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Hirngespenster (German Edition)

Hirngespenster (German Edition)

Titel: Hirngespenster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivonne Keller
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Verpflichtungen. Nur Sex.« Verschwörerisch blickte er mich an und legte wieder die Hand auf meinen Bauch, die Fingerspitzen zeigten nun nach unten, streiften fast den Ansatz meines Flaums. »Ich würde zu gerne wissen, wie sich deine Brüste anfühlen«, flüsterte er und heftete seinen Blick auf meinen prallen Busen, um den Johannes einen weiten Bogen machte. »Und wenn ich mich nicht irre, dann würdest du auch verdammt gerne wissen, wie es sich anfühlt.«
    Ich schüttelte den Kopf. Jetzt oder nie! »Also«, setzte ich an und blickte in diese blauen Augen, die durch das dunkle Haar ausgesprochen vorteilhaft zur Geltung kamen; dann schweifte mein Blick zu seiner gepflegten Hand, die noch immer das Bierglas umfasst hielt, und ich änderte den Kurs. »Könnten wir vielleicht mit einer Rückenmassage anfangen?«, flüsterte ich.
    Seine Augen blitzten amüsiert auf. »Ist bei mir Standard«, zwinkerte er.
    Wenn ich schon mal hier war!

    Ich hatte nicht vor, mit Jens etwas anzufangen, wirklich nicht. Aber wie er mir dort so gegenübersaß, mit seiner Hand wie selbstverständlich auf meinem Bauch, und dann sagte der Kellner noch »für den Papa«, als er ihm das nächste Alkoholfreie hinstellte – da vergaß ich meine Schimpftiraden. Hätte der Kellner ihn gekannt, ihn schon öfter mit anderen Frauen hier gesehen, hätte er das wohl kaum gesagt. Auf die Idee, dass der Kellner neu sein könnte, kam ich gar nicht. Ich vergaß auch völlig, dass mein Gegenüber eine Frau hatte und ich einen Mann, im Gegenteil: Ich fand es plötzlich ganz richtig, dass wir hier zusammensaßen. Er hatte keine Scheu vor meinem Körper – ganz im Gegensatz zu Johannes, dem ich hin und wieder die Hand auf meinen Bauch presste, wenn ich neben ihm auf dem Sofa saß, und der dazu müde lächelte, um sie bei nächster Gelegenheit wieder fortzuziehen. Und dann diese unbändige hormongeladene Lust, die ich hatte – und keiner da, der sich dafür interessierte. Johannes hätte täglich mit mir schlafen können, aber er wollte nie. Und hier war einer, der wollte. Nicht dass ich ihn lassen würde, nein, nein, nein. Nur eine Rückenmassage, mehr nicht! Und dann war da noch die Tatsache, dass ich ihn nicht gerade unattraktiv fand. Diese Augen! Und er war schlank, dazu auch noch muskulös. Sein Blick ließ mich die ganze Zeit nicht los. Die Hand auf meinem Bauch blieb liegen.
    »Erzähl was von dir«, forderte er mich schließlich auf. Was hätte ich darauf antworten sollen? Die Regeln hatte er genannt, die Aufzählung des üblichen Lebenslaufs war tabu.
    Ich sagte: »Ich hatte seit sechs Monaten keinen Sex.«
    Hallo? Ach du meine Güte.
    »Da muss was passieren«, lächelte Jens und winkte dem Barkeeper zu.

    Als wir vor der Tür des Appartments standen, meinte er lächelnd: »Ich hatte ein bisschen Angst, dass du eine von denen sein könntest, die mich zur Rede stellen wollen. Das ist mir schon öfters passiert, weißt du. Du kannst dir nicht vorstellen, was für verklemmte Moralapostel da draußen rumlaufen.«

    Jens haute mich einfach um. Ich habe noch nie einen Typen kennengelernt, der mich so unverhohlen gut fand, so ohne Umschweife zur Sache kam wie er. Da der Sinn unserer Verabredung auf der Hand lag, gab es keinen Smalltalk, kein »will er, oder will er nicht«, kein Aufhalten. Er bat mich, mein T-Shirt auszuziehen und mich aufs Bett zu legen, ganz so, als wäre er tatsächlich ein Masseur, der nur seinen Job erledigte. Ich tat wie geheißen; meinen BH und Rock behielt ich an und legte mich in Seitenlage hin, an Bauchlage war ohnehin nicht zu denken. Er kniete sich neben mich aufs Bett und begann im Nacken mit seiner Massage, gerade dort, wo ich am allerverspanntesten war, knetete mich gerade richtig, nicht zu leicht und nicht zu fest. Ich bekam eine Gänsehaut. Schließlich bearbeitete er meine Schultern und bewegte seine Hände immer weiter nach unten, die ganze Wirbelsäule entlang, Wirbel für Wirbel, bis zum Steißbein. Und gerade als ich mich verkrampfte – in der Befürchtung, er werde meinen Po durchkneten und damit alle möglichen Dellen zum Vorschein bringen –, begab er sich auf direktem Weg zu meinen Schenkeln. Wie selbstverständlich öffnete er sie mit leichtem Druck und streichelte die Innenseite. Wow. Ich hatte selbstverständlich Slip und Rock an, aber er brachte mich so weit, dass ich mir wünschte, ich hätte alles ausgezogen. Mit geschlossenen Augen lag ich da und war bewegungsunfähig, als hätte ich eine

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