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Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Titel: Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia M. Dölger
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Croft
war vorsichtiger geworden. Viele der Männer aus dem Internet
wollten sie treffen. Sie checkte ihre Mailbox. Wieder viel Müll.
Aber auch einige private Nachrichten. Sie hatte für jeden
„Interessenten“ einen Ordner angelegt. Hier erstellte sie kurze
Steckbriefe und speicherte die E-Mails, um den Überblick nicht
zu verlieren. Ein Ausschnitt daraus lautete:
    -Mickey Maus, 30 Jahre alt, ganz nett, noch kein Foto,
wohnt aber weit weg.
    -Don Carlos, Alter noch unbekannt, noch kein Foto,
macht neugierig, sehr netter E-Mail-Kontakt
    -Bic Mäc, 25 Jahre, scheint ein kleiner Macho zu sein, ist
zu jung, aber mal sehen, sehr direkte Art, noch kein Foto.
    -Hugo Boss, 33 Jahre alt, tolles Foto, blonde, leicht
gelockte Haare, blaue Augen, charmantes Lächeln, toller
Körper, Komplimente für mein Foto. Hat mir bestätigt, dass sein
Foto echt ist. Seine letzte E-Mail:
    „Hi Lara Croft, dein Foto macht mich neugierig auf dich.
Erzähl doch mal was über dich. Hugo“
    Noch hatte sie ihm nicht geantwortet.
     
    Denn Anna freute sich auf eine Verabredung mit Don
Carlos. Sein Name versprach romantische Stunden. Wieder trug
sie das blaue Kleid aus der Internet-Versteigerung. Eigentlich
sehe ich genauso aus wie bei meinem letzten Date. Schlimmer
als mit diesem ekligen Olaf kann es ja nicht laufen, tröstete sie
sich. Ihre Freundinnen aus dem Forum ermutigten sie:
    „Gib nicht auf. So etwas kann jedem passieren. Denk an
Ally. Sie hat ihren Traummann auch noch nicht gefunden und
sucht immer weiter.”
    Also betrat sie nun das Restaurant, in dem sie verabredet
waren. Don Carlos hatte sie zum Essen eingeladen. Ihr Herz
schlug schnell. Sie ging die Treppe hoch, am Empfang vorbei,
wurde von einem Kellner freundlich begrüßt und ... verschwand
schnell in der Toilette.
    „Das ist doch nicht möglich!“, stieß sie laut aus und hielt
sich am Waschbecken fest. An dem vereinbarten Tisch saß ein
Ex!
    Das Restaurant verließ sie in Windeseile wieder. Dann ist
er wohl wieder Single! Schaut gut aus, dachte sie auf dem
Rückweg. Dieses Erlebnis erinnerte sie an die Folge, als Ally als
Brautjungfer genau den Mann als Bräutigam erkannte, mit dem
sie zwei Tage vorher wilden Sex gehabt hatte.
    Zuhause angekommen, setzte sie sich enttäuscht an ihren
Computer. Aller guten Dinge waren drei. Beim nächsten Mal
musste es einfach klappen. Im Internetforum berichtete sie
ausführlich von diesem schrecklichen Abend und ließ sich
trösten.
    Schließlich öffnete sie zum wiederholten Mal die Mail
von Hugo und aktivierte die neue Webcam.
     

 
    9
    Beim Fitness-Studio im Zentrum angekommen, parkte ich
mein Fahrrad vor dem Gebäude und sperrte es doppelt ab. Vor
der Eingangstür stand schon eine Gruppe, die auf die Leiterin
des Kurses zu warten schien. Alle schauten mich neugierig an.
Ich las noch einmal den Flyer, den mir jemand in der Stadt in die
Hand gedrückt hatte:
    „Suchen Sie Entspannung? Wollen Sie einfach mal die
Seele baumeln lassen und Energie auftanken? Dann kommen Sie
zum Hatha-Yoga für Anfänger! Immer freitags 18:00-19:30,
Beginn am 7. September, Treffpunkt: Gymnastikhalle im
Fitnessstudio ...“
     
    Wenige Minuten später saßen die anderen auf ihren
Matten. Ich hockte auf einem kleinen Handtuch, das ich
vorsichtshalber eingesteckt hatte. Der Boden unter mir war kalt.
    „Hallo. Ich begrüße euch zum Hatha-Yoga. Mein Name,
für die, die mich noch nicht kennen, ist Renate. Yoga ist gut für
den Körper und für die Seele. Wir fangen ganz langsam an. Lasst
euch treiben und geht nur so weit, wie euer Körper es zulässt,
gell? Ah, hallo, da sehe ich zwei neue Gesichter. Schön, dass ihr
gekommen seid. Stellt ihr euch bitte kurz vor?“
    Sie schaute mich an. Ich befand mich ganz hinten in der
Ecke. Was sollte ich bloß sagen?
    „Ich bin Thilo. Bin einfach nur neugierig, was Yoga
überhaupt ist.“
    Der Mann mochte Ende zwanzig sein; er wirkte genauso
unsicher, wie ich mich fühlte. Er sprach sehr schnell. Jetzt war
ich an der Reihe: „Ich bin Lena. Ich hatte heute noch nichts
anderes vor.“ Mein Magen knurrte, die Spiegeleier hatten mich
nicht lange gesättigt.
    Die Teilnehmer bestanden aus einer sehr gemischten
Gruppe. Ich schätzte sie insgesamt auf zwischen fünfundzwanzig
und vierzig Jahren. Mit ihren ultralangen, hennagefärbten
Haaren und ihren leicht hervorstehenden Zähnen wirkte die
Yoga-Lehrerin etwas abgehoben, aber nicht unsympathisch.
    Wir trugen alle

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