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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Tattoo-Motiven. Das Spektrum reichte von Voodoo-Symbolen bis hin zu indonesischen Stammesmustern, doch in den meisten Fällen handelte es sich um traditionelle magische Zeichen und IndianerTotems. Den Beschreibungen unter den Fotos entnahm ich, dass praktisch alle angebotenen Tätowierungen einen übernatürlichen Effekt hatten. Pritkins Schwert entdeckte ich nicht in dem Angebot, aber vielleicht handelte es sich um einen Sonderauftrag.
    Der Inhalt der beiden Hefter war in Kategorien und Stufen unterteilt. Zuerst wählte man die Tattoo-Hauptgruppe aus. Es gab welche zum Schutz, mit Spezialisierungen auf Schnitt – und Schürfwunden, Blutverlust, Verbrennungen, Kopftraumata, Vergiftungen, Erfrierungen und so weiter. Angesichts der Länge der Liste fragte ich mich, wieso jemand Kriegsmagier sein wollte. Und weshalb Pritkin bis zum heutigen Tag keine Tattoos gehabt hatte. Manche Tätowierungen beschleunigten die Heilung, und ich wusste, dass bei Pritkin Verletzungen fast so schnell heilten wie bei einem Vampir. Aber entsprechende Tattoos zeigten sich nirgends an seinem Leib, es sei denn, er trug sie dort, wo ich sie nicht hatte sehen können. Ich zwang meine Gedanken fort von diesem Bild und blätterte rasch einige Seiten weiter. Ich fand auch viele offensive Zauber, mit einer Unterteilung zwischen Fähigkeiten wie besseres Sehvermögen und Gehör und einer langen Liste von scheußlichen Dingen, die man mit Feinden anstellen konnte. Diese Aufstellung sah ich mir nur kurz an, denn ich wollte gar nicht genau wissen, was die Kriegsmagier des Kreises mit mir vorhatten. Ich stellte auch fest, dass nicht jeder jedes Tattoo bekommen konnte. Welche Art und wie viele für einen infrage kamen, hing vom Ausmaß der magischen Fertigkeiten ab. Die Bilder bezogen ihre Kraft teilweise aus der natürlichen Welt und funktionierten bis zu einem gewissen Grad als Talismane, aber sie griffen auch auf angeborene Magie des Trägers zurück. Es klang nach einem Hybridfahrzeug, das neben dem gewöhnlichen Verbrennungsmotor auch noch über einen elektrischen Antrieb verfügte. Ganz hinten enthielten die Hefter komplexe Diagramme, die Magiern offenbar eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl geben sollten. Ich verstand sie nicht ganz, denn ich hatte mich nie entsprechenden Tests unterzogen. Magische Kinder wurden schon früh in Fähigkeitsstufen eingeteilt, damit sie eine entsprechende Ausbildung beginnen konnten, aber Tony hatte natürlich andere Pläne mit mir gehabt.
    Ich entdeckte, dass es selbst für mächtige Magier Tätowierungsgrenzen gab. Jemand mit einem Schneeleoparden-Tattoo, das bei heimlichen Bewegungen half, und einer Spinne für das Weben von Täuschungen musste eine gewisse Anzahl von Punkten von seiner Machtbasis abziehen, weil diese beiden Erweiterungen Kraft kosteten. Wenn der betreffende Magier nicht sehr stark war, kamen keine weiteren Verbesserungen für ihn infrage. Es war alles sehr kompliziert, selbst mit den Diagrammen, und nach einer Weile verlor ich das Interesse.
    Nichts davon half mir dabei, die Blockierung meines Schutzzaubers aufzuheben.
    Schließlich kam Pritkin durch die Tür – er war blass und ein wenig mitgenommen –, und ich kehrte ins Hinterzimmer zurück. Ich hatte keine Bedenken dabei, meinen Rücken von Mac untersuchen zu lassen. Er und Pritkin brauchten mich lebend, bis sie Myra fanden, und deshalb lag es durchaus in Macs Interesse, den Schutzzauber in Ordnung zu bringen. Ich hatte ein wenig Sorge, dass sich der
Geis
meldete, doch offenbar war ich nicht Macs Typ. Das verdammte Ding rührte sich nicht einmal, als ich mein Shirt auszog. Ich trug keinen Büstenhalter und hielt das Shirt vorn, aber Macs Hände waren so unpersönlich wie die eines Arztes.
    »Darf ich Sie etwas fragen?« Er strich mir mit etwas über den Rücken, das einem Pfeifenreiniger ähnelte. Es tat nicht weh, führte aber zu einer Art Juckreiz in meiner Aura.
    Ich unterdrückte den Drang, mich hin und her zu winden. »Klar.«
    »Warum machen Sie das? Ich halte Sie eigentlich nicht für … Ich meine, Sie erscheinen mir nicht sehr rachsüchtig.«
    Ich sah über die Schulter. »Wem oder was gegenüber sollte ich rachsüchtig sein?«
    Mac zuckte mit den Schultern, »John meinte, dass Sie vorhaben, diesen Vampir zu töten, Antonio. Vermutlich hat er es verdient, aber …«
    »Aber ich sehe nicht wie eine irre Mörderin aus?«
    Er lachte. »So was in der Art. Wenn Sie nichts gegen die Frage haben … Was hat er Ihnen angetan?«
    Ich

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