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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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weit mehr, Sie zu verletzen. Eva, haben Sie sich das auch genau überlegt?“
    „Wie konnten Sie nur glauben, dass Sie mich verletzen würden?“, stieß sie mit belegter Stimme hervor, Tränen verschleierten ihr den Blick. „Ich war kaum fähig, an etwas anderes zu denken, seit Sie in meinem Gemach standen. Es war, als hätte man Sie für mich herbeigezaubert.“
    „Das kann ich nicht glauben“, murmelte Jack und lächelte.
    „Zugegeben, ich denke auch viel an Freddie, Philippe und an das Herzogtum und daran, wie wir unversehrt nach England kommen. Sogar daran, ob ich morgen wieder in den Sattel steigen kann, weil mir heute jeder Kochen wehtut. Aber in den anderen Momenten denke ich einzig an Sie und wie sehr ich mich danach sehne, dass Sie mich in die Arme nehmen und küssen.“
    „Wollen Sie noch einmal über Ihr Ansinnen schlafen?“ Er sah sie immer noch fragend an.
    „Nein“, erklärte sie unbeirrt. „Ich will mit dir schlafen.“

13. KAPITEL
    Jack blickte forschend in Evas große braune Augen, die ihn aufrichtig und ernsthaft ansahen. Er war davon überzeugt, dass sie sich diesen Entschluss sehr genau überlegt hatte. Eine Frau wie sie nahm ein solches Vorhaben nicht auf die leichte Schulter. Und für ihn, der intime Begegnungen entweder als angenehme Zerstreuung betrachtete, für die er bezahlte, oder als flüchtige Augenblicke gegenseitigen Vergnügens, wog die Verantwortung ihres Angebots ebenso schwer wie seine Pflicht, für die Sicherheit ihres Lebens zu sorgen. Diese Frau unterschied sich aus unerklärlichen Gründen, über die nachzudenken er sich weigerte, von allen anderen Frauen in seinem Leben.
    „Nun, das war deutlich genug.“ Er lächelte über ihre Beherztheit, fasziniert vom Farbenspiel, dass das Sonnenlicht auf ihren hellen Teint zauberte. Sie war über ihren Mut selbst schockiert, und gleichzeitig genoss sie ihre innere Erregung – das stellte er fest, während er beobachtete, wie sich ihre Wangen rosig färbten. „Eva, wir befinden uns außerhalb unserer normalen Welten. Wir sind in der Natur, und unsere Reise wird nicht ewig dauern. Was aber geschieht, wenn wir England erreichen?“
    „Das weiß ich nicht“, antwortete sie ehrlich. „Und es ist mir einerlei.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich weiß es … Dann muss es aufhören. Ich darf keinen Skandal riskieren. Aber ich möchte nicht eine verpasste Gelegenheit zu all meinen anderen bedauerlichen Verlusten hinzufügen.“
    „Dann komm zu mir.“ Jack hatte das Gefühl, eine Wette eingegangen zu sein, die sein Leben für immer verändern würde. Das hier war der reinste Wahnsinn. Sie hatte recht. Diese Liaison durfte nur so lange währen, bis sie auf dem Schiff angelangt waren, das sie über den Ärmelkanal nach England brachte. Es war also unmöglich, dass dieses Abenteuer sein Dasein auf den Kopf stellte.
    Er stand auf und streckte Eva die Hand entgegen, die sie mit einer gewissen Förmlichkeit ergriff. „Warte noch einen Moment.“ Er legte die beiden Decken aufeinander, legte Zweige nach, damit das Feuer größer wurde. Sie durfte nicht frieren, denn trotz ihrer Beharrlichkeit war ihre Nervosität deutlich zu spüren.
    Als er sich zu ihr umdrehte, balancierte sie auf einem Fuß und zog an ihrem Reitstiefel. „Lass mich dir helfen“, sagte er. „Ich fange oben an.“ Das Halstuch, das er ihr am Morgen gebunden hatte, saß immer noch tadellos. Jack löste den Knoten, nahm es ihr vom Hals, hielt es an sein Gesicht und blickte unverwandt in ihre fragenden Augen.
    „Ich habe kein Parfum aufgelegt“, flüsterte sie mit belegter Stimme.
    „Ich weiß.“ Jack schob das Tuch in seine Tasche. „Ich rieche dennoch den Duft nach Gardenien. Ich würde ihn gern in ein Fläschchen füllen und immer bei mir tragen wollen.“
    Er konnte seine Ungeduld kaum noch bezähmen, am liebsten hätte er sie auf die Decke geworfen, ihr die Röcke hochgeschoben und sie genommen, solange noch ein Funken Beherrschung in ihm war. Aber für Eva war diese Nacht nicht etwas, was er auf die leichte Schulter nehmen durfte, und er wollte ihr diese intimen Stunden zu einem bleibenden Erlebnis machen. Diese Nacht sollte vor allem ihrem Vergnügen dienen.
    Eva löste nun den Knoten seines Halstuchs, und nachdem sie es in ihren Händen hielt, hob sie es an die Nase, so wie er es getan hatte. „Ich rieche Mann, warmen Stoff, Seife – Jack.“ Sie faltete es und steckte es nun in ihre Tasche. „Für einsame Nächte, wenn ich Trost brauche, um

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