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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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richtig gut.«
    »Red kein Blech, Mann«, erwiderte Mik unwirsch. »Püppi kann nicht kochen. Sie kriegt hin und wieder nicht mal ihre Dosen auf.«
    »Man kann sich ändern«, sagte ich und lächelte ihn an, obwohl ich ihn am liebsten in der Luft in Stücke gerissen hätte.
    »Ich lach mich tot …«, brummte Mik und dachte nicht mal daran, sich etwas von der Suppe zu nehmen. Stattdessen verzog er sich in seinen Sessel und starrte Löcher in die Wände.
    »Dann bleibt eben mehr für uns übrig«, sagte Hento, hielt mir aufmunternd seine Schale hin und fragte nach einer zweiten Portion.
     
    Gute zehn Minuten später war von meiner Suppe nichts mehr übrig. Yaris schob ihren Löffel zur Seite. Wie mir auffiel, hatte sie die Medikamentenpackungen längst verschwinden lassen. Sie fing meinen Blick auf und deutete mit dem Kopf zur Tür, ohne dass die anderen es mitbekamen. Ich nickte und schob den Stuhl zurück. Yaris klemmte sich ihr Mikro ins Ohr.
    »Wir sind mal eben unten«, sagte sie ohne weitere Erklärung und das auch erst, als wir schon fast aus der Tür waren. »Das war wirklich beeindruckend«, sagte sie, als wir den Aufzug betraten.
    »Danke.«
    »Und nun verrate mir, wer heimlich bei dir kocht.« Yaris stupste mich leicht mit dem Ellenbogen in die Seite, doch ihr Lächeln wirkte ein wenig aufgesetzt.
    »Niemand.«
    »Du wusstest bis gestern nicht einmal, wie ein Huhn aussieht.«
    »Ja, und?«
    »Du kannst nicht kochen, Nikka«, beharrte Yaris.
    Ich drehte mich von ihr weg und lehnte mich an das Metallgeländer der Innenkabine, damit ich sie ansehen konnte, während ich sprach. Ich erzählte ihr von vorn bis hinten, was dazu nötig war, eine richtig gute Hühnersuppe allein einzukaufen, vor- und zuzubereiten. Ich ließ nichts aus und schnappte am Ende nach Luft. »Fertig! Und ganz einfach.«
    Yaris sah mich an, als sähe sie mich zum ersten Mal. »Was hast du, die, die so aussieht wie Nikka, mit der echten Nikka gemacht?«
    »Lass den Unsinn …«, sagte ich und musste lächeln, weil sie so unglaublich perplex zu mir herübersah.
    »Du bist wirklich immer wieder für eine Überraschung gut, Nikka.« Yaris’ Gesichtszüge schienen deutlich entspannter als vorhin und der harte Zug um ihren Mund schien wie wegradiert. »Weiß es deine Mutter schon? Es wäre ein weiteres Kriterium, das sie bei deinen zukünftigen Kuppeltreffen positiv hervorheben könnte.«
    »Nein, sie weiß es nicht. Und ich werde mich hüten, ihr davon zu erzählen.«
    »Sie wäre doch so stolz auf dich.« Yaris grinste und ich verdrehte leidend die Augen.
    »Bitte. Auch ein schlechter Ruf verpflichtet.«
    Yaris kicherte mädchenhaft und legte einen Arm um meine Taille, als die Türen des Aufzugs sich wieder öffneten.
    So sehr ich es genoss, dass sie fast wieder die Alte zu sein schien, so schwer wog auch die Last, ihr immer noch nicht die Wahrheit gesagt zu haben.
    Im Vorraum der Asservatenkammer trafen wir auf den Vorgesetzten des Beamten, den ich so sehr in Angst und Schrecken versetzt hatte. Auch er war ein Variati mit überlangen Armen. Ansonsten sah er so langweilig aus wie fast alle Beamten unserer Behörde. Dunkelbraune Hose, ein braunes Hemd, mausgraues Haar und leichte Knollennase. Er grüßte Yaris freundlich, mir schenkte er einen strengen Blick. Sein Angestellter wurde herbeigerufen und er schien ebenfalls wenig erfreut, mich zu sehen. Yaris erklärte meine Situation erneut, ich tat schwer verängstigt und irgendwann schienen alle beruhigt. Ich entschuldigte mich bei dem Variati und auch bei seinem Vorgesetzten, doch als ich beiden versöhnlich die Hand hinstreckte, wichen sie skeptisch zurück. Ich schob meine Finger in die engen Taschen meiner Lederhose und biss mir auf die Unterlippe, um nichts Unbedachtes zu sagen. Yaris hingegen kam bei den Variati im Allgemeinen wohl sehr gut an, denn beide schienen ihr bereits komplett verfallen. Sie lachte etwas gekünstelt, als die beiden vor mir zurückwichen, und machte einen ziemlich dummen Witz über Wahnvorstellungen und Unzurechnungsfähigkeit auf meine Kosten. Ich sah auf den Boden, die beiden lachten und Yaris stimmte etwas zeitverzögert mit ein. Dann klapste sie unauffällig auf meine Hose, dort, wo man deutlich sah, dass ich in der engen Tasche die Hand zur Faust geballt hatte. Sie hakte sich fürsorglich bei mir unter, ließ noch die entfernte Cousine ganz herzlich grüßen und endlich konnten wir gehen.
    »Meine Güte.« Ich stöhnte auf, als wir wieder im Aufzug

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