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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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misstrauisch!«
    »Aber es wäre möglich?«
    »Natürlich nicht!«, sagte Agnes scharf. »Denken Sie nach! Wenn unsere Zeit des Dienstes abläuft, geht die Macht auf jemand anders über. Ohne sie haben wir keine Möglichkeit festzustellen, wer bald stirbt, und deshalb können wir auch keinen Körper auswählen. Es klappt nur einmal.« Tomas lachte kurz. »Wollen Sie uns wirklich weismachen, dass noch nie versucht worden ist, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen? Dass es nie jemanden gab, der viele Leben leben wollte, durch die Übernahme beliebiger Personen, ob sie nun vom Schicksal zum Tod verurteilt waren oder nicht?« Agnes zuckte mit den Schultern. »Darin besteht eine der vielen Pflichten der regierenden Pythia: Sie muss dafür sorgen, dass so etwas nicht geschieht.« Ich schüttelte den Kopf. Das geschah zu schnell – alles. Mein Gehirn konnte einfach nicht damit Schritt halten. »Aber warum Francoise?«
    »Ich habe es dir doch gesagt – mir blieb keine Wahl! Als ich zu meinem Körper zurückkehren wollte, stellte ich fest, dass es mich zu viel Kraft gekostet hatte, dir zu helfen. Ich hatte nicht geplant, die Zeit anzuhalten – das ist keine leichte Sache, erst recht nicht nach einem Sprung über mehr als dreihundert Jahre! Mir blieb nicht genug Kraft, ein letztes Mal über die Jahrhunderte zu springen.«
    »Ich hätte dich mitnehmen können!« Agnes hatte mir dabei geholfen, Myra abzuwehren. Ohne ihre Hilfe wäre ich vermutlich schon tot gewesen. Ich hätte es bestimmt nicht abgelehnt, sie als Passagier an Bord zu nehmen.
    »Du erinnerst dich bestimmt daran, dass du in einem Raum voller hungriger Geister warst, Cassie. Sie waren darauf erpicht, jeden Geist in Sichtweite zu verschlingen! Ich konnte es nicht riskieren. Als sich die Zeit wieder in Bewegung setzte, musste ich jenen Ort schnell verlassen. Deshalb ließ ich mich in der einzigen Person nieder, von der ich wusste, dass sie in jener Zeit dem Tod nahe und deshalb vielleicht bereit war, eine Übereinkunft mit mir zu treffen.«
    »Und sie ließ sich darauf ein?« Francoise war nicht irgendeine Normalo, sondern eine Hexe, und zwar eine recht mächtige – ich hatte sie bei einem ziemlich eindrucksvollen Trick beobachtet. Und es gab Anzeichen dafür, dass sie sich zur Wehr setzte.
    Sie schien meine Gedanken gelesen zu haben, denn Agnes schnitt wieder eine Grimasse und drückte sich die Hände auf den Bauch. »In gewisser Weise.«
    »Wie sind Sie hier gelandet?«, erkundigte sich Tomas, bevor ich eine konkretere Frage stellen konnte.
    »Im Besitz eines Körpers, der die Geister abwehren konnte, wollte ich zu Cassie zurückkehren, bevor sie jenes Jahrhundert verließ. Aber dann erschienen die verdammten Magier.«
    »Sie wurden von ihnen entführt und ans Feenland verkauft«, vermutete Tomas. »Und seitdem sind Sie hier! Aber das alles liegt Jahrhunderte zurück!«
    »Einige Jahre«, korrigierte Agnes.
    »Hier vergeht die Zeit anders«, erinnerte ich Tomas. Marlowe hatte daraufhingewiesen, aber mir wurde erst jetzt klar, wie groß der Unterschied sein konnte. »Soll das heißen, du bist dauernd hier gewesen, seit wir Frankreich verlassen haben?«
    Agnes nickte und hob die Hand, als ich noch etwas anderes fragen wollte. »Wenn du uns seitdem gesehen hast, erzähl mir nichts davon. Francoise kann uns hören, und sie sollte nicht mit Wissen darüber beeinflusst werden, was sie in ihrer Zukunft tun wird.« In ihrer Zukunft, dachte ich benommen, aber in meiner Vergangenheit. Vor einer Woche hatte sie im Dantes einen dunklen Magier getötet und mir zur Flucht verholfen. Besser gesagt: Sie würde einen töten … Ich bekam Kopfschmerzen.
    »Willst du nun weg von hier oder nicht?«, fragte Agnes.
    »Ja, aber wir setzen das Gespräch später fort«, erwiderte ich. Vielleicht hatte ich bis dahin Ordnung in diese Sache gebracht und konnte wieder klar denken.
    »Wenn es ein Später gibt«, sagte Agnes unheilvoll. »Vergiss die Zauber nicht – es hat mir genug Mühe bereitet, sie den Elfen abzuluchsen.« Sie nahm die Laterne und verschwand mit wehendem Gewand durch den Flur. Tomas und ich wechselten einen Blick und beeilten uns dann, ihr zu folgen. Er zog noch immer die Kleidung zurecht, die Agnes mitgebracht hatte, und ich stopfte mir die herumliegenden Zauber in alle Taschen, die ich finden konnte. Am Ende des Flurs erreichten wir eine lange, nach oben führende Treppe, von Fackelschein erhellt. Daran schloss sich eine dicke Eichentür an, die jedoch sofort

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