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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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Monaten verloren. Ich weiß nicht, ob der Schmerz in meinem Herzen jemals nachlassen wird.
    Manchmal weine ich, ohne einen Grund dafür zu ha ben."
    Innis ballte die kleinen Hände zu Fäusten. „Der O'Neil sagt, es sei nicht richtig, zu weinen."
    Das waren die ersten Worte, die Innis überhaupt an Anna Claire gerichtet hatte. Obwohl in seinem Tonfall Wut und Misstrauen mitschwangen, wallte so etwas wie Freude in ihr auf.
    Vielleicht waren Innis' Worte so etwas wie ein erster kleiner Riss in der Mauer aus Hass, die er um sein Herz herum errichtet hatte.
    „Der O'Neil ist nicht der Allmächtige", gab sie nach kurzer Überlegung zurück. „Ich könnte mir vorstellen, dass auch er in seinem Leben schon das eine oder andere Mal Unrecht hatte."
    Sekundenlang blickte der Junge sie völlig überrascht an. Dann erschien auf seinem Gesicht die Andeutung eines Lä chelns, als er beinahe flüsternd fragte: „Sucht Ihr Rory?"
    „Ja, weißt du, wo ich ihn finden kann?"
    Statt zu antworten, drehte sich Innis um und ging davon. Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte er sich, dass AnnaClaire ihm folgte. Er führte sie durch den Garten, weiter über die hügeligen Rasenflächen, vorbei an der kleinen Kapelle und hinaus zu der alten morastigen Straße.
    Eigentlich hatte auch hier draußen das Land den typischen irischen Charakter. Und trotzdem war etwas an der Gegend, was ihr einen kalten Schauer verursachte. Hier weideten keine Schafe, und Getreide war auch schon seit langem nicht mehr angebaut worden.
    In der Ferne konnte sie ein Pferd ausmachen, das völlig still stand. Und bei näherem Hinsehen erkannte sie auch Rory. Er kniete auf der Erde, die Hände vor dem Gesicht.

    Unwillkürlich presste AnnaClaire eine Hand vor den Mund, als plötzliches Verstehen sie wie ein Blitzschlag traf. Dieses war der Ort, an dem Caitlin und ihre Familie ermordet worden waren.
    AnnaClaire spürte einen scharfen, schmerzhaften Stich in der Herzgegend. War sie etwa eifersüchtig? Auf eine tote Frau? Sie versuchte, diese Empfindung abzuschütteln, doch so weh es auch tat, so musste sie sich doch die Wahrheit einge stehen. Es bereitete ihr Kummer, zu sehen, dass Rory um seine verlorene Liebe trauerte.
    Doch dann beruhigte sich AnnaClaire mit dem Wissen, dass sie und Rory sich niemals begegnet wären, wenn das Massaker nicht stattgefunden hätte.
    „Bist du schon mal wieder hier gewesen, seit ...?"
    „Ich komme jeden Tag hierher", antwortete Innis.
    „Jeden Tag? Aber warum?"
    „Um die Erinnerung wach zu halten."
    „Wäre es nicht besser, wenn du irgendwann ein wenig Vergessen finden würdest?"
    „Niemals!" Innis zog aus einer Falte seiner Tunika einen kleinen Dolch hervor. „Seit Rory fortgegangen ist, bin ich jeden Tag zum Üben hier gewesen. Ich könnte einen fliegenden Vogel mitten ins Herz treffen." Mit höchster Konzentration zielte er auf ein einzelnes Blatt an einem vertrockneten Ast und traf. Schaudernd und fasziniert zugleich sah AnnaClaire, wie das Blatt langsam zu Boden segelte.
    Innis nahm seine Waffe wieder an sich. „Wenn ich groß ge nug bin, werde ich Rory auf seinem Rachefeldzug begleiten", murmelte er vor sich hin, gerade laut genug, dass AnnaClaire ihn hören konnte. „Und gemeinsam werden wir Irland von den Engländern befreien."
    „Oh Innis, ich bete zu Gott, dass dieser Tag niemals kommen möge." Mit Tränen in den Augen wandte sich AnnaClaire zum Gehen. „Ich muss sofort von hier fort."
    Innis blieb an ihrer Seite. „Warum flieht Ihr, Engländerin? Habt Ihr etwa Angst zu sehen, was Eure Landsleute angerichtet haben?" Jetzt war nichts Kindliches mehr an Innis. Er sprach und gebärdete sich wie ein harter, verbitterter Mann.
    „Ich habe kein Recht, mich hier aufzuhalten", stieß Anna Claire mit erstickter Stimme hervor. Sie presste die Lippen zusammen und hastete davon.

    Bei dem Geräusch klappernder Hufe hielt sie inne, und auch Innis blieb stehe n.
    „AnnaClaire." Rory brachte sein Pferd zum Stehen. Seine Augen wirkten trübe. Das Herz war ihm so schwer, dass ihm fast die Stimme versagte. „Was machst du hier draußen?"
    „Ich bat Innis, mir diesen Ort zu zeigen. Er selber kommt täglich hierher."
    „Stimmt das, Junge?"
    Innis blickte den großen, berühmten Krieger unerschrocken an. Im Geiste sah er noch immer dessen Gesichtsausdruck beim Anblick des Schlachtfeldes vor sich und hörte den markerschütternden Schrei, den Rory ausgestoßen hatte, als er seine geliebte Caitlin fand.
    Innis weinte

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