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Hirngespenster (German Edition)

Hirngespenster (German Edition)

Titel: Hirngespenster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivonne Keller
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Ganzkörperlähmung. Jens schob meine Beine noch ein weiteres Stück auseinander; dass ich einen Rock anhatte, störte ihn keineswegs, er schob ihn nach oben, bahnte sich dann vorsichtig mit seinem Finger einen Weg zwischen meine Beine, schob den Slip zur Seite und setzte dort seine Massage fort. Ich stöhnte und öffnete meine Schenkel noch ein weiteres Stück. Als er schließlich ein Kondom herausholte und sich überstülpte, da drehte ich mich auf den Rücken und zog mir den Slip aus. In seinem Blick las ich nichts anderes als Geilheit. Er konnte es kaum erwarten, in mich einzudringen. Wegen meines Bauches war er besonders vorsichtig und ließ sich sehr viel Zeit, was mich nicht störte, nicht im Geringsten. Er legte sich nicht auf mich, sondern kniete sich halb vor mich hin, so dass er nur mit seinem Penis in mich hineinfuhr. Die zarte Haut seines Glieds berührte meine empfindlichste Stelle, und ich richtete mich auf, um ihm entgegenzukommen, die Berührung zu intensivieren, die Reibung zu vervielfachen. Mit dem Finger berührte er meine Brust, streichelte meine Warze, bis sie hart wurde. Seine Bewegungen wurden schneller, aber er kam lange nicht. So lange, bis ich mir ein Kissen schnappte und hineinbiss, um nicht zu schreien.

    Es dauerte zwei Tage, bis ich wieder normal laufen konnte. Die Schwellung zwischen meinen Beinen erinnerte mich beständig an ihn, und als er mir schließlich eine SMS schickte mit den Worten »Wiederholung gefällig?«, da antwortete ich lediglich »Jederzeit, Baby«.

    Dass ich mit einem wildfremden Typen in die Kiste sprang, war so nicht geplant. Wenn er mir nicht gefallen hätte, dann wäre auch gar nichts passiert, dann hätte ich meine Predigt vom Stapel gelassen und wäre wieder abgezogen. Aber so … Ich hatte nun mal diese Bedürfnisse! Ich selbst fand meine prallen Brüste ziemlich gut – dass mein eigener Mann nichts damit anfangen konnte, war für mich ein Drama. Und Jens, der konnte eben etwas damit anfangen. Er hatte einen festen Mund und schlanke Hände, mit denen er meine Brüste an den richtigen Stellen berührte. Gleich bei unserem zweiten Treffen widmete er sich ihnen mit einer Hingabe, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte, und ich schrie fast, bis er endlich in mich eindrang. Ohne Umschweife konnte er mir sagen, was er wollte, wo ich ihn anpacken sollte, möglichst fest. Ich hatte vorher noch nie solchen Sex gehabt – Dirty Talk. Anfangs fand ich das gewöhnungsbedürftig, aber dann gab es nichts Besseres. Wir verlagerten es sogar aufs Telefon. Mir genügten seine Stimme und ein, zwei Schlüsselwörter – schon saß ich im Auto und machte mich auf den Weg zu ihm. Zwischen meinen Beinen pulsierte es. Nils konnte ich bis sechzehn Uhr in der Krippe unterbringen, und wann immer es seine Zeit erlaubte, traf ich mich mit Jens. Natürlich kannte er mittlerweile meinen Beruf, und auch ich wusste, womit er seine Brötchen verdiente.
    »Wer nichts wird, wird Wirt, und ist auch das nicht gelungen, der macht in Versicherungen«, hatte er mir bald selbstironisch erzählt. Er war bei einer großen Versicherung angestellt, ganz in der Nähe meiner Arbeit. Wenn er sich mit mir traf, war er offiziell im Außendienst.
    »Versicherungsvertreter?«, fragte ich lachend.
    Er lachte auch. »Vertragsmanagement.«
    Ich glaubte, das sei dasselbe, aber es klang so viel besser, also fragte ich nicht weiter. Seine Firma hatte im Fleming’s ein kleines Appartement gemietet, für Kunden und Kollegen von anderen Standorten, doch wann immer es frei war, trafen wir uns dort. Jens hatte einen Deal mit einem der Zimmermädchen; sie bezog das Bett neu. Ich fand das verrucht, und es machte mich scharf. Meist war er schon dort, wenn ich das Appartement betrat, und stand schon nackt am Fenster; unter seinem behaarten flachen Bauch prankte dieses Teil, das sich langsam aufrichtete – ein Bild von einem Mann. Die dunklen Bartstoppeln schimmerten unter seinem rasierten Kinn hindurch und bildeten einen irren Kontrast zu seinen blauen Augen. Ich konnte es nicht erwarten, ihn in mir zu spüren.
    »Ich kann nicht verstehen, dass dein Mann auch nur eine Sekunde die Finger von dir lassen kann, Silvie«, sagte er einmal. »Zwischen deinen Beinen versinke ich. Ich kann mich nie entscheiden, was ich dazwischenbringen soll. Meinen Schwanz oder meine Zunge.«

    Wenn ich arbeitete, trafen wir uns manchmal nur zum Mittagessen für eine halbe Stunde in einem Café. Wir sprachen über die Arbeit oder über die

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