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Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Titel: Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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uns sind die beiden hier Amateure.
    »Dann können wir sie ja sehen. Und uns ihre Seite der Geschichte anhören.«
    Jetzt verrutscht Edits zivilisierte Maske ein bisschen. »Nein. Das kommt nicht in Frage. Evelyn ist krank und braucht Ruhe.«
    Ronnie spielt die letzte Karte aus. »Ich kann mit einem Durchsuchungsbeschluss zurückkommen.«
    Edit steht auf und geht um den Schreibtisch herum. Dank Joan Rivers weiß ich, dass der Trainingsanzug von Hermès ist, aber mir fällt partout nicht ein, wie ich daraus einen Vorteil für mich ziehen sollte.
    »Das möchte ich bezweifeln, Lieutenant«, sagt sie mit skandinavischer Kälte in der Stimme. »Sie haben sich hier bereits unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Zutritt verschafft und befinden sich mehrere Postleitzahlengebiete von Ihrem Zuständigkeitsbereich entfernt.«
    Wir verlieren an Boden. Vielleicht muss ich Edit einfach sanft ausschalten und das Apartment durchsuchen. Ronnie wird ausflippen, aber wenn ich Evelyn erst mal gefunden habe, wird schon alles wieder in Ordnung kommen.
    »Okay, ich bin zwar nicht in meinem Revier«, erwidert Ronnie, bläst aber nur noch heiße Luft, »dafür kenne ich jede Menge Kollegen hier, die eine Durchsuchung vornehmen können. Lassen Sie mich zu Evelyn, dann ist die Sache erledigt. Warum weigern Sie sich, mir entgegenzukommen? Das stimmt mich misstrauisch, meine Liebe.«
    Edit baut sich direkt vor Ronelle auf, kommt ihr ganz nah und sieht ihr in die Augen. Ich kenne keine zwei Männer, die dafür die Eier hätten.
    »Ihre Stimmung interessiert mich einen feuchten Kehricht, Deacon. Warum nehmen Sie Ihren erpresserischen Kollegen nicht mit und fahren in Ihren Zuständigkeitsbereich nach Jersey zurück, ich bin sicher, dort gibt es Katzen, die es zu retten gilt.«
    Einen feuchten Kehricht? Wer redet denn noch so? Schwedische Einwanderer.
    Ronnie stemmt die Fäuste in die Hüften, und mir dämmert, dass möglicherweise nicht ich es bin, der Edit ausschalten wird. »Ja, vielleicht haben Sie sogar selbst ein paar Katzen, die es zu retten gilt.«
    Das ergibt nicht mal Sinn. Ronnie geht mit wehenden Fahnen unter.
    Die Tür geht auf, und eine Lady tritt ein.
    »Was ist das für ein Krach, Edit?«
    Ich brauche eine Sekunde, bis ich kapiere, dass es Evelyn ist, allerdings nicht dieselbe Evelyn, die ich abgeliefert habe. Sie hat sich verändert. Sie ist ruhiger. Und auch optisch eine andere geworden. Sie trägt die Haare jetzt als kurzen, modischen Bob, als hätte ihr jemand die Frisur mit einem Tomahawk in den Hinterkopf gemeißelt, tatsächlich hat der Schnitt aber bestimmt ein Vermögen gekostet. Ihre Augenbrauen sind gezupft, ihre Haut glänzt wie Vaseline.
    Sie trägt ein vornehmes weißes Kleid und Stoffsandalen, aber ich kann aus drei Metern Entfernung den Alkohol an ihr riechen. Also kein vollständig neues Modell. Die Stylisten müssen sich schon im Schlaf an ihr zu schaffen gemacht haben.
    Ich kann mich nicht mehr beherrschen.
    »Evelyn, du musst nicht hierbleiben.«
    Sie sieht mich staunend an, als hätten wir uns seit Jahren nicht gesehen und als könne sie kaum glauben, wie sehr ich mich verändert habe.
    »Danny. Dan. Du siehst gut aus.« Ihre Stimme ist heller, weniger dreckig und hundert Prozent Manhattan-Penthouse.
    »Seit gestern Nacht, meinst du?«
    »War das erst gestern Nacht? Kommt mir vor, als wär’s ein halbes Leben her, so viel ist in der Zwischenzeit passiert.«
    Edit schiebt sich zwischen Evelyn und mich, schirmt sie ab, berührt sie am Ellbogen.
    »Keine Angst, Evelyn. Daniel wollte gerade gehen.«
    Ronelle kommt zum Kern des Ganzen.
    »Evelyn. Miss Costello, geht es Ihnen gut?«
    Meine Tante versucht gar nicht erst zu schauspielern, sie hält sich einfach an ihren Text. »Natürlich geht’s mir gut. Ich bin zu Hause. Ich habe Fehler gemacht, aber mit Edits Hilfe werde ich auch diese schwierige Zeit überstehen.«
    Ronelle mustert Evelyn von oben bis unten. »Weißt du was, McEvoy? Mir scheint, die Lady hier wurde schon gerettet.«
    Ich merke, wohin das führt, aber ich muss es trotzdem versuchen.
    »Evelyn, all das hier ist nichts. Sie macht dir was vor. Edit wollte mich umbringen lassen.«
    Einen Augenblick lang sehe ich die alte Evelyn, wie im Visier eines Scharfschützen blitzt sie kurz auf, aber dann meldet sich der Roboter zurück: »Daniel. Wie kannst du so etwas Garstiges behaupten? Edit hat mich gerettet.«
    Wunderbar eingefädelt.
    »Und du mich«, sagt Edit und drückt Evelyns Hand, die sie vermutlich

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