Historical Collection 04
nicht mehr zu etwas anderem imstande, als in dem wunderbaren Gefühl nach der äußersten Erfüllung zu schwelgen.
10. KAPITEL
A m nächsten Morgen wachte Rose erst spät auf. Sie genoss das Hochgefühl, heute nichts zu tun zu haben, jedenfalls nichts, was sie tun musste . Die Äpfel lagen sicher in der Scheune, es gab nichts Wichtiges, das nicht noch einen Tag warten konnte. Den ganzen Sommer über hatte sie hart gearbeitet und dann im Herbst die Ernte eingebracht. Darum konnte sie sich heute ohne schlechtes Gewissen einen freien Tag gönnen. Es erschien ihr wie ein Gottesgeschenk, einen ganzen Tag vor sich zu haben, ohne dass jemand etwas von ihr verlangte.
Killian bewegte sich neben ihr im Bett; sogar im Schlaf versuchte er noch, sie in den Armen zu halten. Sie wandte sich lächelnd zu ihm, denn sie wollte es auskosten, dass sie ihren Geliebten endlich einmal in Ruhe bei Tageslicht betrachten konnte. Seine Haare fielen ihm offen auf die Schultern und umrahmten dunkel und begehrenswert sein schönes Gesicht. Rose fand längeres Haar an einem Mann unglaublich sinnlich. Obwohl seine Haare nicht wirklich lang waren, besonders im Vergleich mit den Haaren einer Frau. Wenn sie ihr eigenes Haar offen trug, reichte es ihr fast bis zum Po. Killians Haare reichten gerade bis zu den Schultern und konnten ordentlich am Hinterkopf zusammengebunden werden. Sie strich ihm zärtlich ein paar Strähnen hinter ein Ohr. Davon erwachte er. „Guten Morgen.“
„Du hast mich beim Schlafen beobachtet“, sagte Killian mit heiserer, schlaftrunkener Stimme.
Rose stützte sich auf einen Arm. „Ich habe mir Gedanken über dich gemacht.“
„Worüber? Muss ich mir Sorgen machen?“ Killian zeichnete mit einem Finger den Schwung ihrer Hüfte langsam durch die dünne Decke nach, und sie fühlte bei seiner Berührung ihr Verlangen nach ihm wieder erwachen.
„Hast du es wirklich geschafft, Mrs Dempsey in Ohnmacht fallen zu lassen?“
Killian versuchte, ein vorwurfsvolles Gesicht zu machen. „Das ist eine Suggestivfrage.“ Er streichelte weiter mit genießerischen, besitzergreifenden Bewegungen über ihre Hüfte. Bald würde das Thema Mrs Dempsey vergessen sein.
„Und?“, hakte Rose nach. „Hast du?“
Killian verdrehte die Augen. „Es reicht wohl, wenn ich sage, dass Mrs Dempsey ihren weiblichen Charme sehr überbewertet.“
„Hmm.“ Rose gab vor, über diesen Satz nachzudenken, und sah ihn prüfend an. „Das klingt sehr nach einem gewissen Mann, den ich kenne.“
„Ach ja? Obwohl ich mich momentan tatsächlich sehr hoch bewerte“, gab er zu. Rose schaute zu seiner Taille und fragte sich, was sie wohl zu sehen bekäme, wenn sie die Decke anhob. „Du bist wirklich eine Draufgängerin.“ Killian lächelte breit, weil er merkte, wo sie hinschaute. „Und dein Problem, meine Liebe, ist dein Verlangen zu küssen. Wenn ich mich nicht sehr täusche, brauchst du sogar sehr viele Küsse.“ Er zog sie an sich und bewies ihr, dass an seinen Vermutungen etwas dran war.
„Das ist mein Problem, soso“, sagte Rose schamhaft, aber mit unterdrücktem Lachen in der Stimme.
„Zum Glück“, erwiderte Killian so ernst wie möglich, und strich mit der Fingerspitze über eine ihrer Kniekehlen, „weiß ich genau, wie wir dieses Problem lösen können.“
„Das kitzelt!“, quiekte Rose.
Killian strahlte so erfreut, dass Rose ihren taktischen Fehler erkannte. „Oh, nein, oh, nein, das kannst du nicht tun!“ Rose kreischte laut, als Killian begeistert ihren Körper nach weiteren kitzligen Stellen untersuchte.
Sie rangen spielerisch miteinander, traten die Decken weg und schlugen sich mit Kissen, dabei schrien sie laut vor Vergnügen.
Leider hörten sie nicht die schweren Stiefelschritte auf der Treppe, bis es zu spät war. Die Tür flog auf, und Roses letzter Schrei erstarb auf ihren Lippen. In verspäteter Sittsamkeit zog sie schnell ein Betttuch über ihre Blöße, aber ihre Wangen wurden puterrot. Killian legte nur das Kissen weg, das er wie einen Schutzschild vor sich gehalten hatte, und sagte in affektiertem Ton: „Guten Morgen, Peyton. Was führt dich so früh hierher?“
Rose fand, dass er genauso klang, als säßen sie bekleidet im Salon und tränken Tee. Dieser Gedanke brachte sie fast zum Lachen, und sie musste sich sehr beherrschen, um ruhig zu bleiben. Aber was Peyton zu sagen hatte, war leider ganz und gar nicht lustig.
„Bei Mr Franklin gab es ein Feuer. Seine Scheune ist abgebrannt. Er vermutet
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