Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hinter Geschlossenen Lidern

Hinter Geschlossenen Lidern

Titel: Hinter Geschlossenen Lidern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters , Carolin Wagner
Vom Netzwerk:
streichelte meine Wange, sah mir lächelnd in die Augen und wandte sich dann ab. Er ging ihr nach.
Jetzt hätte ich einfach gehen können. Aber wie betäubt blieb ich sitzen. Ein anderer hätte mir vielleicht ein oder zwei Tropfen Rohypnol in den Drink getan, um mich willenlos zu machen, wenn er mit dem Flirten nicht weiter kam. Braden hatte das nicht nötig. Seine Mischung aus sexueller Ausstrahlung, lockender Abenteuer und Erpressung wirkte stärker als jede Droge. Über eine halbe Stunde lang wehrte ich mich dagegen, wusste nicht, was ich tun sollte. Dann siegte die Neugier und ich folgte den beiden. Man hielt mich nicht auf, als ich den Gang zu den Garderoben betrat.
Eine ältere Frau mit maskenhaft geschminktem Gesicht, brachte ein paar Kostüme und sortierte sie auf eine Stange. Ich fragte sie nach Lee. Sie nickte, deutete den Gang entlang, an dessen Ende ein paar Stufen nach oben führten.
“Drei Treppen, dann links und die sechste Tür auf der linken Seite. Das ist ihr Zimmer.”
“Sie wohnt hier?”
Die Alte nickte. “Die meisten von uns haben hier ein Zimmer. Das ist praktischer.”
Ja, falls jemand aus dem Publikum wie Braden auf die Idee kam, sich einen Nachschlag zu holen.
Ich machte mir nicht die Mühe anzuklopfen. Sie lagen auf dem Bett. Lee trug ein neckisches, reich besticktes Bolerojäckchen, das einen goldenen Rahmen bildete für ihre kleinen Hügelchen und die mit Lippenstift rot gefärbten Nippel. Sie lächelte mit halb geschlossenen Lidern, aber nicht für mich zur Begrüßung, sondern weil Braden mit dem Kopf tief zwischen ihren Beinen steckte.
Was er da machte, wollte ich gar nicht wissen. Wenigstens hatte er seinen Slip noch an.
Ich wandte mich ab und besah mir die Töpfchen und Tiegelchen auf ihrem Schminktisch am Fenster. Die Aussicht endete ein paar Meter weiter vor der Wand des Nebengebäudes mit abbröckelndem Putz. Das Zimmer war winzig. Waschbecken, Kleiderständer, das Bett und zwei Stühle – einer davon am Fenster vor dem Schminktisch. Ich setzte mich auf den anderen neben der Tür, als sei ich wirklich das, was ich oberflächlich gesehen war, ein zufälliger Besucher.
Wenigstens stöhnte und schrie das Mädchen nicht so roboterhaft, wie ich es manchmal im Internet zu hören bekam, wenn ich versehentlich auf das falsche pic klickte. Lee war dagegen sehr dezent. Als es bei ihr soweit war, legte sie sich in die Kissen zurück, seufzte auf, krallte ihre Finger in die Laken und öffnete den Mund zu einem stummen Schrei.
Wenig später tauchte Braden aus den Tiefen ihrer kleinen Grotte auf und leckte sich die Lippen.
“Hast du gesehen? Sie hat mich ganz schön bespritzt mit ihrem Saft. Das mag ich an der Kleinen. Sie funktioniert wie ein Uhrwerk, du musst sie nur aufziehen.”
Er grinste und wischte sich den nass verschmierten Mund mit dem Handrücken, was es nur noch schlimmer machte. Er verteilte ihre Säfte im ganzen Gesicht. Dann stand er auf und kam zu mir herüber. Er wollte doch jetzt nicht etwa ...?
Es gab kein Entkommen. Er packte mich, zwang meinen Kopf zu sich herum und küsste mich – tief und mit Zunge. Ich schauerte zusammen vor Ekel, doch als ich sie tatsächlich schmeckte, war ich fasziniert. Es war weder salzig noch bitter, wie das Sperma eines Mannes schmecken kann. Es war eher etwas süßlich, warm und weich, wie ganz frische Austern, wenn man vielleicht noch etwas Butter darüber gab ... oder eine warme und luftig geschlagene Sauce Bernaise.
Bisher hatte ich rohe Austern mit etwas anderem als einem winzigen Spritzer Zitrone immer für ein Sakrileg gehalten. Jetzt war ich da nicht mehr so sicher. Wenn man die Sauce ganz fein, nur mit etwas weißem Pfeffer, wenig Zitrone und vielleicht einem Blättchen Estragon abschmeckte, damit sie den Geschmack der Austern nicht überdeckte ... ich nahm mir vor, es zuhause einmal zu probieren – wenn ich je wieder heil aus dieser Nummer herauskommen sollte.
“Was soll das werden, Braden?”, fragte ich, als er schließlich von mir abließ.
“Ich gebe dir nur, was du dir wünschst – sieh es als Mutprobe, das ist doch jedenfalls früher immer deine Sache gewesen.”
Es stimmte, ich hatte selten eine Gelegenheit ausgelassen, mich vor allen zu beweisen und wenn ich dafür eine ganze Schüssel voll, über dem Lagerfeuer angekokelter und stinkender Regenwürmer essen musste. Ich war sogar über die Verkaufstheke des Kiosks an der Ecke gehechtet und hatte der alten Shumaker in ihre großen Brüste gegriffen – einfach nur

Weitere Kostenlose Bücher