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Historical Band 298

Historical Band 298

Titel: Historical Band 298 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford Terri Brisbin
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aus.“
    Duncan blickte auf und sah den Stolz in Johns blauen Augen.
    Unbehaglich zuckte er mit den Schultern und war dankbar für den weiten Umhang. Man konnte nicht einmal erkennen, ob ein Mann oder eine Frau sich unter einem solchen Mantel verbarg. Und auch nicht, dass sein bester Freund plötzlich zum Leben erwacht war.
    Während Duncan die Treppe hinunterstieg, zwang er sich dazu, sich auf die Zeremonie zu konzentrieren und die weltlichen Sehnsüchte zu vergessen, die ihn immer noch plagten.
    Der Junge wich ihm nicht von der Seite, als er die Herberge verließ und in Richtung High Street ging. An der Ecke drängte sich die Menge. Duncan musste sich dorthin durchkämpfen, wo seine Fakultät stand.
    „Duncan, sehe ich würdig genug aus, um den König zu treffen?“
    Er blickte auf John hinunter, der an seiner zerknitterten Tunika herumzupfte. Die Wangen des Jungen waren gerötet, und die Locken seines hellen widerspenstigen Haars wehten im Wind. Es lag etwas so Intensives in der Frage, dass Duncan keine Zeit zum Nachdenken blieb. „Mach dir mal keine Sorgen. Du wirst Seiner Majestät nicht begegnen.“
    „Aber ich muss! Ich muss ihm doch sagen, dass ich studiere, damit ich es wert bin, in seine Dienste zu treten!“
    „John, das hier ist eine von der Stadt veranstaltete Feierlichkeit, keine Audienz bei Hofe. Seine Majestät wird vom Bürgermeister, dem Kanzler und den Gilden willkommen geheißen. Da ist kein Platz für einen wirrköpfigen Studenten.“
    Duncan bahnte sich seinen Weg durch die Menge, die murrend Platz machte, als die Menschen seine Robe erkannten.
    John folgte ihm weiterhin. „Ihr kennt ihn. Ihr könnt mich ihm vorstellen.“
    „Nein. Kann ich nicht.“ Seltsamerweise widerstrebte es ihm, den Jungen so zu enttäuschen. „Ich werde gar nicht in deiner Nähe sein.“
    Das Lächeln verschwand schlagartig. „Warum nicht?“
    „Weil das Kollegium beisammensteht.“ Er erreichte den Rand der Menge. Links von ihm reihte sich die halbe Strecke zum Trumpington Gate ein Stand an den anderen. Duncan winkte Pickering zu, der auf der anderen Straßenseite bei den Mitgliedern des Parlamentes stand, und drehte sich dann zu John um. „Jetzt stell dich da drüben hin. Ich sehe dich dann später.“
    Mit leichten Schuldgefühlen wandte er dem Jungen den Rücken zu und nahm seinen Platz unter den übrigen Mitgliedern der Fakultät ein.
    Der Kanzler, ganz in Scharlachrot gekleidet, sah ihn strafend an. „Ihr seid spät.“
    „Oh?“ Er hoffte, dass sein Ton seine Verachtung zum Ausdruck brachte. Wenn nicht, tat es sein nordischer Akzent. „Habe ich Seine Majestät warten lassen?“
    Er wartete die Antwort nicht ab, sondernd drehte sich um und suchte in der Menge der Studenten nach John.
    Jane schmerzte schon der Arm vom anhaltenden Winken, aber der König sah nie zu ihr herüber.
    Sie rieb sich die Schulter, als er vorbeigeritten war. Er sah aus wie ein blonder Engel, entschied sie. Überhaupt sah er viel mehr wie ein Gelehrter aus als Duncan.
    Als ihr Blick auf Duncan fiel, der auf der anderen Straßenseite stand, erwachte so etwas wie Stolz in ihrem Herzen.
    Er sah aus wie ein Krieger.
    Selbst die wallende Robe konnte nicht seine breiten Schultern verbergen oder von seinem strengen Gesicht ablenken. Jetzt, wo sie ihn inmitten der Schar schwarz gekleideter Master sah, verstand sie, warum das Gewand so wichtig war. Einer war in Scharlachrot gekleidet, ein paar wenige in Blau. Was hatte das alles zu bedeuten?
    Sie sah nicht annähernd so beeindruckend aus. Fast hätte Duncan sie dabei erwischt, wie sie heute Morgen den Leinenballen zwischen ihren Beinen befestigt hatte. Als er in ihre Kammer gestürmt war, nur mit seiner Hose bekleidet, hatte der Anblick seiner nackten Brust ihr fast den Atem geraubt.
    Und dann musste sie ihn auch noch ankleiden.
    Sie war ihm nahe genug gewesen, um den Duft seiner Haut einzuatmen. Ihre Finger schienen zu glühen, wenn sie seine Brust streiften. Wie gerne hätte sie ihm über die Schultern gestrichen, die Muskeln seiner Arme befühlt, die stärker waren, als sie es bei einem Gelehrten erwartet hatte. Der Kampf gegen ihr Verlangen hatte ihre Finger steif und ungeschickt werden lassen anstatt geschmeidig und sanft, wie die einer Frau sein sollten.
    Geschmeidige weibliche Finger hatte sie nie besessen. Und noch nie hatte sie sich so sehr danach gesehnt.
    Sie zwang sich, den Blick von Duncan zu nehmen und wieder zum König zu schauen, der gerade vom Pferd stieg, umgeben von den

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