Hindernisse zum Glück (German Edition)
nicht anhören und schon gar nicht muss ich dir antworten. Wir sind getrennt, wann kapierst du das?“
Mit einem kräftigen Schluck trank er seinen Kaffee aus, nahm seine Zeitung mit und ging nach draußen.
`Kalli´ kam ihm hechelnd entgegen. Er hatte sich von seinem morgendlichen Joggen mit Marie noch nicht ausgeruht. Johann begrüßte ihn freudig und nahm ihn mit in den Aufenthaltsraum. Dort gab er dem Hund zu trinken und nahm sich eine Tasse von Maries und Jeanettes Kaffee.
Als er sich gerade hin gesetzt hatte, kam Jeanette herein.
„ Oh Chef! Entschuldige, ich wusste nicht, dass du da bist!“ sagte sie verlegen.
„ Ich bin gar nicht da! Ich will nur in Ruhe meinen Kaffee t rinken und meine Zeitung lesen!“ sagte er ohne aufzusehen.
Jeanette trank schnell ein Glas Wasser und war wieder verschwunden. Bevor er in den Stall ging, nahm er das interne Telefon zur Hand und rief Alma in der Küche an.
„ Hallo Alma, würden sie bitte mein Mittagessen in den Aufenthaltsraum bringen? Ich möchte mit meinen Angestellten essen! “
„ Ja natürlich, Herr Buchenland! Ich bringe ihnen auch gerne ihr Frühstück nach draußen. Sie ha ben heute noch nichts gegessen!“ Alma war wie immer um sein Wohl bedacht.
„ Nein danke, Alma! Ich muss arbeiten!“ sagte er und dabei fiel ihm ein, dass er heute wirklich nichts gegessen hatte.
Er hatte nur zwei Tassen Kaffee getrunken! Na gut, dann sollte es eben so sein! In vier Stunden gab es Mittagessen, das würde irgendwie gehen!
Als er später an diesem Morgen auf dem Pferd saß, klingelte sein Handy. Eine Frau Walter meldete sich. Sie hatte letztes Wochenende in Saarbrücken zwei seiner Pferde beobachtet und fragte, ob sie diese kaufen könne. Da sie die Namen noch wusste, konnte sie Johann genau sagen, welche sie meinte. Es handelte sich um zwei der vierjährigen, die Paul ritt. Johann machte mit Frau Walter einen Termin für diesen Nachmittag aus. Als er aufgelegt hatte, kam Paul mit einem der beiden Pferde auf den Platz.
„ Paul, stell den und den Fuchs bitte für heute Nachmittag zurück! Es hat sich gerade eine Interessen tin für die beiden angekündigt!“ teilte Johann ihm mit.
„ Okay, dann hole ich zuerst die zwe i Babys, wenn es dir recht ist!“ Er meinte damit zwei dreijährige Stuten, die zum Beritt da waren und erst seit vier Wochen unter dem Sattel gingen.
„ Ja, dann longiere sie bitte selbst ab und sage den Mädels, sie sollen die beiden Verkaufspferde waschen und in die Führanlage stellen! “
Paul nickte und verschwand im Stall.
Einige Minuten später kam Jeanette lachend zum Platz gelaufen.
„ Chef, der Wasserschlauch in der Waschbox ist kaputt ge gangen und Marie ist ganz nass!“ Johann schüttelte lachend den Kopf.
„ He ute läuft gar nichts nach Plan!“ Er stieg vom Pferd und übergab es an Jeanette. „ Dann gehe ich den Schlauch reparieren! “
Johann musste lachen, als er Marie völlig durchnässt in der Waschbox stehen sah.
„ Marie, du hast da was falsch verstanden! Du hättest das P ferd duschen sollen nicht dich!“ scherzte er.
„ Ha, ha, das ist nicht witzig!“ Sie war nass bis auf die Haut. Johann sah, dass der Schlauch geplatzt war.
„ Geh‘ besser gleich duschen, sonst wirst du noch krank! Ich schaue nach, ob i ch noch so einen Schlauch habe!“ sagte er.
Natürlich hatte er keinen Schlauch da und wurde nervös. Die Pferde waren nicht völlig verdreckt, aber sie sollten etwas mehr glänzen, wenn ein Käufer kam, das machte mehr her! Es war schon halb elf. Wo sollte er auf die Schnelle jetzt einen Schlauch herbekommen? Und trainieren musste er heute auch noch, zumindest die Pferde, die am letzten Wochenende nicht auf dem Turnier gewesen waren! Kurz entschlossen rief er Thomas an und bat ihn einen Schlauch zu besorgen und den anzubringen. Thomas war immer froh, wenn er etwas tun konnte. Außerdem bekam er Geld dafür!
Punkt drei Uhr am Nachmittag kam Frau Walter in einem auf Hochglanz polierten schwarzen Geländewagen auf den Hof gefahren. Sie trug karierte Reithosen, braune Reitstiefel, eine grüne Bluse und ihre dunkelroten Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden. Man sah ihr an, dass sie Geld hatte, ohne da s s sie es zur Schau trug, aber sie hatte dieses Auftreten! Johann stockte der Atem, als sie auf ihn zu schritt. Zu allem Überfluss war sie sehr attraktiv und hatte ein offenes, freundliches Lächeln! Als er ihr die Hand gab, zuckte er leicht zusammen, da sie einen festen Händedruck hatte.
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