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HISTORICAL Band 0264

HISTORICAL Band 0264

Titel: HISTORICAL Band 0264 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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bestimmt eine ganze Reihe.“ Jetzt klang er sogar noch verstimmter.
    „Genug jedenfalls, um beurteilen zu können, dass Ihrer vollkommen unpassend war.“
    „Ich nehme an, Gregory Holt hat sich geschickter angestellt?“
    „Er hat ein paar reizende Sachen gesagt“, räumte Sally ein, „aber ich habe trotzdem abgelehnt. So wie jetzt bei Ihnen, Mr. Kestrel.“
    „Wenn wir unsere Verlobung lösen, wird Tante Ottoline sehr enttäuscht sein“, gab Jack zu bedenken.
    Sally zog ihre Augenbrauen hoch. Trotz allem fing sie allmählich an, diese Auflistung der schlechtesten Heiratsgründe zu genießen. „Noch eine äußerst dürftige Grundlage für eine Ehe. Ich mag Ihre Tante, aber ich werde Sie nicht heiraten, nur um ihr eine Freude zu machen.“
    „Wenn Sie jetzt gehen, zeige ich Sie wegen Bruch des Eheversprechens an.“
    „Das sieht Ihnen schon eher ähnlich, Mr. Kestrel“, stellte Sally kopfschüttelnd fest.
    Plötzlich lächelte er. „Seit wann sind wir eigentlich zum Sie zurückgekehrt? Soll mich das auf Abstand halten?“
    Bei seinem vertraulichen Tonfall setzte ihr Herz einen Schlag aus. „Dieser Abstand besteht . Im Grunde sind Sie ein Fremder für mich.“
    „Unsinn.“ Jack straffte sie Schultern. „Du hast meine Familie kennengelernt. Du hast mit mir geschlafen .“
    „Ein weiterer schlechter Grund zu heiraten.“
    Jack zog sie an sich. „Sally, wir haben uns beide in diesen zwei Nächten ein wenig hinreißen lassen, und deshalb möchte ich dich und deinen Ruf schützen …“
    „Das ist doch lächerlich!“, widersprach sie betont schroff, um die Gefühle zu verdrängen, die seine Worte in ihr ausgelöst hatten. „Ich kann auf mich selbst aufpassen.“ Sie atmete tief durch. „Das haben Sie selbst gesagt, Mr. Kestrel. Ich bin Witwe, hätte mich beinahe scheiden lassen, besitze einen Spielclub und habe längst einen skandalösen Ruf. Das war schließlich einer der Gründe, warum Sie …“ Sie verstummte.
    „Warum ich mit dir geschlafen habe“, vollendete Jack den Satz für sie.
    Der Gärtnerjunge, der um einen Baum herumgespäht hatte, um zu sehen, ob die Luft rein war, verschwand mit einem erstickten Laut.
    Sally wurde rot. „Sie haben mich für eine erfahrene Frau gehalten“, flüsterte sie.
    „Richtig. Und heute weiß ich, dass du das nicht warst. Also …“
    „Nein“, fiel Sally ihm ins Wort. „Niemand weiß, was geschehen ist. Keiner wird es je erfahren, schon gar nicht Ihre sittenstrenge Großtante. Aber selbst wenn, könnte mein Ruf, so wie er ist, das aushalten. Es ist der Gipfel der Heuchelei, erst dann einen Heiratsantrag zu machen, wenn Sie den Beweis meiner Tugend erhalten haben.“
    „Könnte dein Ruf es auch aushalten, wenn du ein uneheliches Kind bekommst?“, fragte Jack sanft.
    Sally hielt den Atem an. Natürlich hatte sie insgeheim schon selbst an diese Möglichkeit gedacht, aber sie war nicht bereit, mit Jack darüber zu reden. „Das wird nicht geschehen.“
    „Weißt du das? Oder steckst du einfach nur den Kopf in den Sand und hoffst , dass es nicht geschieht?“
    Sie sah ihn an. Sie wünschte sich ein Kind – schon seit langer Zeit. Immer wieder hatte sie diese schmerzhafte, verzweifelte Sehnsucht durch Arbeit betäubt. Aber auf diese Weise wollte sie kein Kind. Sie dachte an die kleine Lucy Harrington, an die Liebe, von der sie umgeben wurde, und daran, was für ein geduldiger und liebevoller Onkel Jack war. Sally hätte weinen mögen bei der Vorstellung, wie es hätte werden können. Jack würde ein guter Vater sein. Aber für sie sollte er zuerst ein guter Ehemann sein, und sie war sich nicht sicher, ob er dazu in der Lage war. Nicht wenn er sie nicht lieben konnte, weil er schon vor langer Zeit seine Liebe einer anderen Frau geschenkt hatte.
    „Das muss mindestens der fünfte schlechte Grund gewesen sein, den du mir für eine Heirat genannt hast“, sagte sie schließlich, ohne zu merken, dass auch sie wieder zum Du übergegangen war.
    Jack seufzte. „Sally …“
    „Nein“, unterbrach sie ihn. „Du liebst mich nicht.“
    Er widersprach ihr nicht. „Ich begehre dich, und ich brauche dich“, erwiderte er. „Das ist genug.“
    „Für mich ist das nicht genug“, beharrte Sally.
    „Das wird es aber sein müssen, denn ich werde dich nicht gehen lassen.“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich werde dich umwerben.“
    „Bei dir hört sich das an wie eine Drohung“, stellte sie fest. „Jack, sei vernünftig. Du hast in deinem Leben nur eine Frau

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