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historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc

historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc

Titel: historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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verlassen."
    Oben an Deck gaben sich Bethany und Darcy alle Mühe, ihre Gäste bei Laune zu halten.
    Es gelang ihnen, Edwina gegenüber großes Interesse an den Hochzeitsvorbereitungen zu heucheln. Diese und ihre Mutter redeten buchstäblich ohne Unterlass über das geplante pompöse Fest in London. Mistress Coffey und Miss Mellon nahmen die Schilderungen begierig auf, während der alte Lambert im Schatten des Baldachins eingenickt war. Newton stand am Ruder und schaute unbewegt hinaus aufs Meer.
    Silas schien es eilig zu haben, die Sea Challenge zu verlassen. Er hastete über das Deck und blieb vor den Damen stehen. „Komm, Edwina. Mistress Cannon, darf ich bitten. Es wird Zeit, dass wir unsere Reise fortsetzen."
    Er verabschiedete sich von Bethany und Darcy jeweils mit einem hingehauchten Handkuss. „Vielen Dank für die zauberhafte Unterbrechung unserer Reise."
    „Es war uns ein Vergnügen."
    Darcy zwang sich dazu, Edwina zum Abschied zu umarmen. „Ich hoffe für dich, dass man dir die Audienz beim König ge währt", versicherte sie, wenn auch widerwillig.
    Edwina kicherte und ließ sich dann von Silas zur Reling führen. Dort blieben sie noch einmal stehen, um sich von Riordan und Ambrosia zu verabschieden, die inzwischen ebenfalls wieder an Deck waren.
    Silas schüttelte Riordan die Hand und zog dann Ambrosias dargebotene Hand an die Lippen. Wieder hielt er sie länger als nötig und genoss es sehr, ihr Unbehagen zu spüren. Es bereitete ihm Genugtuung, dass es in seiner Macht lag, Ambrosias Selbstsicherheit zu erschüttern. Er würde sie noch viel mehr erschüttern, wenn er erst dieses Schiff verlassen hatte. „Ich freue mich schon darauf, Sie demnächst in Cornwall wiederzusehen", erklärte er.
    „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, Lord Fenwick." Ambrosia zog rasch ihre Hand zurück.
    „Ein Wort noch, Miss Lambert..."
    „Ja?"
    „Ihr kleines Geheimnis ist bei mir bestens aufgehoben. Ich werde keiner Menschenseele verraten, dass Sie ein ... delikates Kleidungsstück öffentlich herumliegen ließen."
    „Danke, Lord Fenwick. Ich weiß Ihre Diskretion zu schätzen."

    Als die Sea Devil außer Hörweite war, wandte sich Riordan an Ambrosia. „Gut gemacht", sagte er. „Die heikle Situation da unten hast du wirklich bewundernswert schnell erfasst und eine Lösung dafür gefunden."
    Ambrosia erwiderte sein Lächeln. „Ich hörte, wie du die Sachen unter den Decken als Reisekisten bezeichnet hast. Ich bin nur froh, dass ich tatsächlich ein Kleidungsstück gefunden habe, das zu meiner Geschichte passte. Wir haben uns vorhin so hastig umgezogen, dass ich nur hoffen konnte, wir hätten in der Eile das eine oder andere Teil übersehen."
    „Du bist eine ungewöhnlich kluge Frau mit einem schnellen und hellwachen Geist, Ambrosia. Und zwar ganz besonders immer dann, wenn die Dinge sich ungünstig entwickeln.
    Doch eigentlich sollte ich nicht überrascht sein. Du stammst schließlich aus einer ganz außergewöhnlichen Familie."
    Er warf einen bezeichnenden Blick auf Geoffrey Lambert, der zwischenzeitlich sein Nickerchen beendet hatte und zufrieden beobachtete, wie sich die Sea Challenge und die Sea Devil rasch immer weiter voneinander entfernten. „Auffallend langweilige Damen", sagte er zu seinen Enkelinnen. „Ich glaube nicht, dass sie unter ihren neckischen Hütchen mehr haben als ihr Haar."
    „Captain Lambert", ließ sich Mistress Coffey vernehmen. „Ich bin schockiert und zutiefst entsetzt, dass Sie so etwas über zwei der angesehensten Bürgerinnen von Land's End sagen."
    „Dumme Schnattergänse", gab er ungerührt als Antwort zurück.
    „Bist du deshalb eingeschlafen, Großvater?" wollte Ambrosia wissen.
    Er lächelte schalkhaft. „Ich habe nicht geschlafen, Kind. Ich habe nur so getan, um mich nicht auf ihr dummes Geplappere einlassen zu müssen."
    Riordan lachte laut auf. Ja, in der Tat eine außergewöhnliche Familie. Sogar in dem alten Mann steckte mehr, als er der Öffentlichkeit zeigte. Taub! Von wegen! Ihn beschlich der leise Verdacht, dass der alte Lambert keinerlei Hörprobleme hatte. Ihm entging mit Sicherheit so gut wie nichts.
    Doch Riordan war trotz der allgemeinen Heiterkeit noch immer beunruhigt. Irgendwie glaubte er nicht, dass Silas Fenwick überzeugt gewesen war von Ambrosias Auftritt unten im Mannschaftsquartier. Und wenn er Recht behielt mit seiner düsteren Vorahnung, dann würde das angebliche Picknick in einer Katastrophe enden.
    An Bord der Sea Devil gab Silas Fenwick

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