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Hiobs Spiel 2 - Traumtänzer

Hiobs Spiel 2 - Traumtänzer

Titel: Hiobs Spiel 2 - Traumtänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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spürte ein Ziehen in den Leisten und dahinter, ein Gefühl wie bei plötzlich einsetzender Prüfungsangst früher in der Schule. »Mein Spiel? Was meinst du damit – es wird nicht mehr lange dauern? Bis das nächste Prognosticon kommt?«
    »Nein.« Großvater Montags Blick wich nach unten hin aus, was sehr untypisch für ihn war. »Das Spiel als Ganzes. Es wird bald zu Ende sein.«
    »Was soll das heißen? Woher willst du das denn wissen? Du hast doch gar keinen Kontakt mehr mit dem Fließ. Habt ihr beide ... irgendwas ausgeheckt? Einen ... Deal gemacht ... mit NuNdUuN?«
    »Ach Quatsch, nun red doch keine Scheiße«, brauste Tharah auf. »Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes, dass ich mein eigenes Blut verraten würde. Alle Foltern des Fließes könnten mich dazu nicht bringen, und unseren Moritz hier auch nicht, das weiß der Fürst, und deshalb versucht er es auch gar nicht erst bei uns. Nein, du hast recht, ich habe keinen Kontakt mehr zum Fließ. Wohl aber noch mit anderen Magiern. Manchmal.« Er stockte.
    »Nun red schon! Was weißt du?«
    »Was ich weiß? Die Frage ist wohl eher, was du weißt. Hast du schon einmal von dem O.o.O. gehört?«
    »O.o.O? Order of One. Eine Splitterpartei des Priorat von Zion, genau wie die Papstkiller von P-2.«
    Tharah nickte. »Du hast deine zweijährigen Hausaufgaben gemacht. Du bist mit den Zielen der Merowinger vertraut?«
    »Ja, klar, das sind doch diese ...« Jetzt geriet er ins Stocken. Das sind doch diese völlig übergeschnappten Aristokraten, die sich einbilden, in direkter Blutlinie von Jesus Christus abzustammen und deshalb so was wie ein Monopol auf die Weltherrschaft zu besitzen. »Willst ... Willst du etwa andeuten, dass die Merowinger versuchen werden, mich aus dem Verkehr zu ziehen?«
    Die beiden Alten nickten. »Du begreifst schnell«, lobte Wagsal.
    Hiob lachte hilflos. »Ich dachte ... diese Merowingergeschichte ist nur was für Verschwörungstheorieparanoiker, und das Geschlecht ist längst ausgestorben.«
    »Alles Tarnung. Es gibt sie noch. Und es gibt das Priorat von Zion, die P-2 und den Order of One.«
    »Und ... stammen sie denn wirklich von Jesus ab?«
    »Das kommt drauf an, von welchem Jesus wir hier sprechen. Vom historischen oder von dem aus der Bibel.« Tarahs Miene war ungerührt.
    Hiob hob beide Hände. »Oh, okay, keine weiteren Fragen mehr. Das sprengt mir nur wieder das Stammhirn. Ist ja auch egal. Jedenfalls: Es gibt die Leute.« Die Alten nickten. »Sie haben Magier oder magische Verbündete.« Nicken. »Und sie wollen verhindern, dass ein Nicht-Merowinger das Spiel gewinnt und die Macht über den ganzen Laden namens Terra an sich reißt.« Nicken.
    Sein gefürchtetes manisches Grinsen brach in Hiobs Gesicht auf. »Ha!«, machte er. Und noch mal: »Hah!« Dabei zeigte er mit ausgestrecktem Zeigefinger auf seinen Großvater. Der runzelte die ohnehin schon zerfurchte Stirn noch mehr.
    »Was – ›Hah‹?!«
    Hiob grinste weiter. »Kapierst du’s nicht? Jetzt ist es amtlich! Ich bin es! Weißt du noch, wie du mir vor ein paar Monaten vorgeworfen hast, dass meine damals fünf Punkte nur Taubendreck wären und gar nichts wert? Und dass ich niemals auch nur eine Aussicht auf Erfolg hätte, auch nur den Weltrekord zu brechen? Und jetzt? Jetzt bin ich schon nur noch fünf lächerliche Taubendreck-Punkte vom Weltrekord entfernt, und schon heften sich die verdammten Freimaurer und Tempelritter und Merowinger und wen es noch so alles gibt unter den Schattenregierungen dieser Welt mir auf die Fersen, um ein bisschen was von meiner Farbe abzukratzen. Um mein Gewand zu erhaschen auf dem Weg vorbei nach oben.«
    »Iob, die wollen nicht dein Gewand erhaschen, die wollen dich blutopfern!«
    »Das bestätigt doch nur, dass ich es bin.«
    Tharah Montag raufte sich die letzten Haare. »Die Tatsache ... dass ein Haufen Verrückter dich als Bedrohung interpretiert, beweist noch lange nicht, dass du wirklich allen Ernstes eine Chance hast auf den Sieg des Spieles. Das beweist halt nur ... dass die Verschwörer eben verrückt sind. Sie haben genauso wenig Ahnung und Überblick wie du, und genau wie du lassen sie sich vom tandhaften Schein einfachst erworbener Almosenpunkte blenden.«
    »Einfachst erworbene Almosenpunkte??? Also entschuldige mal bitte, aber du weißt wohl nicht ganz, wovon du hier redest?!«
    »Ach, du fandest das schwer, bislang? Hat’s dir zu schaffen gemacht?«
    »Na ja, es war jedenfalls kein Almosengeklimper. Sogar NuNdUuN selbst ist

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