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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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Ich komme dann gleich nach.«
    Es war klar, dass ich nicht das Vergnügen haben würde, ihn auszuziehen, aber wenigstens steuerten wir nicht geradewegs aufs Scheidungsgericht zu. Ich habe dummerweise beschlossen, dass ein wenig Leichtsinn angebracht war, und als Hugo sich zum Gehen umgewandt hatte, rief ich zu ihm hinüber:
    »Man kann nie wissen, Hugo – vielleicht hat ja diese andere Frau ihre Haare auch gefärbt!«
    Hugo ist nicht stehen geblieben, und vielleicht hätte ich seine Antwort vorausahnen können.
    »Nein, das hat sie nicht .«
    Dann hat er die Tür hinter sich zugemacht.
    Ich weiß wirklich nicht, ob ich lange verweilen will bei dem, was als Nächstes kommt: der Vollzug meiner Ehe.
    Als er wieder in mein Schlafzimmer gekommen ist, hatte er ein Badetuch umgebunden. Bevor er es abgelegt hat, hat er das Licht ausgemacht und ist ins Bett geschlüpft. Ich habe geflüstert, dass ich das Licht wirklich gern an hätte, denn ich wollte meinen Mann nackt sehen.
    Hugo war da allerdings anderer Ansicht. Er hat meine Bitte ignoriert und mich an sich gezogen, dabei hat er mich auf den Hals geküsst, aber nicht auf die Lippen. Für mich war Küssen immer die erotischste aller Aktivitäten, und es gibt nichts, was mich mehr antörnt. Aber jedes Mal, wenn ich versucht habe, meinen Mund dem seinen zu nähern, ist er ausgewichen. Als ich wiederum versucht habe, meine Hände über seinen Körper gleiten zu lassen, hat er sie festgehalten. Plötzlich hat er mich auf den Rücken gerollt und ist buchstäblich auf mich geklettert.
    Ich habe gespürt, wie sich seine Hand zwischen unsere Körper geschoben und er sich in mich eingeführt hat. Das war ziemlich mühsam, weil er ehrlich gesagt kaum hart genug war. Ich habe versucht, ihn sanft darauf hinzuweisen, dass wir uns doch Zeit lassen könnten. Doch wieder einmal hat er mich ignoriert, und was dann gefolgt ist, war schlicht abstoßend. Ohne jegliches Interesse an meinem Befinden hat er einfach in mich hineingestoßen, unrhythmisch, bis er sich ganz leise ächzend herausgezogen und auf den Rücken gewälzt hat.
    Ich konnte nichts sagen. Tränen sind mir über die Wangen gelaufen, und ich war so froh, dass kein Licht gebrannt hat. Ich wollte nicht, dass er merkte, wie sehr er mich enttäuscht hatte. Ich habe einen Seufzer unterdrückt, oder zwei, brauchte meine Tränen aber nicht lange zu verbergen, denn kurze Zeit später ist er aufgestanden und gegangen.
    »Gute Nacht, Laura«, sagte er.
    Und das war’s!
    Am nächsten Morgen bin ich aufgewacht und war allein – wieder einmal. Ich kann mich erinnern, dass ich mich vollkommen hohl gefühlt habe, als ob mein Inneres im Schlaf aus mir herausgesaugt worden wäre. Hier war ich nun also – seit zwei Tagen verheiratet, und hatte bereits erfahren, dass mein Ehemann mich geheiratet hatte, weil ich ihn an jemand anderes erinnerte, dass wir getrennte Zimmer haben sollten und dass unser Liebesleben nicht das leidenschaftliche Verschmelzen zweier Menschen war, das ich mir vorgestellt hatte.
    Seither ist noch mehr geschehen – denn das war alles vor einer Woche. Doch ich kann mich vorerst nicht dazu überwinden, noch mehr zu schreiben. Ich wünschte mir so sehr, ich könnte dir das alles sagen – wirklich sagen. Ich weiß nicht, was ich tun soll, Imo. Ich bin verwirrt und unglücklich. Doch ich muss positiv denken. Also werde ich mir ein großes Glas kühlen Weißwein bestellen und versuchen, auf bessere Gedanken zu kommen, bevor ich zurück ins Hotel gehe. Und zu Hugo.
    Laura

19. Kapitel
    D er Montagmorgen dämmerte hell und frisch – genau die Art von Herbsttag, die Tom normalerweise so mochte. Nachdem sich Kate am Vorabend verabschiedet hatte, war er schwer in Versuchung gewesen, einer Flasche Single Malt ordentlich zuzusprechen, war nun aber froh, der Versuchung widerstanden zu haben. Der Wein hatte gereicht, und er begann den Tag mit einem klaren, freien Kopf. Jedenfalls frei von übermäßigem Alkoholgenuss. In jeder anderen Hinsicht war sein Verstand von Verwirrung getrübt, voller unzähliger verschiedener, augenscheinlich unzusammenhängender Gedanken.
    »Danke, Kate!«, murmelte Tom vor sich hin. Persönliche Probleme waren das Letzte, was er momentan lösen wollte. Er hatte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren.
    Seine erste Station war das Hauptquartier, danach wollte er aber so bald wie möglich wieder nach Oxfordshire fahren. Wie Becky fühlte er die Spannung unter der Oberfläche brodeln,

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