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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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nahm einen Schluck von seinem Kaffee, während er im Raum umhersah. Eine junge Polizistin, Alice, hob die Hand.
    »Wir haben Laura Fletchers und Imogen Kennedys Flüge überprüft. Die stimmen alle mit den Angaben überein. Wir wissen bloß nicht, wo genau sich Kennedy am Abend davor aufgehalten hat. Ich habe alle Flüge von sämtlichen Londoner Flughäfen nach Paris überprüft, aber nichts gefunden.«
    »Gut gemacht, Alice. Wir haben keinen Grund, Imogen Kennedy zu verdächtigen. Sie behauptet, sie hätte Hugo seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen. Trotzdem, als ich sie fragte, was sie von ihm hält, hat sie gelogen. Sie gab sich unverbindlich, meinte, er sei nicht sehr unterhaltsam gewesen oder so ähnlich. Ihre Gleichgültigkeit hat etwas aufgesetzt gewirkt. Andererseits hat Laura sich, was Imogen betrifft, von einer Gegnerin in eine ergebene Unterstützerin verwandelt. Alibi oder nicht, ich will Imogen Kennedy nicht völlig ausschließen. Alice, können Sie bitte alles überprüfen, was Sie über sie finden, irgendwelche Besuche hier im Lande innerhalb der letzten paar Jahre – oder besser sämtliche Reisen, und dann können wir ja sehen, ob sich da irgendeine Verbindung zu Hugo herstellen lässt.«
    Tom sah sich im Raum um.
    »Okay, also weiter. Haben wir irgendwas Neues über Danika Bojin, das vermisste Mädchen?«
    »Nein, Chef, wir haben keinerlei Spuren von ihr gefunden. Wir sind bei der Familie gewesen, bei der sie gewohnt hat, den Gregsons, die haben nichts von ihr gehört. Ein reizendes Mädchen, haben sie gesagt, und so dankbar gegenüber Sir Hugo. Sie hat seit zwei Jahren bei ihnen gelebt, seit sie knapp sechzehn war. Die können sich nicht denken, wie sie in die Sache verwickelt sein könnte.«
    »Sonst noch etwas Nützliches?«, fragte Tom.
    »Die Familie hat noch erwähnt, dass von diesen Mädchen viele auch wieder verschwinden. Die Banden spüren sie auf und bringen sie wieder in ihre Gewalt – natürlich nachdem sie die komplette Bezahlung erhalten haben. Um dies möglichst zu unterbinden, sollen die Mädchen, wenn sie untergebracht werden konnten, keinen Kontakt zueinander haben. Die Theorie ist, dass sie so weniger leicht zu finden sind, außerdem hilft es dabei, sie ins Leben der jeweiligen Familien zu integrieren – die ebenfalls nichts voneinander wissen sollen. Das alles hat offenbar mit Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen zu tun. Peter Gregson meint, er versteht die Logik des Ganzen nicht ganz, und einige Stiftungsmitarbeiter sind auch anderer Meinung. Aber Sir Hugo hat anscheinend darauf bestanden. Jedenfalls hat Danika laut Gregson gegen diese Regel verstoßen. Als sie vor ein paar Jahren neu zu ihnen gekommen ist, hat sie weiter Kontakt zu zwei anderen Mädchen gehalten …« Ajay konsultierte seine Notizen. »Mirela Tinescy und Alina Cozma. Die Mädchen hatten zwar vereinbart, sich gegenseitig nicht zu verraten, wo sie wohnen – haben sich aber jeden Monat für eine Stunde getroffen. Gregson hat davon erfahren, weil Alina Cozma innerhalb des ersten halben Jahrs plötzlich verschwunden ist und Danika ihn um Hilfe gebeten hat.«
    Erst verschwand Alina – und jetzt Danika Bojin. Tom erinnerte sich, dass Jessica einige Mädchen dafür, dass sie ihre Chance auf ein neues Leben so wegschmissen, verachtetete, doch schienen diese beiden überhaupt nicht in dieses Muster zu passen. Er notierte sich die Namen in sein Notizbuch.
    »Wieso war Danika so besorgt?«
    »Alina hatte bei zwei Treffen gefehlt. Und Danika war sich sicher, dass sie abgesagt hätte, wenn etwas dazwischengekommen wäre. Die drei hatten einen toten Briefkasten für solche Informationen. Wohl zu viele James-Bond-Filme gesehen.« Ajay grinste. »Falls sich etwas geändert hätte, wollten sie einen Zettel schreiben und ihn im Green Park unten an einen Abfalleimer kleben – in der Nähe ihres Treffpunkts. Da war aber nichts. Es hätte natürlich sein können, dass der Zettel heruntergefallen war, aber Danika machte sich wirklich Sorgen. Sie hatte ihre Freundin seit fast drei Monaten nicht mehr gesehen und deshalb beschlossen, sich an die Stiftung zu wenden. Sie ist nach Egerton Crescent gegangen, ihre Freundin Mirela Tinescy ist mitgekommen. Sie haben sich bei Jessica Armstrong erkundigt, ob sie wüsste, was mit Alina passiert sei. Jessica hat ihnen entweder nicht helfen können oder wollte nicht. Sie hat sie bloß angeschrieben, weil sie die Regeln verletzt hatten – und hat behauptet, sie würden mächtig

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