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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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wird.« Ich hatte die Nase voll davon, immer nur herumgestoßen zu werden. Das ging mir inzwischen ganz erheblich gegen den Strich.
    Francoise warf die Hände hoch, und es war eine Geste, die mir seltsam vertraut erschien. Irgendwo hatte ich jemanden bei der gleichen Bewegung beobachtet. Ich versuchte vergeblich, mich daran zu erinnern. »Ich habe dir einmal gesagt, dass du entweder die Beste von uns wirst oder die Allerschlimmste. Rate mal, was ich inzwischen für wahrscheinlicher halte.«
    Plötzlich fiel es mir ein, und für einige Sekunden war ich fassungslos.
»Agnes?
Was … was zum Teufel machst du hier?«
    »Ich existiere«, sagte sie bitter. »Tolles Leben nach dem Tod.«
    »Aber … aber … ich wusste gar nicht, dass du von fremden Körpern Besitz ergreifen kannst! Die Magier sagten …«
    »Klar, als ob wir ihnen alles verraten würden!« Françoises Hände kehrten an die Hüften zurück, und das war eine weitere gespenstisch vertraute Geste. »Je weniger der Kreis von unseren Fähigkeiten weiß, desto besser! Hast du wirklich geglaubt, du wärst dazu imstande und ich nicht?«
    »Aber du hast nicht die Hilfe von Billy Joe«, wandte ich ein. Das beschäftigte mich schon seit einer ganzen Weile, sowohl in Hinsicht auf Agnes als auch bei Myra. »Wie kannst du durch die Zeit reisen, ohne dass ein Geist in deinem Körper den Babysitter spielt, während du weg bist?« Agnes sah mich nur an und schüttelte dann den Kopf. »Nun, das ist eine originelle Methode, zugegeben«, sagte sie. »Aber unnötig. Wir kehren fast im gleichen Moment in unseren Körper zurück, in dem wir ihn verlassen, Cassie. Soweit es unsere leibliche Existenz betrifft, sind wir praktisch gar nicht weg gewesen.«
    »Aber … dein Körper …« Ich starrte sie an und fragte mich, wie ich es ausdrücken sollte. Es schien nicht viele Möglichkeiten zu geben. »Agnes, es tut mir leid, aber … Er
ist
tot.«
    Sie sah mich so an, als hätte ich den Verstand verloren. »Natürlich ist er das! Was, glaubst du, mache ich hier?«
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete ich ehrlich.
    »Es war bestimmt nicht meine erste Wahl!«, sagte Francoise/Agnes verärgert. »Das soll mein Bonusleben sein, in dem ich mich nach all den Mühen vergnügen kann. Als ich dich zurückließ, hatte ich vor, in meinen Körper zurückzukehren. Ich wollte Kraft sammeln, um mich in einer netten jungen Deutschen niederzulassen. Sie sollte eigentlich einem Felssturz zum Opfer fallen – ein Wanderunfall –, und ich war bereit, sie zu übernehmen …«
    »Sie zu übernehmen?« Ich weiß nicht, wie mein Gesicht aussah, aber Agnes lachte.
    »Ihr stand der
Tod
bevor, Cassie! Ein Leben gemeinsam mit mir wäre ihr bestimmt lieber gewesen!«
    Mir schwindelte. »Da komme ich nicht ganz mit.«
    Tomas’ Stimme erklang plötzlich und überraschte mich. »Eins für den Dienst, eins zum Leben«, murmelte er.
    Agnes warf ihm einen alles andere als freundlichen Blick zu. »Ich weiß nicht, wo Sie das gehört haben, aber Sie sollten es besser vergessen.«
    »Es stimmt also«, sagte er erstaunt. »Es gibt Gerüchte, aber niemand glaubt, dass …«
    »Und so soll es auch bleiben«, unterbrach ihn Agnes.
    Jetzt wanderte mein Blick zwischen ihnen hin und her. »Würde mir bitte jemand erklären, was los ist?«
    »Es heißt, dass die Pythia am Ende ihrer Dienstzeit mit einem anderen Leben belohnt wird«, sagte Tomas und achtete nicht darauf, dass Agnes die Stirn runzelte. »Als eine Art Kompensation für das Leben, das sie ihrer Berufung widmete.«
    Ich schloss den Mund, der sich immer wieder verblüfft öffnen wollte. Für einen Moment starrte ich Agnes an. »Stimmt das?«, brachte ich hervor. »Willst du hier raus oder nicht?«, erwiderte sie. »Antworte mir!«
    Sie seufzte und warf erneut die Hände hoch. Ich wusste nicht, ob es eine allgemeine Angewohnheit war oder ob das nur in meiner Nähe geschah. »Na schön, lange Rede, kurzer Sinn – ja, es stimmt. Wir finden eine Person, die jung sterben soll, und zehren von ihrer Energie. Als Gegenleistung helfen wir ihr, der vom Schicksal vorgesehenen Katastrophe zu entgehen.«
    »Das ist schrecklich!«
    »Nein, es ist praktisch. Ein geteiltes Leben ist besser als gar keins.«
    »Aber wenn Sie einmal dazu imstande sind …«, sagte Tomas langsam. »Warum können Sie es nicht fortsetzen, ein Leben nach dem anderen, ein Jahrhundert nach dem anderen?«
    »Deshalb verabscheue ich Vampire«, teilte Agnes der Zelle im Allgemeinen mit. »Sie sind so verdammt

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