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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Wirtschaftslage des Museums zu konsolidieren, und jetzt steht es wieder genau da, wo es damals war.«
    Ich habe nie viel über Chris als Geschäftsmann nachgedacht, aber vielleicht hätte ich das tun sollen. Trotz seiner Behauptung, dass er seinen Anteil an der familieneigenen Kosmetikfirma verkauft und kein Interesse daran habe, seinen Lebensunterhalt in einem Vorstandszimmer zu verdienen, gibt es einen Grund, warum er so reich ist. Er verwaltet sein Geld. Er gibt es nicht einfach aus.
    »Sie wollen, dass ich zu den Sitzungen heute Nachmittag hierbleibe«, fügt Chris erschöpft hinzu. Er muss genauso unter dem Jetlag leiden wie ich, vielleicht ist es aber auch die Situation. »Baby, ich will dich nicht an deinem ersten Tag in Paris im Stich lassen.«
    Ich ignoriere das leicht ziehende Gefühl der Enttäuschung und schlage einen energischen Tonfall an. »Du musst bleiben. Du hast gesagt, es seien Menschen involviert, die für deine Wohltätigkeitsorganisation spenden könnten, richtig?«
    »Ja, aber ich kann mich immer noch mit ihnen treffen. Ich muss deshalb nicht eine so große Verpflichtung eingehen.«
    »Du willst nicht, dass ein wunderbares Museum verloren geht, Chris, und ich will es auch nicht. Mir geht es hervorragend. Ich habe noch nicht einmal die Wohnung erkundet, und es sind Läden in Gehweite. Chantal kann mir sagen, wohin ich gehen muss, um zu bekommen, was ich brauche.«
    »Ich kann dich begleiten«, erbietet sich Chantal eifrig.
    »Perfekt«, sagt Chris, der es offenbar gehört hat. »Ich will nicht, dass du allein durch die Stadt läufst. Sie ist groß, und du hast Sprachschwierigkeiten.«
    Ich sehe Chantal an. »Bist du dir sicher?«
    »Ich habe nichts vor, und ich würde liebend gern bummeln gehen.« Sie klingt ehrlich begeistert.
    »Da hast du’s«, sage ich zu Chris. »Ich habe eine Pariserin als Begleitung beim Einkaufen. Ich bin für den Nachmittag versorgt.«
    Lastendes Schweigen erfüllt die Leitung, und ich kann beinahe hören, wie Chris mit sich ringt. »Es geht mir wirklich gut«, murmele ich. »Mach dir deswegen keine Gedanken.«
    »Es ist folgendermaßen«, antwortet er schließlich. »Ich könnte jeden Cent, den ich habe, auf die Kinderkrebsforschung verwenden, und ich würde den Krebs trotzdem nicht besiegen. Es bedarf weltweiten Bewusstseins und internationaler Forschung, um Fortschritte zu machen. Das Museum unterstützt die Sache, und es hat gute Beziehungen zu einer internationalen Firma.«
    »Dann musst du jetzt bleiben, und wenn ich irgendwie helfen kann, werde ich das tun. Also geh und sieh zu, was du in Ordnung bringen kannst, und Chantal wird mir Gesellschaft leisten.«
    »Sag ihr, dass wir sie bezahlen werden.«
    »Das habe ich gehört«, bemerkt Chantal. »Und nein. Ich werde kein Geld dafür nehmen, einkaufen zu gehen.«
    Ich schnaube. »Du wirst dir einen großen Bonus verdienen, wenn du einen Weg findest, mir Französisch beizubringen.«
    »So schlimm?«, fragt Chris.
    »Schlimmer«, bestätige ich. »Vielleicht wird ein bisschen Alltagspraxis helfen.«
    Chris senkt die Stimme. »Ich muss mir vielleicht ein Belohnungssystem für das Erlernen neuer Wörter ausdenken.«
    Ich beiße mir auf die Unterlippe. »Sei vorsichtig. Ich werde dich vielleicht doch nicht dem Vorstand überlassen.«
    »Bitte«, stöhnt er. »Tu das.«
    »Du bist nur ausgeliehen«, versichere ich ihm.
    »Fülle den Kleiderschrank«, befiehlt Chris. »Gib mir das Gefühl, dass du mich nur wegen meines Geldes willst.«
    Ich lache. »Das tue ich doch. Hast du das nicht gewusst?«
    »Ich dachte, du wolltest mich wegen meines Körpers.«
    »In Wirklichkeit liegt es an der Harley.«
    »Jetzt bringst du mich auf dumme Gedanken.« Ich höre jemanden im Hintergrund sprechen. »Ich kann immer noch Nein sagen und nach Hause kommen.«
    Nach Hause. In
unser
Zuhause. Das gefällt mir. »Tu’s nicht. Ich werde hier sein, wenn du fertig bist.«
    »Sei vorsichtig und schick mir eine SMS , wenn du wieder zu Hause bist, damit ich weiß, dass du in Sicherheit bist.«
    Ich öffne den Mund, um einen Ja-Meister-Scherz anzubringen, klappe den Mund aber wieder zu. Die Erinnerung an Rebecca, die Mark so genannt hat, ist einfach zu frisch. Stattdessen stimme ich nur zu.
    »Er ist ein Harley-Fan?« In Chantals Stimme liegt ein aufgeregter Unterton. Während ich telefoniert habe, hat sie die ungezählten Reihen von Büchern inspiziert, unter denen viele interessante Kunst- und Reiseausgaben sind.
    »Chris liebt seine Harleys«,

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