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Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Titel: Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia M. Dölger
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war, weiß er nicht, wo du wohnst. Bleib noch ein bisschen
anonym. Dann wirkst du interessanter!”
    Eine andere hat geschrieben:
    „Wenn er dir gefällt, lass dich auf ihn ein. Genieß den
Sex! Es gibt kein besseres Mittel gegen Liebeskummer. Trink
viel, dann fällt es dir leichter, vergiss aber das Kondom nicht!”
    Würde es wirklich dazu kommen? Es wäre nicht ihr erster
und wohl auch nicht ihr letzter One-Night-Stand, vor allem
nicht, wenn Alkohol im Spiel war.
    Beinahe hätte sie sein Glas umgeworfen, als er ihre Hand
in seine nahm. Ich muss mich wirklich konzentrieren. Was soll
er sonst von mir halten?, dachte sie ganz langsam.
    „Wollen wir mal frische Luft schnappen?“
    „Ich dachte, du fragst … gar nicht mehr“, nuschelte Anna.
Er machte den Anfang. Schüchtern schien er wirklich nicht zu
sein. Hand in Hand gingen sie am Rhein entlang.
    „Das mit der Webcam war eine gute Idee von dir, Anna.
So konnte ich dich gleich sehen. Du hast mir sofort gefallen“,
flüsterte er unterwegs. Er zog sie an der Schulter zu sich und
hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Anna erwiderte ihn, als
wäre es ihr letzter. Sie küssten sich intensiv und erforschten den
Mund des anderen.
    Schließlich landeten sie doch in ihrem Bett. An einem
Vorspiel hielten sie sich nicht auf. Anna übernahm die Regie. Sie
schälte ihn aus seiner Kleidung und genoss seinen Körper. So
frei und glücklich hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt.
    Glücklich schlief sie in seinen Armen ein.
     

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    11
    „Ich liebe dich.“ Zärtlich küsst er mich auf die
Nasenspitze. Meine Augen leuchten. Er streichelt über die
seidenen Haare, die mir in dunklen Wellen über den Rücken
fallen und bis zum Hintern reichen. Wow, sehe ich toll aus! So
heiß ... und er auch. Wie Brad Pitt. Blonde Haare und diese
Augen ... soo blau ... Was sagt er? Warum schreit er plötzlich so?
Ich bin doch nicht taub ...
    Der Wecker kreischte ... Ich verkroch mich unter meiner
Bettdecke. Brad, ich liebe dich doch. Wo bist du? Der Wecker
kreischte lauter. Schneller. In meinem Kopf spielte ein
Orchester. Ich drehte mich um, wollte weiter schlafen. Der
Wecker schwieg. Brad auch.
    „Guten Morgen, Süße! Gut geschlafen?“
    „Wer bist du denn?“
    Auf jeden Fall nicht Brad. Wer war das? In meinem Bett!
Warum konnte ich mich nicht erinnern? Der Mann rekelte sich
und wollte mir einen Kuss geben. Aber ich drehte mich weg.
Langsam dämmerte es mir. Der gestrige Abend. In meinem Kopf
hämmerte es weiter. Ich wollte ihn nicht sehen, lief schnell mit
der Bettdecke vor meinem Körper ins Bad und sprang unter die
Dusche. Genoss das warme Wasser auf meiner Haut. Der
klassische Versuch, einen klaren Kopf zu bekommen.
     
    Als ich in meinem Bademantel und einem kunstvoll
geschwungenen Handtuch auf dem Kopf zurück ins
Schlafzimmer schlappte, war der Typ verschwunden.
    Ein neuer Tag, frühstücken, zum Arbeitsamt fahren, der
überfüllte Bus. Draußen umfing mich dichter Nebel, in dem ich
kaum meine Hand vor Augen geschweige denn die Haltestelle
sehen konnte. Konstanz Ende Oktober. Auch der Bodensee
verschwand unter dem Dunst.
    Vor der Arbeit fuhr ich mit der Linie sechs zum
Arbeitsamt, um nach Jobs für meinen Vater zu fragen. Als ich
endlich an die Reihe kam, war nichts für ihn dabei. Zu alt. Gut,
dass ich meinen Job in der Fabrik noch hatte.
    Aus dir wird nie etwas werden, Bohnenstange!
    Ich nahm den Seehas zur Arbeit. Als ich den Zug betrat,
blickte ich auf den Boden, setzte mich neben einen kleinen
Jungen mit seiner Mutter und rieb meine Hände an der Jeans ab.
Endlich in Singen angekommen, musste ich ein paar Minuten zu
Fuß laufen. Ich hielt mir den Kragen meiner Jacke zu.
    An meinem Arbeitsplatz zog ich die Schutzkleidung über.
Mit der Schutzbrille, die mich an Biene Maja erinnerte, dem
roten Helm und einem sackartigen Mantel, war ich kaum wieder
zu erkennen. Leider hatte ich meine Ohrstöpsel vergessen. Die
Schicht war heute besonders mühsam. Die Maschinen tosten, die
Menschen schwiegen.
    Ich spürte immer noch die zärtlichen Hände auf meinem
Körper und bekam eine Gänsehaut. Paul arbeitete am Fließband
gleich gegenüber. Seine Blicke konnte ich beinahe fühlen. Ab
und zu lächelte er. Ich sah in eine andere Richtung.
Konzentrierte mich aufs Kontrollieren der Ware. Nur eine
Sekunde dachte ich zurück an die Nacht, da geschah es! Der
Karton fiel vom Band. Die Tüten rollten weg. Platzten auf. Eine
riesige

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