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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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Frauen aus der Umgebung zur Hochzeit geschenkt hatte. „Ist es unschicklich, wenn ich den Tartan so trage?“, fragte sie unsicher.
    Er schüttelte den Kopf, bevor er sich räusperte. „Nein, das ist völlig in Ordnung. Das Tuch steht dir gut. Ich brauche noch etwa eine Viertelstunde, um nach dem Wagen zu sehen“, sagte er und blickte die Treppe hinunter. „Es riecht nach Kaffee. Hilda ist in der Küche, nehme ich an. Bitte, sei so freundlich und sorge dafür, dass uns Frühstück gemacht wird. Ich komme gleich in die Küche nach.“
    „Eine hervorragende Idee. Ich erwarte dich unten.“ Susanna blickte ihm nach, während er über die Wendeltreppe nach unten verschwand. Er klang diesen Morgen so anders. Distanziert. Förmlich. Furchtbar englisch. Es war wohl besser, auf alles vorbereitet zu sein.

9. KAPITEL
    „Bitte, denke stets daran, dass Mr. Colin … nun ja, er ist anders als die Menschen, die du kennst“, warnte James Susanna.
    Amüsiert blickte Susanna ihn an. Sie fand es lustig, dass ausgerechnet James das sagte. Zumal die Unterschiede zwischen ihnen und Mr. Colin doch offensichtlich waren.
    „Ich meine, er ist ziemlich arrogant für einen Mann seines Standes“, erklärte James.
    „Du hattest schon öfter mit ihm zu tun?“, fragte Susanna und hielt sich am Rand des Wagens fest, als eines der Räder durch ein Schlagloch holperte.
    „Ich habe ihn mehrfach gebeten, seine Leute anständig zu versorgen. Er meinte, ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern. Er denkt, Drevers sei sein Eigentum. Und praktisch war es das auch. Sein Wort ist Gesetz in Drevers. Er braucht bloß die Peitsche zu heben, und schon gehört die Pacht ihm.“
    „Er ist also nicht nur arrogant, sondern auch grausam?“
    James zuckte mit den Schultern. „Ich hätte nicht tatenlos zugesehen, wenn er gewalttätig geworden wäre, Susanna. Das weiß er, denke ich, auch. Aber zuzusehen, wie Menschen hungern – meiner Ansicht nach muss man grausam sein, um das zu können. Alle, die Drevers verlassen konnten, sind gegangen. Ein paar deiner Leute sind bei mir als Pächter untergekommen, andere sind ausgewandert. Es sind nicht mehr viele Leute da.“
    „Ja, aber wer wirtschaftet denn dann in Drevers?“, erkundigte sich Susanna überrascht.
    „Dazu braucht es nicht viele Leute. Ein paar Schäfer, das ist alles. Für die Schafschur heuert Mr. Colin Leute an. Seine Herden sind gesund und produzieren sicher gute Wolle. Sehr profitabel. Um ehrlich zu sein – ich habe gedacht, dein Vater würde großen Profit aus dem Land herausholen wollen und den Landsitz aus Geiz herunterwirtschaften. Aber er hat behauptet, dass Drevers mit Verlust arbeitet. Ich verstehe das nicht. Mit den Pachten und der Schafhaltung müssen große Gewinne zu erzielen sein …“ Sacht schlug James mit der Peitsche auf die Hinterbacken des Pferdes, um es anzutreiben.
    „Warum macht Galioch dann keinen Gewinn?“
    „Ich habe in den letzten Jahren Schulden beglichen, hohe Schulden. Um die Hypotheken auf Galioch auszulösen, musste ich alles verkaufen, was ich hatte. Dann waren Reparaturen an den Cottages fällig. Wenn ich Galioch wieder instand gesetzt habe und meine Schafherden verdoppeln kann, dann werde ich mit Gewinn arbeiten können. Aber wir sprachen von Drevers.“
    Susanna runzelte die Stirn. „Was ich nicht verstehe, ist, warum du meinem Vater wegen der Zustände in Drevers nicht schon vor Jahren geschrieben hast.“
    Verärgert blickte James Susanna an. „Du wirst es nicht glauben – das habe ich getan. Ein Mr. Durston antwortete mir und riet mir mit wenig höflichen Worten, meine Nase aus den Angelegenheiten des Earls herauszuhalten.“
    „Mr. Durston? Der Geschäftspartner meines Vaters? Aber was hat der denn mit Drevers zu tun?“, fragte Susanna überrascht.
    Erneut zuckte James mit den Schultern. „Er schrieb, er sei der Geschäftsführer deines Vaters. Und da nahm ich an, dass der Earl sich vielleicht nicht die Hände schmutzig machen will und ihm jemand die Bücher führt. Ich dachte … nun, ich dachte, dein Vater hat mehr als genug damit zu tun, das ganze Geld auszugeben, das er einnimmt, und kein Interesse an Drevers.“ James warf ihr einen Blick zu, als wollte er sich entschuldigen. „Ich muss sagen, es fiel mir schwer, euch im Hotel aufzusuchen.“
    „Ein Wunder, dass du nicht zugelassen hast, dass diese Männer taten, was sie geplant hatten!“, erwiderte Susanna und verzog das Gesicht. „Nur – wenn du meinen Vater nicht

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