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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Postert
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das Wochenende zu richten. Eine ihrer Angewohnheiten war es, dass sie es mochte, wenn sie montags ihren Schreibtisch ordentlich vorfand und sie so organisiert an die Arbeit gehen konnte. Marie warf ihr beim Rausgehen eine Kusshand zu, Lena spürte durch den Raum die Wärme dieser Geste.
    Und dann wurde es auch für sie Zeit, nach Hause zu fahren.
    Sie verabschiedete sich gewohnheitsgemäß von ihrem Chef und ging die Treppe hinunter zur Tiefgarage.
    An ihrem Auto angekommen, öffnete sie die Tür und musste schlucken. Auf dem Beifahrersitz lag ein kleines Paket. Ohne Absender, ohne Anschrift. Aber sie wusste ja, es war für sie. Sie verspürte keine Neugierde, das Paket zu öffnen, zumindest jetzt noch nicht. Sie wusste, dass es zu dem Abend gehörte, dass sie erst im Hotel das Päckchen aufmachen durfte. Und sie wollte den Zauber des Abends auf keinen Fall brechen. Sie machte sich nicht mal Gedanken darüber, wie ER das Paket in ihren Wagen hatte legen können. Es war da, wie ER geschrieben hatte. Das war wichtig. Das genügte ihr.
    Lena fuhr aus der Tiefgarage und machte sich auf den Weg zu ihrer Wohnung. Um diese Zeit war immer eine Menge Berufsverkehr, im Gegensatz zu meistens machte es ihr aber heute wenig aus. Ihr Z4 schwamm mit dem Verkehr mit und sie näherte sich ihrer Wohnung.
    Die Parkplatzsuche gestaltete sich etwas schwierig. Sie musste doch zwei Straßen von ihrer Wohnung entfernt parken und den restlichen Weg zu Fuß zurücklegen. Oben angekommen,legte sie ihre Tasche auf das Sofa und warf ihre Schuhe von sich. Sie überlegte kurz, entschied sich für eine ihrer Rockford-CDs und drehte die Anlage auf. Die ersten Klänge ertönten und sie begann, sich langsam zu entspannen. Sie ging ins Bad und begann, sich langsam auszuziehen. Als sie in den Spiegel schaute, lächelte sie unwillkürlich.
    ‚Ich werde IHN sehen‘, dachte sie.
    Unter der Dusche stellte sie das Wasser an und als es warm genug war, stellte sie sich unter den Duschstrahl. Lena genoss das warme Wasser. Ganz sorgfältig und genießerisch widmete sie sich ihrer Körperpflege. Sorgfältig shampoonierte sie sich ihr Haar, spülte es sich anschließend sorgfältig aus. Sie nahm ihre Lieblingsspülung und wusch sich die Haare gründlich aus. Sie nahm ihr Duschgel und schäumte sich sorgfältig ein. Sie gab Acht, dass sie keine Stelle ausließ. Lena genoss es, sich so einzuseifen, zu säubern, sich mit dem peelenden Gel einzureiben. Diese Dusche hatte etwas ganz Besonderes für sie. Sie würde IHN heute Abend treffen und wollte schön und rein sein für IHN. Für IHN! Sie nahm ihren Rasierer und begann, sich gründlich zu rasieren. Unter ihren Achseln zuerst, ihre Beine und zuletzt ihren Intimbereich. Ganz gründlich, ganz glatt. Sie wusste instinktiv, dass ER es genauso wollte. Sie spürte es, ohne IHN zu kennen. Und Lena wunderte sich darüber nicht, sie tat es einfach. Gründlich und ohne Hast führte sie ihre Rasur zu Ende. Als sie sich abduschte, das Duschgel von ihrem Körper strich, fühlte sie, wie angenehm sich ihre glatte Haut anfühlte. Wunderbar glatt.
    Sorgfältig frottierte sie sich ab. Sie schaute in den Spiegel und nahm ihre Sheabutter-Creme. Sie begann, sich einzucremen, und der Duft stieg ihr in die Nase. Sie mochte diesen Duft sehr und das Gefühl auf ihrer Haut. Nackt ging sie in ihr Schlafzimmer und zog ihre Kommodenschublade auf. Ihrerote Kombination von Agent Provokateur, der rote String und der Spitzen-BH und die Strapse – sündhaft teuer, aber die Verführung pur – Lena nahm sie aus der Schublade.
    Sie zog den Slip an, den BH und schließlich die Strapse. Sie schaute sich im Spiegel an. Oh ja. ER würde Augen machen.
    Eine Stunde später war ihr Make-up ihren Vorstellungen entsprechend, sie duftete dezent nach Jil Sander, hatte über ihrer Wäsche ein schwarzes enges Kleid an, schwarze Heels, ein letzter Blick in den Spiegel. Lena war bereit. Bereit, IHN zu treffen, IHN zu sehen. Sie nahm sich ihren Schlüssel und verließ ihre Wohnung.
    An dem Paket, das immer noch auf dem Beifahrersitz ihres Autos lag, klebte ein Briefumschlag. Sie öffnete ihn und darin war eine Karte.
    „Hotel Hafen Hamburg.“
    Mehr stand nicht darauf. Lena lächelte.
    Eine feine Adresse. Mit Blick auf den Hafen.
    Der Mann hatte definitiv Geschmack.
    Sie brauchte auch kein Navi, den Weg kannte sie. Sie steckte die Karte wieder in den Umschlag und startete den Wagen.
    Nach einer halben Stunde kam sie am Hotel an. Ihr Wagen wurde von einem

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