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Historical Band 303

Historical Band 303

Titel: Historical Band 303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ashford , Michelle Willingham
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Opfer, die man genommen hatte, um die Clans zu strafen.
    „Ihr werdet ihn freilassen“, sagte Bram ruhig. „Die Clans beschützen die Ihren.“
    „Tun sie das? Warum haben sie sich dann in den Norden zurückgezogen und verstecken sich in der Wildnis?“
    „Sie warten ihre Zeit ab“, antwortete er. „Vereinigen ihre Kräfte. Indem Ihr unsere Clansleute gefangen haltet, gebt Ihr uns Grund, uns gegen den gemeinsamen Feind zu verbünden.“
    Harkirk stieß ein raues Lachen aus. „Eure barbarischen Kampfmethoden haben nicht die geringste Chance gegen unsere Reiter. Wir werden euch besiegen, so wie wir Wallace’ Männer bei Falkirk besiegten.“ Ein dünnes Lächeln spielte um seine Lippen. „Und ihr wisst, was man mit Wallace gemacht hat. Als Verräter, der er war, wurde er ausgeweidet und gevierteilt.“
    Er machte eine Handbewegung, und ein halbes Dutzend Wächter näherten sich stumm und bedrohlich. „MacPherson, wir haben nichts mehr zu bereden.“
    „Ein Gefangener“, warf Hamish ein und hob die Hand. „Für seine sichere Rückkehr habe ich das Lösegeld dabei.“
    Bram ballte die Hände zu Fäusten, als er den Sack mit Münzen sah, den Hamish unter seinem Mantel hervorzog. Dann erkannte er, dass es der Sack mit dem Falschgeld war und hielt den Atem an.
    „Ein Beitrag unseres Clans“, fügte Alex hinzu.
    „Ihr seid bereit, Lösegeld zu zahlen?“
    „Für unseren Bruder, ja. Aber was die restlichen Gefangenen betrifft, so riskiert Ihr den Zorn der anderen Clans, wenn Ihr sie nicht freigebt.“
    Harkirk bedeutete einem seiner Männer, vorzutreten. Hamish griff in den Sack und holte eine Handvoll Münzen hervor. Der Diener betrachtete sie und nickte dann seinem Herrn zu.
    Der Engländer schien einen Moment lang zu überlegen. Dann antwortete er: „Bringt mir Cairnross’ Gefangenen.“
    Bei ihrer Rückkehr erwartete Nairna sie im Burghof. Als sie Bram und den Mann sah, den sie nach Hause brachten, ging ihr das Herz über vor Dankbarkeit. Der Mann musste Callum MacKinloch sein, denn trotz der Spuren seiner Gefangenschaft ähnelte er seinen Brüdern. Er hinkte leicht. Aber es war die Leere seines Blicks, die Nairna Sorgen bereitete.
    Sie eilte auf Bram zu, aber er machte keine Anstalten, sie zu begrüßen. Er sah wütend aus und sagte nur: „Pack unsere Sachen zusammen. Wir brechen sofort auf.“
    Sie verstand ihn nicht. Warum denn? Er hatte Callum doch gerettet, oder nicht? „Was ist geschehen?“
    Bram ging einfach weiter, und Nairna hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Sie sah wie Callum, von Alex gestützt, den Wohnturm betrat.
    „Warte auf mich“, bat sie Bram und trug dann einer Magd auf, seinem Bruder Essen und frische Kleider zu bringen.
    In der Zwischenzeit war ihr Mann bereits in ihrer Kammer verschwunden. Als Nairna eintrat, ging er unruhig auf und ab.
    „Was ist denn los?“ Sie verstand seinen Zorn nicht.
    „Das ging alles viel zu einfach, Nairna. Ich traue den Engländern nicht.“
    „Bist du böse, weil ich meinem Vater die Münzen gegeben habe?“, fragte sie und wurde rot. „Hat er sie benutzt?“
    „Er zahlte das Lösegeld, aye. Aber wenn sie erfahren, dass die Münzen unten im Sack falsch sind, werden sie …“
    „Die obere Lage war nicht falsch, nur der Rest. Es reichte, ein Leben freizukaufen.“
    Bram holte tief Luft und stützte sich gegen die Wand. „Ich hoffe nur, dass sie es erst herausfinden, wenn wir fort sind.“
    Sie erkannte seine ungeheuren Schuldgefühle, die sich mit Verwirrung und Zorn mischten. Sie hatte gehofft, dass Callums glückliche Rückkehr die Gewissensbisse ihres Mannes lindern würde. Aber wie es schien, machte es keinen Unterschied.
    „Es würde mich nicht überraschen, wenn sie uns auf dem Heimweg nach Glen Arrin überfallen würden“, sagte er. „Bei Anbruch der Nacht brechen wir auf. Dann können sie uns nicht so leicht verfolgen.“
    Sie verstand, dass er sich nicht sicher fühlte. Noch nicht einmal hier, unter den Männern ihres Vaters. „Gut“, sagte sie leise. „Wir werden heute Nacht aufbrechen.“
    Nairna trat zu ihm und schlang die Arme um ihn. „Dich bedrückt doch noch etwas anderes.“
    „Seit wir Harkirks Burg verlassen haben, hat Callum kein einziges Mal gesprochen.“ Bram zog sie eng an sich und strich ihr übers Haar. „Kein Wort. Es war, als würde er uns nicht kennen.“
    „Das wird sich ändern, wenn er zu Hause ist“, versicherte ihm Nairna. „Du wirst sehen.“
    „Ich habe ihn zu lange dort

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