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Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Titel: Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Spaß ein paar Fausthiebe an, und ich tue zum Spaß, als würde ich in Deckung gehen, wobei ich die Hälfte meines Drinks verschütte.
    »Scheiß auf die Rechnungen, Mann«, schreit er zur Decke. »Wir werden steinreich.«
    Wenn ich mich heute Abend so umsehe, scheint mir das gar nicht so abwegig, also beschließe ich, die irisch-katholische Stimme der Scheinheiligkeit und des Pessimismus verstummen zu lassen, die mich daran hindert, überhaupt je zufrieden zu sein, und stattdessen einmal im Leben den Moment zu genießen.
    Ich kippe den Rest, den ich noch im Glas habe, runter. Schmeckt wie Götterspeise mit Zitronengeschmack, aber irgendein Pfiff ist drin.
    »Was zum Teufel war das?«, frage ich, als ich fertiggehustet habe.
    Jason wirft mir eine Kusshand über den Tresen zu. »Marco ist ein Genie, was Cocktails angeht. Diesen nennt er die ›Einäugige Schlange‹. Willst du noch einen?«
    Entweder ich hör jetzt auf, oder ich mache mich auf einen Kater gefasst.
    Sollte ich hier nicht nach dem Rechten sehen? Dafür sorgen, dass sich alle ins Zeug legen?
    Ach was, nach der Woche, die ich hinter mir habe, habe ich eine Auszeit verdient.
    »Zum Teufel«, sage ich. »Immer her damit.«
    Heute Abend werde ich ausnahmsweise mal dem irischen Klischee gerecht.
    Eine Weile später hänge ich in meinem Büro und lalle besoffen vor mich hin. Wenn ich trinke, durchlaufe ich drei Stadien: Optimismus, Gewissensbisse, Singsang. Derzeit stecke ich noch mitten in Phase zwei, habe Schuldgefühle, werfe mir vor, wie mein Vater zu sein, der meine Familie vorzeitig ins Grab gebracht hat. Noch ein Drink, und ich klettere auf den Tisch und singe »Fairytale of New York« von den Pogues, was ein Song ist, den eigentlich außer Shane MacGowan und Kirsty MacColl niemand singen darf.
    »Ich bin nicht mein Vater«, sage ich mir und erwidere: »Du benimmst dich aber so. Und ganz bestimmt siehst du so aus. Wie ein besoffener Penner.«
    Und dann entfahren mir die traurigsten Worte, die ein Mann laut sagen kann:
    »Niemand liebt mich.«
    Ich klopfe mir aufs Herz, als ich das sage, damit es noch ergreifender wirkt.
    »Sofia weiß nicht mehr, wer ich bin. Ach ja, aber wenn ich aus der Dusche steige, guckt sie sich mein Ding sehr gerne an. Was bin ich? Ein Lustobjekt?«
    Zeb trifft ein, was bei so viel kostenlos ausgeschenktem Alkohol gar nicht zu verhindern gewesen wäre, und drängelt sich bis zur Bürotür durch. Einen Moment lang kommen die stampfenden Clubgeräusche mit ihm rein und klatschen mir mit unsichtbarer Riesenhand ins Gesicht.
    »Verfluchte Scheiße! Mach die Tür zu«, sage ich.
    Zeb tut, wie ihm geheißen, tritt die Tür mit der Stiefelhacke hinter sich zu. Er hat mehrere Cocktailgläser dabei, und aus seiner Jackentasche lugt eine Flasche Jameson.
    Jetzt pflanzt er seinen Hintern auf meinen Schreibtisch, mustert mich und sagt: »Scheiße, schon Phase zwei. Wir holen dir besser was zu trinken, mein Freund. Ich hab keine Lust, die Nacht mit einem schwermütigen Katholiken zu verbringen. Dann lass ich es lieber da draußen mit den Arschbanditen drauf ankommen.«
    Ich schnaube. »Jason und Marco haben einander und außerdem hohe Ansprüche, ich denke, dein knochiges Hinterteil ist vor Banditerei sicher.«
    Ich bin unschlüssig, ob Banditerei überhaupt ein Wort ist, aber für einen Mann mit so viel Alkohol im Blut wie mich war das kein schlechter Satz.
    Zeb lässt sich auf dem Gästesessel nieder und kippt sich in rascher Abfolge drei Shots hinter die Binde.
    »Eins muss ich dir lassen«, sagt er, »dafür braucht man Eier, im wahrsten Sinne des Wortes, aber du hast es durchgezogen. Ich sollte über den Tisch greifen und dir gratulieren.«
    Dann fängt Zeb an zu kichern, als hätte er einen guten Witz gerissen. Ich habe keine Ahnung, was mit ihm los ist.
    »Zeb, machst du dich über mich lustig? Bin ich hier der Arsch für alle?«
    Wieder Kichern. Zeb niest in einen Shot, dann trinkt er ihn aus.
    »Der Arsch? Ja, der Arsch bist du auf jeden Fall.«
    Der Quatsch wird mir zu viel, ich bin emotional nicht belastbar.
    »Zebulon. Ich bin verdammt noch mal besoffen, okay? Deine Scherze sind mir zu hintenrum.«
    Auch das findet Zeb rasend komisch. »Hintenrum? Dude, darauf müssen wir uns ab jetzt einstellen.«
    Okay. Er will mich nerven. Er legt es auf diesen einzigartigen Moment an, in dem mir der Kragen platzt und ich mich in einen großen polternden Bären verwandele. Aber so weit wird es nicht kommen.
    Reiß dich zusammen Soldat. Sei der

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