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Hinterhalt

Titel: Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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Diskretion war geboten, wenn er auf dem Anwesen eines Kokainkönigs, Steuerflüchtlings oder korrupten Gewerkschaftsbosses Sicherheitstechnik installierte oder für viel Geld vermisste Personen aufspürte und Leibwächter organisierte. Für Geld machte er alles. Er konnte sogar ein Diplom nachweisen.
    Sein größtes Problem waren seine Mitarbeiter. Viele Teilzeit- und einige Vollzeitkräfte kosteten eine Menge Geld. Er nahm seine Kunden aus, wo es nur ging, dehnte Jobs auf Tage aus, die an einem Nachmittag hätten erledigt werden können, berechnete Spesen für nicht getätigte Reisen. Doch was er wirklich brauchte, waren Klienten wie diese Frau aus Brisbane. Er hatte sofort gerochen, dass da noch weitere Jobs drin waren, wenn er seine Karten geschickt ausspielte. Das Honorar war Nebensache für sie, fünfundvierzig Piepen die Stunde ohne Extras, und sie bot ihm weitere zehn Riesen, wenn er ihr Wyatt vor Ende Oktober brachte. Er schaute auf den Kalender. Noch drei Wochen.
    Er hörte die Eingangstür. Stolle lehnte sich zurück und wartete. Seine Sekretärin war als Ladendetektivin bei einer Pelz-Modenschau in einem Kaufhaus in der City im Einsatz. Es klopfte.
    »Es ist offen!«
    Der Mann, der nun eintrat, sah aus wie ein mittlerer Angestellter — dunkler Anzug, weißes Hemd, Seidenkrawatte. Um die vierzig, schmal, verhärmtes Gesicht und humorlos bis auf die Knochen. Er fragte: »Sind Sie Stolle?«
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ob Sie Stolle sind, will ich wissen.«
    Wenn das Gespräch einen Anfang finden sollte, blieb Stolle nichts anderes übrig, als zu bestätigen, dass er Stolle sei. Also nickte er und wiederholte: »Was kann ich für Sie tun?«
    Nun sprudelten die Worte nur so hervor. »Man hat mir gesagt, Sie seien der Beste in Bezug auf mein Anliegen.«
    »Aha. Und was wäre das?«
    Der Mann setzte sich unaufgefordert hin und verschränkte seine Arme, als versuchte er auf diese Weise, der Macht seiner Gefühle Herr zu werden. »Da ist diese Angelegenheit, diese Person, das muss in Ordnung gebracht werden, falls Sie verstehen, was ich meine.«
    Stolle zog den Sessel näher an den Schreibtisch und betätigte gleichzeitig mit seinem Knie einen kleinen Schalter. Der Schalter war mit einem hochsensiblen Stimmaufnahmegerät in der obersten Schublade seines Schreibtisches verbunden. Das dazugehörige Mikrofon befand sich an der Spitze eines Stifts, der inmitten Dutzender anderer in einem Glas neben der Ablage stand.
    »Fahren Sie fort.«
    »Ich zahle Ihnen zehntausend Dollar.«
    »Wofür?«
    Der Mann zögerte. Dann stieß er hervor: »Sie muss verschwinden. Es ist mir gleich, wie lange es dauert. Fünftausend sofort, fünftausend bei Abschluss.«
    »Sie drücken sich etwas unklar aus.«
    »Meine Frau. Die Gütertrennung hat mich ruiniert.«
    »Bedauere, ich verstehe immer noch nicht.«
    »Muss ich es buchstabieren? Schaffen Sie das Flittchen aus dem Weg. Es ist mir gleich, wie lange Sie dafür brauchen, aber machen Sie’s! Ich hab gehört, Sie seien der Richtige dafür.«
    Stolle griff nach seinem Block. »Name und Anschrift.«
    »Großer Gott, Sie werden doch nicht etwa eine Akte anlegen wollen?«
    »Leider kann ich nur aktiv werden, wenn ich weiß, um wen es sich handelt. Also bitte«, sagte Stolle sarkastisch.
    Der Typ machte dicht. Schließlich murmelte er seinen Namen, gab seine Adresse an und auch den Namen und die Adresse seiner Exfrau. Stolle notierte alles mit wichtiger Miene und steckte den Zettel dann in seine Tasche.
    »So, nun möchte ich, dass Sie ganz aufmerksam zuhören.«
    Er zog die Schublade auf, drückte die Rücklauftaste und plötzlich hörte man ihre Stimmen aus unsichtbaren Lautsprechern. Der Kerl schäumte vor Wut. Als er vom Stuhl aufstehen wollte, richtete Stolle eine Automatik auf ihn. Um dem Nachdruck zu verleihen, entsicherte er demonstrativ die Waffe. Man hörte ein öliges Klicken, kurz, aber fies. »Hinsetzen. Sie werden gefilmt.«
    »Sie Schwein.«
    »Sie wollen Ihre Frau beiseite schaffen, Herzchen, nicht ich. Geben Sie mir Ihre Brieftasche.«
    Der Typ schleuderte eine zerfledderte Brieftasche über den Schreibtisch. Wie Stolle erwartet hatte, ein nettes Sümmchen. Zwar nicht die besagten fünf Riesen Anzahlung, aber saubere siebenhundertfünfzig Dollar. Er steckte sie ein und warf die Brieftasche zurück.
    »So weit, so gut. Ich behalte die Cassette und das Videoband. Zur Sicherheit, falls Sie auf dumme Gedanken kommen sollten. Außerdem weiß ich, wo Sie wohnen. Ich geb

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