelhalfter für deine zwei neuen Waffen. Ihr habt als Standardausrüstung nur den Hüftgurt bekommen. Weil ich aber annehme, dass ihr da schon eure anderen Waffengurte habt, denke ich, es ist eine gute Idee, die beiden neuen am jeweiligen Oberschenkel befestigen zu können. Zumal du im Nah- und Bodenkampf sicher besser kämpfen kannst, wenn du im Hüftbereich nicht so überladen bist.«
    »Danke.« Ich hätte niemals gedacht, dass seine Gedanken an mich über den Inhalt meines Büstenhalters hinausgingen. Jetzt war ich ungewollt beeindruckt.
    »Kein Thema.«

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