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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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befand sich in einem Schließfach«, erwiderte ich mürrisch. »Und können wir wieder zur Sache kommen? Ich fühlte, wie sich etwas in mir veränderte, als Casanova mich berührte. Es war nichts im Vergleich zu dem, was gerade passiert ist, aber es fühlte sich an wie … Ich weiß nicht. Als könnte es sehr schnell sehr schlimm werden. Allerdings zog er die Hand zurück, bevor es losgehen konnte. Chavez hingegen hatte überhaupt keine Wirkung auf mich, und das war später. Wenn Sie also recht haben und die Reaktion stärker wird – hätte es dann nicht schlimmer sein müssen?«
    Pritkin schien sich unbehaglich zu fühlen. »Keine Ahnung.«
    »Mir fällt dafür nur ein Grund ein«, sagte Mac. »Der
Geis
stellt das Ausmaß der Gefahr fest, indem er irgendwie das Interesse des potenziellen Partners misst und entsprechend reagiert. Casanova fühlte sich vermutlich zu Ihnen hingezogen und Chavez nicht. Deshalb hat der
Geis
Casanova als falschen Partner und mögliches Problem identifiziert, woraufhin es zu der Warnung kam. Chavez war ebenfalls der Falsche, hatte aber kein Interesse an Ihnen, und somit nahm ihn der Zauber nicht als Gefahr wahr.« Mac machte den Eindruck, recht zufrieden mit sich zu sein, doch Pritkin und ich starrten uns mit wachsender Panik an. Wie in beiderseitigem Einvernehmen stellte niemand von uns die auf der Hand liegende Verbindung her.
Damit
wollte ich nichts zu tun haben, auf keinen Fall. »Wenn gegenseitiges Interesse besteht«, fuhr Mac ahnungslos fort, »ist die Reaktion natürlich stärker, denn dann betrifft die Warnung beide Seite …« Er unterbrach sich verlegen, als er plötzlich verstand.
    »Na schön.« Ich hob die Hand zum Kopf, in dem Schmerz zu pochen begann, im Rhythmus meines Herzschlags. Wenn es so weiterging, war ich der jüngste Mensch, der jemals einem von Stress verursachten Schlaganfall erlag. »Wie löse ich dieses Problem?«, wandte ich mich an Mac, denn Pritkin war zu sehr damit beschäftigt, nicht entsetzt zu wirken.
    Mac kratzte sich am stoppeligen Kinn. »Für gewöhnlich gibt es bei Zaubern dieser Art einen eingebauten Ausweg, insbesondere beim
Düthracht.
Er neigt dazu, Chaos zu schaffen, und ich kann mir kaum vorstellen, dass der Verantwortliche keine Hintertür eingebaut hat. Aber wahrscheinlich wissen nur zwei Personen von ihr.«
    »Mircea und derjenige, der den Zauber installiert hat.«
    Mac nickte. »Und der Magier war vermutlich ein Abtrünniger unter dem Schutz des Vampirs. Er wird nicht riskieren, diesen Schutz zu verlieren, indem er Ihnen hilft – selbst wenn wir herausfinden könnten, welchen von einigen hundert abtrünnigen Magiern allein in diesem Land Mircea benutzt hat. Natürlich gibt es außerhalb des Schwarzen Kreises nicht viele mit solchem Geschick, was uns aber keine große Hilfe sein dürfte. Angenommen, wir könnten die Auswahl auf einige Dutzend begrenzen, wir müssten ihn oder sie noch immer finden, und wenn sich das so einfach bewerkstelligen ließe, wäre die betreffende Person längst lokalisiert worden.«
    »Gibt es irgendeine Möglichkeit, den
Geis
aufzuhalten und dafür zu sorgen, dass er nicht so … extrem reagiert?«, fragte ich Mac.
    Die Antwort kam von Pritkin. »Wenn wir ins Feenland wechseln, ist es vielleicht kein Problem mehr. Dort funktioniert der
Geis
ebenso wenig wie der Rest unserer Magie.« Er schien noch immer die leere Wand zu bewundern. »Ich äh, glaube, Sie sollten besser woanders warten. Mac kann sich Ihren Schutzzauber ansehen, wenn er mit mir fertig ist.«
    Ich erhob keine Einwände, schnappte mir noch eine Coke, verstaute die magischen Waffen wieder in der Reisetasche und nahm sie mit, als ich das Zimmer verließ. Dass Pritkin nicht dagegen protestierte, wies deutlich darauf hin, wie bestürzt er war.
    Ich nahm auf einem wackligen Stuhl am Tresen Platz und ließ mir alles durch den Kopf gehen. Es gab kaum etwas, das ich tun konnte, abgesehen davon, attraktiven Männern aus dem Weg zu gehen, bis wir im Feenland waren. Ich hoffte, dass Pritkin recht hatte und sich der
Geis
dort weniger stark auswirkte – vielleicht bekam ich dadurch Zeit genug, Myra zu finden. Ein besonders großartiger Plan war es nicht, aber mir fiel nichts Besseres ein. Ich trank die Coke und sah mich nach etwas um, das mich vom Bild eines halbnackten Pritkin ablenken konnte, der sich ein Schwert in die glatte goldene Haut tätowieren ließ.
    Länger als eine Stunde saß ich am Tresen und blätterte in zwei großen schwarzen Heftern mit

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