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Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Titel: Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia M. Dölger
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favore.“
Sie legte ihre Hand auf Pauls nackten Rücken und strich langsam
über seine Nackenmuskulatur, übte sanften Druck aus. Er saß auf
dem Bett, zog seine Schuhe an und schaute auf die Uhr am
rechten Armgelenk.
    „Leider nicht, Bella. Ich bin schon spät dran.“ Zärtlich
nahm er ihr langes, beinahe schwarzes Haar in seine Hand und
saugte ein letztes Mal den Duft von Orangenblüten ein. Er stand
auf, zog T-Shirt und Pullover über und band sich einen sauberen
Zopf.
    „Er kommt erst heute Nachmittag zurück. Wir haben noch
Zeit, Paolo.“ Sie zog ihn aufs Bett zurück. Sein Blick fiel auf den
hellen Streifen an ihrem rechten Ringfinger. Mit einem Ruck
befreite er sich.
    „Du weißt, ich muss zum Mittagessen bei meinen Eltern
pünktlich sein“, sagte er, gab ihr einen Kuss und schloss die Tür
leise hinter sich.
    Während der Fahrt summte er vor sich hin. Paolo. Ihre
Stimme flüsterte noch in seinem Ohr, ihre Hände spürte er noch
auf seinem Rücken. Paul war bemüht, sich auf die Straße zu
konzentrieren. Der Verkehr wurde stockender. Jetzt stand er
ganz. Kurz vor Böblingen. Wie immer. Was sollte er seinen
Eltern nur diesmal erzählen? Er kaute auf seiner Unterlippe
herum.
     
    „Hallo mein Sohn, sieht man dich auch nochmal?“ Mit
diesen Worten wurde er wenige Minuten später von seinem
Vater bereits an der Tür erwartet. Seine Mutter konnte er in der
Küche mit dem Geschirr klappern hören.
    „Ihr habt doch noch gar nicht mit dem Essen angefangen,
Dad.“ Paul streckte ihm zur Begrüßung steif die Hand entgegen
und ließ sie wieder fallen.
    „Wir haben nur auf dich gewartet. Stau?“
    „Ja.“ Er ging an seinem Vater vorbei durch die geräumige
Diele, duckte sich unter dem großen Leuchter und betrat kurz
darauf die Küche, wo seine Mutter ihn in die Arme nahm.
    „Schön dich zu sehen, mein Großer.“ Sie zog liebevoll an
seinem Zopf und rückte das Band zurecht. „Sei so nett und hilf
deiner Schwester beim Tischdecken. Wir können in zwei
Minuten essen.“
    „Klar.“ Paul griff nach Tellern aus dem Küchenschrank
und betrat das Esszimmer.
    „Hi, Paul! Du auch hier?“ Seine Schwester umarmte ihn
stürmisch.
    „Hallo Klara. Vorsicht, die Teller! Wie geht´s dir? Heute
alleine hier?“
    „Ja! Stefan muss arbeiten. Und deine geheimnisvolle
Schöne?“
    „Pst.“
    „Naja, deine Augen verraten mir alles“, neckte Klara ihn.
    Die Familie versammelte sich um den großen Tisch und
sprach ein kurzes Gebet. Dann stürzten sich alle auf die Quiche
Lorraine.
    „Mum, du hast dich selbst übertroffen!“, sagte Paul und
erntete einen strengen Blick seines Vaters.
    „Du warst immer noch nicht beim Friseur, Paul. Ein
Mann trägt keine langen Haare.“ Die Augenbrauen seines Vaters
trafen sich beinahe über der großen Nase.
    „Lass ihn doch“, verteidigte ihn Klara. „Wir sind
Geschwister und tragen eben die gleiche Frisur. Jeder wie er
mag.“
    Das vertraute Frage-Antwort-Spiel begann.
    „Was macht das Studium, mein Sohn? Bringst du gute
Nachrichten mit?“, fragte sein Vater mit gerunzelter Stirn.
    „Noch nicht, Dad.“ Paul blickte auf sein Essen.
    „Wann können wir denn endlich mit deinem Abschluss
rechnen?“
    „Kann ich noch nicht genau sagen. Ich arbeite doch auch
noch nebenbei für die Zeitung und in Singen bei Maggi, wie du
weißt.“
    „Und wie du weißt, Paul“, er sprach gedehnt, „zahlen wir
dir das Studium bezahlen und erwarten als Gegenleistung
lediglich einen guten Abschluss. Soll ich dich daran erinnern,
wie lange du schon studierst? Wie lange soll das noch so
weitergehen?“ Sein Vater wurde mit jedem Wort lauter. Paul
rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und versuchte,
seine Gedanken auf das schöne Treffen mit Francesca zu lenken.
    „Karl-Heinz, muss das denn beim Essen sein? Der Junge
kriegt ja kaum einen Bissen herunter.“ Seine Mutter sah den
Vater verärgert an und ging in die Küche. Paul folgte ihr.
    „Danke Mum. Ich kann es nicht mehr hören.“ Er sah ihr
in die Augen.
    „Du weißt doch, wie dein Vater ist. Hier, nimm das.“ Sie
steckte ihm einen grünen Schein zu. „Aber lange kann ich das
nicht mehr.“
    „Danke! Du bist die Beste!“, rief er aus und gab ihr einen
dicken Kuss auf die Wange.
    Anschließend trug er den Sonntagsbraten und einige
Schalen mit Gemüse und Kartoffeln auf.
     

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    13
    Ich schnürte meine Stiefel zu und zog Handschuhe über.
Mühsam setzte ich einen

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