HISTORICAL Band 0272
glühend, so überirdisch, so erfüllend. Ihr war, als habe sie ihre Vollkommenheit gefunden. Sie hatten nur wenig miteinander gesprochen – einzelne Koseworte, kleine Laute der Wonne, wohliges Murmeln. Und Jack hatte es verstanden, sie zur Ekstase zu bringen, immer und immer wieder, und gleichsam instinkthaft hatte sie ihn mit ihren Händen und ihrem Mund gleichfalls zum Höhepunkt gebracht.
„Jack?“
„Hmm?“
„Nur Jack.“
Er richtete sich leise lachend auf, stützte sich auf einen Ellbogen und ließ die Hand über ihre Nacktheit gleiten. „Ist dir kalt?“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, stand er auf und legte Holz nach. Eva streift sich das Hemd über, ohne die Knöpfe zu schließen. Mehr brauchte sie nicht in der lauen Nachtluft und der Wärme des Feuers. Die Wärme ist in mir, dachte sie, während sie die Arme um ihre Knie schlang und Jack beobachtete.
In der hellen Mondnacht, vom Schein des Feuers beleuchtet, wirkte er wie eine heidnische Gottheit – nackt, unbefangen, prachtvoll gebaut. Seine schimmernde Haut, die wohlgeformten Muskeln fingen Licht und Schatten ein. Sie wünschte sich, zeichnen zu können, um dieses Bild einzufangen und es nie zu vergessen.
Er legte sich wieder neben sie mit der ungezwungenen Anmut und Geschmeidigkeit einer großen Wildkatze. Eva begann seine Brust zu streicheln.
„Was hast du vor?“, fragte er und lachte leise, als sie ihn unabsichtlich kitzelte.
„Ich erforsche dich.“ Sie kraulte sein Brusthaar, ließ die Finger über den sich verjüngenden Haarwuchs bis zum Nabel gleiten und tiefer bis zum dunklen kraushaarigen Nest.
„Du wirst nicht viel mehr finden als ein normales männliches Rüstzeug in wohlverdienter Ruhe.“ Jack klang amüsiert. „Und falls du dir Aktivität erhoffst, muss ich dich warnen, denn das kann eine Weile dauern.“
„Das beabsichtige ich gar nicht“, versicherte Eva und begegnete seinem Blick mit einem zufriedenen Lächeln. „Wie gesagt, ich erforsche dich, dazu hatte ich früher nie Gelegenheit.“
„Wie soll ich das verstehen?“ Jack richtete sich halb auf, lenkte den Blick auf seinen Körper bis zu der Stelle, wo sie mit seiner Männlichkeit spielte und seine Hoden sanft massierte.
„Louis pflegte mein Bett nach dem Liebesakt zu verlassen. Es war mir nie gegönnt, einen nackten Mann genauer zu untersuchen. Dein Körper fasziniert mich“, erklärte sie ernsthaft, beugte sich über ihn, blies sanft ihren Atem über ihn und beobachtete fasziniert, wie seine Haut sich kräuselte. „Das ist alles ziemlich empfindsam, wie?“
„Ja, sehr“, antwortete Jack mit Nachdruck, als sie ihn mit einem spitzen Fingernagel neckte. „Aber wieso blieb er nachts nicht bei dir?“
„Ich weiß nicht.“ Eva hatte dieses Verhalten nie als befremdlich empfunden, aber schließlich hatte sie auch keine Vergleichsmöglichkeiten gehabt. „Vielleicht hätte er darin ein Zeichen von Schwäche gesehen. Louis wollte stets den Eindruck erwecken, unbesiegbar zu sein – wie der Löwe im Wappen von Maubourg. Ich halte es eher für ein Zeichen von Stärke, Vertrauen zu haben.“ Spontan beugte sie sich über ihn und hauchte einen Kuss auf seine erschlaffte Männlichkeit.
„Komm zu mir.“ Jack zog sie beinahe grob in die Arme. Sie hörte seinen regelmäßigen Herzschlag an ihrer Wange, seine Haut fühlte sich warm an, das Kraushaar kitzelte sie zart. „Zwei Menschen müssen Vertrauen zueinander haben, um das zu tun, was wir getan haben. Wir haben uns geliebt. Das ist neu für mich, dieses Gefühl.“
„Ich weiß“, murmelte sie schläfrig und schmiegte sich enger an ihn. „Ich spüre es auch: einen Gleichklang.“
„Wie in der Musik“, hörte sie noch, während sie einschlief und spürte, wie er die Decke über sie breitete. Es war ihr, als würde sie geborgen in einem Kokon sein.
Eva erwachte von der Wärme streichelnder Hände. Schläfrig blinzelte sie in das grelle Tageslicht, schloss aber gleich wieder die Augen.
„Guten Morgen“, flüsterte Jack in ihr Ohr und drang von hinten mit einem langsamen Stoß in sie ein. Ein kleiner Schrei entfuhr ihr, sie drückte den Rücken durch, um ihn in dieser Position tiefer in sich aufzunehmen, und dann entspannte sie sich, während er sich träge in ihr bewegte. Seine um ihre Brüste gewölbten Hände liebkosten sie ohne Hast, nur darauf bedacht, ihr Vergnügen zu bereiten.
Es war wunderschön – das Einzige, was ihr fehlte, war, dass sie ihn nicht berühren, ihn nicht küssen konnte. Es gab
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