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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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die ihre. Sie schloss die Augen, und sein Atem hauchte warm an ihre Lippen.
    „Wenn es um Enthaltsamkeit geht, sind wir nicht gerade vorbildlich, wie?“, fragte er.
    „Nein, offenbar nicht. Ich kann kaum atmen.“
    Er hob sich von ihr und setzte sich ihr zu Füßen, die Arme über die geschwungene Rückenlehne gelegt, den Kopf im Nacken. Nackt, nur die Maske vor den Augen, gab er ein prachtvolles Bild ab, nur vom Kerzenschein beleuchtet, mit seinem athletischen Körper, die muskulösen Gliedmaßen von sich gestreckt. Sie betrachtete seine Hand, die lässig entspannt auf dem geschnitzten Holzrahmen lag, und Hitze durchflutete sie in der Erinnerung daran, was seine geschickten Liebesfinger mir ihr eben gemacht hatten.
    Sie richtete sich auf, lehnte sich in die Chaiselonge zurück, gerade weit genug entfernt von ihm, um seine Wärme nicht zu spüren, gerade weit genug entfernt, um nicht der Versuchung zu erliegen, sich über ihn zu beugen und zarte Küsse auf seine Nacktheit zu hauchen. „Es mag seltsam klingen, aber deshalb bin ich nicht gekommen.“
    „Nein? Bitte, Eva zieh dich an. Deine Nacktheit, nur mit Maske und Seidenstrümpfen, raubt mir meine Sinne.“
    Eva blickte an sich herab, dann auf Jack, dessen Männlichkeit im Nest seiner krausen Löckchen sich wieder zu regen begann. Sie streifte die Unterwäsche über. „Du musst mir die Korsage schnüren, sonst passe ich nicht in das schmale Kleid.“
    Er stand auf und tat, worum sie ihn gebeten hatte. Sie legte die Hände an ihre Taille, hielt den Atem an und nickte. Jack zog an den Bändern. „Fester.“ Er zog erneut. „Gut so. Binde bitte eine Schleife – obwohl meine Zofe natürlich trotzdem Verdacht schöpfen wird. Du liebe Güte, was soll ich ihr nur sagen?“
    Jack trat einen Schritt zurück, sobald die Korsage geschnürt war. „Und nun schließe bitte auch die Knöpfe des Kleides. Ich kann sie nicht erreichen.“ Sie stand reglos, während er sich der winzigen Seidenknöpfe annahm. „Und jetzt versuche ich mir das Haar zu ordnen, während du dich ankleidest.“ Sie konnte ihn nicht ansehen, so nervös war sie plötzlich.
    Im goldenen Spiegel über dem Kamin vermochte sie das gesamte Kabinett zu überblicken. Eva zwang sich, sich ausschließlich auf ihre Frisur zu konzentrieren. Vielleicht sah sie Jack zum letzten Mal in seiner herrlichen Nacktheit, vielleicht waren es die letzten intimen Momente, in denen sie sich gemeinsam ankleideten. Das letzte Mal, dass sie einander geküsst und liebkost hatten. Das letzte Mal – wenn sie einen Fehler machte.
    „Nun, was gibt’s, Eva?“ Jack stand neben der Chaiselonge, mit leicht erhitztem Gesicht, seine Halsbinde wies einen deutlich einfacheren Knoten auf als zu Beginn ihrer Begegnung, dennoch wirkte er makellos und elegant.
    Eva setzte sich in der Gewissheit, dass ihre Beine sie nicht länger tragen würden, und bat ihn, gleichfalls Platz zu nehmen.
    „Ich möchte dich etwas fragen und dir etwas sagen“, begann sie. „Ich brauche dich und leide zu sehr, um ohne dich zu sein.“ Sie war damit herausgeplatzt, viel zu plötzlich, ohne jedes schmückende Beiwerk, wie sie es so lange geübt hatte. Aber das Wort, das sie sich vorgenommen hatte zu sagen – es war das Wort Liebe –, wollte ihr partout nicht über die Lippen kommen, nicht ohne eine Andeutung von ihm, dass er ihre Gefühle erwiderte.
    „Eva …“
    „Nein, lass mich ausreden. Es lag nicht in meiner Absicht, diese Empfindungen für dich zu haben, obwohl sie wunderbar sind. Als ich dich bat, mein Liebhaber zu werden, war ich aufrichtig davon überzeugt, dass ich mir eine Affäre mit dem Mann wünschte, dem ich vertraute, den ich begehrte und gern hatte. Ich sehnte mich nach sinnlichen Freuden mit einem starken Mann, der mich in den Armen hielt. Das entsprach alles der Wahrheit. Und dann stellte ich fest, dass ich nicht ohne dich leben kann.“
    „Eva.“ Er senkte den Kopf, den Blick auf seine Hände gerichtet, als finde er dort eine Antwort auf das, was er eben gehört hatte. „Eva, ich fühle mich geschmeichelt, und ich … Aber das ist doch keine Lösung unserer Probleme. Dir jetzt einen Liebhaber zu nehmen, jetzt, da du wieder im Licht der Öffentlichkeit stehst, ist völlig unmöglich, wenn du nicht einen Skandal heraufbeschwören willst.“
    „Jack, bitte sieh mich an.“ Er hob den Kopf, begegnete ihrem Blick, immer noch argwöhnisch, immer noch wachsam. Sie saß aufrecht, reglos, die Hände im Schoß verschränkt, um sich daran

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