Hindernisse zum Glück (German Edition)
eins und er ging zum Mittagessen ins Haus.
Als er seinen ersten Teller leer gegessen hatte, klingelte es an der Haustür. Er hörte, wie Alma öffnete und eine Männerstimme nach ihm fragte. Er sagte, es ginge um Frau Buchenland. Alma kam mit einem fremden Mann zu Johann ins Esszimmer. Er schien völlig aufgelöst.
„ Herr Buchenland! Es tut mir l eid! Es ist alles meine Schuld!“ sagte der Fremde mehrmals hintereinander.
„Ja, jetzt beruhigen Sie sich! Wer sind Sie eigentlich?“ fragte Johann ruhig und gab Alma traurig seinen Teller in die Hand, den er eben mit leckerem Kartoffelbrei gefüllt hatte.
„ Oh, tut mir leid! Mein Name ist Dr. Peter Michalsky! Ich… ich hatte gerade einen Unfall mit I hrer Frau! Es ging alles sehr schnell… Ich habe ihr die Vorfahrt genommen und da war es passiert! Es tut mir so leid! “ Herr Dr. Michalsky war immer noch völlig aufgelöst.
„Na gut, wo ist sie jetzt?“ fragte Johann gelassen und war über sich selbst verwundert, dass er bei dieser Nachricht ruhig bleiben konnte.
„ Sie… sie ist in meiner Privatklinik! Ich werde mich natürlich um alles kümmern! Sie wird gerade komplett untersucht! Im Moment sieht es so aus, als hätte sie eine Verletzung an der Wirbelsäule!“ berichtete Dr. Michalsky.
„Oh!“ machte Johann teilnahmslos . „ Was ist mit dem Auto? “
„Das Auto?“ rief Dr. Michalsky entsetzt. „ Das ist Totalschaden! “
„ Aha, na ja, kann man nichts machen! “
„ Aber, Herr Buc henland, wollen Sie nicht nach I hrer Frau sehen? “
„ Das ist heute ganz schlecht! Ich habe viel zu tun! Ich bin se lb st ständig, wissen S ie? Da kann man nicht einfach weg! Rufen Sie mich bitte an, wenn S ie wissen, was sie hat! Dann werde ich vielleicht nach ihr sehen!“ Johann drückte dem Fremden seine Visitenkarte in die Hand. Dr. Michals ky sah ihn völlig verwirrt an. „ He rr Buchenland, I hre Frau liegt schwer verletzt im Krankenhaus! Se lb st ständig hin oder her, ich an I hrer Stelle würde nach ihr sehen!”
„Wie gesagt: Rufen Sie mich an, wenn Sie wissen, was sie genau hat!“ wiede rholte Johann und fügte hinzu: „ Meine Frau und ich leben in Scheidung, verstehen S ie mich jetzt? “
Dr. Michalsky schüttelte verständnislos den Kopf. „Aber sie ist doch Ihre Frau! Empfinden S ie gar nichts mehr für sie? Wissen S ie, Herr Buchenland, ich habe oft Paare gesehen, die nach einem Unfall eine zweite Chance bekommen haben! “
„ Rufen Sie mich an!“ sagte Johann und endlich wandte Dr. Michalsky sich zum Gehen.
Nun wurde Johann nervös! Was war, wenn sie sich schlimm verletzt hatte? Was wenn sie sterben würde? Er würde sich als ihr Ehemann sicher um alles kümmern müssen! Ein wenig Mitleid hatte er mit Michelle. Sie lag irgendwo einsam in einer Privatklinik und wurde von einer Untersuchung zur nächsten geschoben. Man würde ihr sicher nichts Konkretes sagen.
War das am Ende vielleicht seine Schuld gewesen, weil er sie weg geschickt hatte? Hatte sie sich vielleicht über die Trennung und die bevorstehende Scheidung aufgeregt, dass sie nicht richtig auf den Verkehr geachtet hatte? Die ganzen Sorgen halfen ihm auch nicht weiter. Er musste nach draußen und trainieren! Am Wochenende stand ein Turnier mit guten Preisgeldern an, dafür musste er was tun!
Während der Arbeit versuchte er den Gedanken und die Sorgen um Michelle zu vergessen. Gegen Abend kam Max, um die Untersuchungen an `Condor´ vorzunehmen. Wie Johann nicht anders erwartet hatte, war das Tier rundum gesund!
Nach der Fütterung half er Jeanette und Marie beim Kehren. Er wollte ungern alleine sein und darum ging er zum Abendessen mit den beiden Frauen in den Aufenthaltsraum am Stall.
Gegen acht Uhr meinte Jea nette: „ Ich gehe hoch, in meine Wohnung! Mei ne Lieblingsserie kommt gleich!“ Marie und Johann wünschten ihr einen schönen Abend und waren froh, endlich alleine zu sein.
„ Kommst du mit mir ins Haus? Wir könnten uns auf die Terrasse setzen und Wein trinken! “ schlug Johann vor.
„ Ich weiß nicht! Michelle ist gerade erst ausgezogen! Das ist komisch für mich, verstehst du?“ antwortete Marie.
„ Bitte! Ich m öchte heute nicht alleine sein!“ sagte er ernst.
Marie warf ihm einen besorgten Blick zu. „ Johann, was hast du? “
„ K omm mit und ich erzähle es dir!“ sagte er.
Marie seufzte: „ Na gut! “
„Super!“ Johann freute sich sehr.
Er bot ihr einen Stuhl auf der Terrasse an und holte seine angebrochene Flasche
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