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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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aus Rücksicht auf Macs in dieser Hinsicht recht altmodischen Gefühle.
    »Aber Mircea hat sich darum gekümmert«, sagte Pritkin.
    »Nicht unbedingt.« Ich verstand seine Verwirrung. Abgesehen von dem Theater im neunzehnten Jahrhundert hatte er Mircea zum letzten Mal gesehen, als er und ich nackt und verschwitzt gewesen waren. Nun, genau genommen war ich in eine Decke gehüllt gewesen, aber es dürfte klar sein, was ich meine. »Wir wurden unterbrochen. Rasputin griff an, erinnern Sie sich?«
    »In aller Deutlichkeit.« Pritkin runzelte die Stirn wie bei dem Versuch, sich mit einem sehr schwierigen Konzept anzufreunden. »Wollen Sie behaupten, noch immer Jungfrau zu sein?«, fragte er offen heraus. In seiner Stimme erklang die gleiche Ungläubigkeit, die man vielleicht bei jemandem gehört hätte, der von der Landung eines Raumschiffs vor dem Weißen Haus berichtete. Sie wies auf etwas hin, das zwar möglich, aber äußerst unwahrscheinlich war. Ich wandte den Blick von der Wand ab und starrte ihn an. »Nicht dass es Sie etwas anginge, aber die Antwort lautet Ja.«
    Er schüttelte fassungslos den Kopf. »Das hätte ich nicht für möglich gehalten.« Echter Ärger stieg in mir hoch, doch plötzlich ertappte ich mich dabei, dass mir die Art und Weise gefiel, wie sich sein feuchtes Haar im Nacken kräuselte. Verdammt, verdammt, verdammt! »Haben Sie eine Theorie oder nicht?«
    »Die wahrscheinlichste Erklärung lautet: Das Pythia-Ritual hat versucht, sich zu vervollständigen.«
    Einige Sekunden sah ich ihn groß an. Pritkin merkte nichts davon, weil er damit beschäftigt war, die Backsteine in der Wand zu zählen. »Damit ich alles richtig verstehe …«, sagte ich schließlich, und es klang ein wenig erstickt. »Da Mircea nicht hier ist, versucht das unvollständige Ritual, mich zu anderen Männern zu führen, damit es endlich zum Abschluss gebracht werden kann. Aber dem
Geis
gefällt das nicht und es weist darauf hin, indem es mir und jedem Mann, der mir zu nahe kommt, Schmerzen bereitet. Stimmt das? Und was noch wichtiger ist: Könnte es sich wiederholen?«
    »Welcher
Geis?«,
fragte Mac. »Stehen Sie unter einem
Geis?«
»Ihr Vampir-Herr hat Sie unter einen
Düthracht
gestellt«, sagte Pritkin. »Der
Geis
ist im Konflikt mit dem Pythia-Ritual, das vervollständigt werden muss.«
    »Lieber Himmel.« Mac sank baff auf einen Stuhl.
    »Beantworten Sie meine Frage!« Ich hätte Pritkin geschüttelt, wenn es mir möglich gewesen wäre, ihn zu berühren.
    »Ich weiß nicht genug über das Ritual, um sicher zu sein, ob es an dieser Stelle einen Ausweg gibt«, sagte er, was mir kaum half. »Die Zeremonie findet am Hof der Pythia statt, und es gibt praktisch keine Aufzeichnungen über die Dinge, die mit ihrem Amt in Zusammenhang stehen.«
    »Was ist mit Augenzeugen?« Ich hoffte, dass ich nicht so verzweifelt klang, wie ich mich fühlte. »Das Ritual fand auch für Agnes statt, nicht wahr?«
    »Vor mehr als achtzig Jahren. Und selbst wenn es noch lebende Augenzeugen gäbe, sie würden kaum etwas nützen. Der größte Teil des Rituals findet hinter verschlossenen Türen statt. Die einzigen Personen, die die komplette Prozedur kennen, sind die Pythia und ihre offizielle Erbin.«
    »Myra.« Großartig, damit stand ich wieder am Anfang. »Was ist mit dem
Geis?«
»Sie tun bereits, was Sie können, indem Sie sich von Mircea fernhalten. Dadurch ist die Sache nicht ganz so brenzlig. Eine andere Abhilfe gibt es nicht, abgesehen von der Entfernung.«
    »Und wie werde ich das Ding los?«
    »Gar nicht.«
    »Kommen Sie mir nicht damit! Es muss eine Möglichkeit geben.«
    »Wenn es eine gibt, ist sie mir nicht bekannt«, sagte Pritkin und klang erschöpft. »Andernfalls würde ich Ihnen davon erzählen. Solange das Ritual unvollständig bleibt, wird es Sie zu Männern führen, doch der
Geis
lehnt alle ab und lässt nur Mircea zu. Und mit der Zeit dürfte es schlimmer werden. Der
Düthracht
ist ein gemeines Biest, wenn man ihn herausfordert.«
    »Aber … aber was ist mit Chavez?«, brachte ich hervor. »Er hat mich angefasst, und es ist nichts passiert. Ich bin nicht vor Schmerz zuckend durch die Eishalle gerutscht!«
    »Sie waren in der Eishalle? Warum?« Pritkin war wieder aufgebracht. Und wenn schon.
    »Um das da zu holen.« Ich deutete auf die Reisetasche. »Ich wollte sie nicht ins Dante’s mitnehmen.«
    »Sie haben sie unbeaufsichtigt in einem öffentlichen Bereich zurückgelassen, wo sie sich jeder schnappen konnte?«
    »Sie

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