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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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gebracht hatte, ließ er mir eine Nachricht zukommen, dass er sein Enkelkind besuchen wolle. Schließlich gab er uns seinen Segen, und im Laufe der Zeit wurden er und Gavin sogar Freunde. Bis zu seinem Tod haben wir uns gegenseitig häufig besucht."
    Die Köchin kam aus dem Haus, und Moira erhob sich. „Ich muss mit Fiola die Speisepläne der nächsten Tage besprechen, damit sie weiß, was sie einzukaufen hat. Briana kann Euch noch ein Weilchen Gesellschaft leisten. Mir scheint, es geht Euch hier draußen besser als im Haus."
    „Vielen Dank." AnnaClaire schaute noch hinter Moira her, bis diese mit Fiola im Haus verschwunden war, und wandte sich dann an Rorys Schwester. Briana hatte sich die ganze Zeit über schweigsam verhalten, und an dem mürrischen Gesichtsausdruck erkannte AnnaClaire unschwer, dass das Mädchen nicht die geringste Lust hatte, sich hier im Garten aufzuhalten. „Dein Zuhause ist gerade so zauberhaft, wie Rory es gesagt hat", versuchte sie, mit Briana ins Gespräch zu kommen.
    „Er hat dir von Ballinarin erzählt?"
    „Oh ja. Und stets klang dann all die Liebe in seiner Stimme mit, die er für seine Familie und seine Heimat empfindet."
    „Dann bist du uns gegenüber in einem großen Vorteil, Engländerin", versetzte Briana böse, die, was AnnaClaire betraf, mit den widersprüchlichsten Gefühlen kämpfte. „Wir wussten nämlich überhaupt nichts von dir. Warum bist du hierher ge kommen und hast unsere Welt auf den Kopf gestellt?"
    AnnaClaire berührte sacht Brianas Hand. „Ich weiß, dass du sehr aufgewühlt bist", sagte sie weich. „Aber für mich ist das alles gleichermaßen belastend. Weder Rory noch ich hatten eine Wahl. Die Umstände verlangten es einfach, dass er mich hierher brachte."
    Das junge Mädchen zog die Hand zurück, als habe es sich verbrannt. „Ich wünschte, mein Bruder wäre dir niemals begegnet. Ich wünschte, es könnte alles wieder so sein wie vor dem großen Morden und Schlachten. Ich will dich hier nicht haben. Du bist wie ein Mühlstein um Rorys Hals!"
    Mit diesen Worten sprang Briana auf, raffte ihre Röcke und stürzte in Richtung Haus davon.
    AnnaClaire seufzte tief auf, erhob sich ebenfalls und strich ihr Kleid glatt. Dabei verspürte sie das Verlangen, wie Briana einfach davonzulaufen. Sie war von großer innerer Unruhe er-füllt und folgte dem gewundenen Pfad, der auf beiden Seiten von dichten Hecken gesäumt wurde.

    In der Ferne erklang eine Stimme, und als AnnaClaire durch eine Öffnung in der Hecke hindurchschlüpfte, sah sie den kleinen Innis. Doch er hatte nichts mehr gemein mit dem verschüchterten, stummen Kind, als das sie ihn am Vortag erlebt hatte. Er sprach klar und deutlich und mit einem inneren Feuer wie die O'Neils. Dazu gestikulierte er lebhaft mit Händen und Füßen.
    AnnaClaire hoffte, dass sich auch Rory in diesem verborge nen Teil der Gartenanlage aufhalten würde. Daher trat sie nä her und fand sich plötzlich in einem kreisrunden Innenhof wieder, in dessen Mitte ein Brunnen mit einer Fontäne plätscherte. Eine aus Stein gehauene Figur stellte eine Mutter mit Kind dar. Das Kind hielt ein Blumenbukett in den Händen, das es der Mutter entgegenzustrecken schien.
    Bei näherem Hinsehen stellte AnnaClaire fest, dass Innis allein war und mit der Statue sprach. „Sie ist Engländerin", stieß er hasserfüllt hervor. „Eine verdammte, elende Engländerin. Das darf ich niemals vergessen, obwohl sie ge nauso ausschaut wie du. Als ich sie zuerst sah, dachte ich, du wärst von den Toten auferstanden. Aber nun weiß ich, dass sie niemals..."
    Aus den Augenwinkeln nahm er eine winzige Bewegung wahr und wirbelte herum. Als er AnnaClaire erkannte, schien er zu erstarren. Nur in seinen Augen schien noch Leben zu sein.
    Sie glitzerten, als brenne ein geheimes Feuer in ihnen.
    „Es tut mir Leid, wenn ich dich erschreckt habe." Anna Claire blieb reglos stehen. Sie spürte die ungeheure Anspannung des Jungen und gab deshalb vor, ausschließlich an der Statue interessiert zu sein. „Sie ist sehr schön", bemerkte sie.
    Innis schwieg.
    „Wenn ich hier leben würde", fuhr AnnaClaire fort, „würde ich oft an diesen Ort kommen.
    Er wirkt so beruhigend." Sie warf einen weiteren Blick auf die Statue und schaute dann Innis an. „Erinnert sie dich an deine Mutter?"
    Der Junge sah in eine andere Richtung. Offenbar wollte er keinesfalls AnnaClaires Blick begegnen.
    Deren Stimme klang jetzt warm vor Mitgefühl. „Weißt du, ich habe meine Mutter vor zwei

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