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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Zum Glück rollte sie sich kurze Zeit später unten am Rücken zu einem warmen Pelzbündel zusammen und schlief ein. Wenn ich mich konzentrierte, konnte ich sogar ihr zufriedenes Schnurren hören.
    »Sie nehmen an, dass wir einfach so an den Wächtern vorbeikommen. Aber das dürfte alles andere als leicht sein.«
    »Sie kennen sie doch, oder? Das haben Sie gesagt.«
    »Ja, ich kenne sie, aber sie kennen mich ebenfalls. Ich bin Johns Partner gewesen, bevor ich mich in den Ruhestand zurückgezogen habe. Nach der Vorstellung, die ihr beide heute Morgen geliefert habt, wird er gesucht, und deshalb dürfte es seltsam aussehen, wenn ich dort drüben aus heiterem Himmel zu einer kleineren Plauderei erscheine. Die Idee ist: Ich sorge für Ablenkung, und ihr beide lauft zum Portal, während die Wächter mit mir beschäftigt sind. Aber es gibt keine Garantie, dass es klappt. Selbst wenn alles nach Plan läuft, seid ihr auf euch allein gestellt, sobald mich die Wächter festgenommen haben.«
    Ich wand mich, nicht nur wegen der ruhigen Lässigkeit, mit der Mac davon sprach, den Silbernen Kreis herauszufordern, sondern auch, weil mich Shebas zuckender Schwanz kitzelte. »Was passiert dann mit Ihnen?« Er hob die Schultern. »Nichts Großartiges. Mit einem Klaps auf die Schulter und Schwamm drüber dürfte es nicht getan sein, aber ich kenne den einen oder anderen Trick. Mit ein wenig Glück sollte ich die Burschen davon überzeugen können, dass mich John mit einem Zwangzauber dazu gebracht hat, ihm zu helfen.«
    »Und ohne Glück?«
    Mac verzog das Gesicht und klopfte mir auf die Schulter. »Deshalb brechen wir heute Abend auf. Meine alten Kumpel freuen sich vielleicht nicht darüber, mich wiederzusehen, aber sie werden mich nicht einfach so töten. Ich habe für sie das eine oder andere Mal die Kastanien aus dem Feuer geholt – sie stehen in meiner Schuld.«
    »Aber der Kreis …«
    »Überlassen Sie ihn mir«, sagte Mac, als Pritkin ein argwöhnisches Gesicht durch den Vorhang steckte.
    Ich sah, wie seine Lippen ein »Was ist los?« formten, bevor Mac den Stille-Schild mit einer unauffälligen Bewegung aus dem Handgelenk verschwinden ließ.
    »Wir sind dabei, unsere Arterien zu verstopfen«, sagte Mac fröhlich. »Ich würde dich gern einladen, uns dabei Gesellschaft zu leisten, aber du hast heute ja schon einmal gegen deine Regeln verstoßen.« Er zwinkerte mir zu. »Überlassen Sie es John nie, sich um das Essen zu kümmern, Cassie. Er würde sie mit Weizenschrot und Pflaumensaft vergiften.«
    »Das ist besser als der Fraß, den du Essen nennst«, erwiderte Pritkin, und sein Gesicht verschwand wieder.
    Ich aß noch etwas mehr von meinem Burger, aber aus irgendeinem Grund schmeckte er mir nicht mehr. Ich hatte es satt, dass andere Leute wegen mir zu Schaden kamen, und dem Kreis in die Hände zu fallen gehörte eindeutig in diese Kategorie. Vielleicht schuldeten die Wächter Mac tatsächlich einen Gefallen, aber genügte das? Und wenn sie ihn folterten, um herauszufinden, was er über mich wusste? Das hielt ich durchaus für möglich, alte Kumpel oder nicht. Mir wurde wieder übel, was ich nicht nur dem Essen verdankte, sondern auch Anspannung und Sorge. Mac schien dieses Problem nicht zu haben und aß auch den Rest meines Burgers.
    Ich kehrte nach vorn zurück, wo Pritkin die letzten Vorbereitungen traf. Die vielen Waffen waren vom Tresen verschwunden, aber er schien nicht noch mehr beladen zu sein als sonst. Den Grund dafür sah ich, als er einige ungewöhnliche Gegenstände an einer kleinen Kette befestigte und sie um sein Handgelenk schlang. »Eisen«, sagte er. »Es nimmt die Energie der Elfen auf und hat auf ihre Verteidigung die gleiche Wirkung wie Silber auf Werwölfe.«
    »Ich habe Sie nicht für den Typ gehalten, der gern Schmuck trägt«, erwiderte ich. Mir war sofort klar geworden, was er machte. Einen deutlichen Hinweis boten die Dinge am Armband: kleine Maschinenpistolen, Gewehre und etwas, das verdächtige Ähnlichkeit mit einem Granatwerfer hatte. Dieser letzte Gegenstand war besonders aufschlussreich, denn ich hatte zuvor beobachtet, wie er dem Sack das gleiche Objekt in Originalgröße entnommen hatte. »Ich habe sie geschrumpft«, sagte er ungeduldig. »Das ist die einzige Möglichkeit, so viel Gewicht über eine größere Distanz zu tragen.«
    »Haben Sie nicht darauf hingewiesen, dass Ihr Kram im Feenland nicht funktioniert?«
    »Ich habe gesagt, dass auf unsere Magie vielleicht kein Verlass ist. Das hier

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