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Historical Collection Band 01

Historical Collection Band 01

Titel: Historical Collection Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGUERITE KAYE BRONWYN SCOTT MICHELLE WILLINGHAM ELIZABETH ROLLS
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Verbitterung. Sie waren so unfair. Schließlich hatte Everett ihr am Tag zuvor fünf Sovereigns dagelassen. Von dem Geld würde sie sich viele Tage lang etwas zum Abendessen kaufen können.
    Vielleicht hatte er beschlossen, nicht selbst zu kommen, sondern lediglich einen seiner Diener zu schicken. Er hatte die Bilder ja schon tags zuvor ausgesucht. Und sie hatte sie mittlerweile eingepackt. Seine Anwesenheit in ihrer Wohnung war also überflüssig. Eigentlich war es sogar besser, wenn sie ihm nicht mehr begegnete. Es war sicherer .
    Loveday begann, an ihrer Unterlippe zu nagen. Warum sollte sie um ihre Sicherheit fürchten, da er doch klar und deutlich gesagt hatte, dass er sie nicht berühren würde? Ach, in Wirklichkeit machte sie sich lediglich Sorgen um ihr Herz. Hatte dieses törichte Organ denn in den vergangenen Jahren nicht Zeit genug gehabt, vernünftig zu werden?
    Als es an der Tür klopfte, begann ihr Herz zu rasen. Wahrhaftig, es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass es noch genauso unvernünftig reagierte wie damals.
    Loveday schaute sich ein letztes Mal prüfend im Zimmer um, holte tief Luft und öffnete die Tür.
    Erleichterung überkam ihn, als er Loveday sah. Er starrte sie an. Noch konnte er kaum fassen, dass er solche Angst gehabt hatte. Bei Jupiter, es war ihm nicht einmal bewusst gewesen! Ob es daran lag, dass sie schon einmal aus seinem Leben verschwunden war? Hatte er gefürchtet, auch diesmal würde nichts von ihr bleiben als eine schöne und zugleich schmerzliche Erinnerung?
    „Guten Tag, Mylord. Die Bilder stehen schon bereit. Brauchen Sie Hilfe, um sie zur Kutsche zu tragen?“
    Ich wünschte, sie würde mich Everett nennen!
    Früher hatte sie ihn immer mit dem Vornamen angesprochen. Aber er hatte ihre Freundschaft zerstört, und es war ihr Recht, ihn daran zu erinnern. Daran und an die Tatsache, dass ein gesellschaftlicher Abgrund zwischen ihnen klaffte.
    „Ich habe einen Mann mitgebracht, der sich um die Gemälde kümmern wird“, erklärte er. Es bedrückte ihn, dass Loveday ihn offensichtlich so rasch wie möglich wieder loswerden wollte. „Wir werden Sie nicht lange aufhalten.“
    Sie schien etwas entgegnen zu wollen, wandte sich dann jedoch schweigend ab.
    Er beobachtete, wie sie ihre verkrampften Schultermuskeln zu lockern versuchte. Am liebsten hätte er sie gefragt, ob er sie massieren solle. Gewiss wäre es ihm rasch gelungen, ihr Entspannung zu verschaffen. Aber daran war natürlich nicht zu denken. Er konnte sie unmöglich berühren, wenn sein Diener sich im gleichen Raum aufhielt.
    Er unterdrückte einen Fluch und meinte zu dem wartenden Mann: „Fangen wir an!“
    Es dauerte nicht lange, bis sie alle erworbenen Bilder unter den staunenden Blicken der im Hof versammelten zerlumpten Anwohner zur Kutsche gebracht hatten.
    Everett hatte eigentlich nicht vorgehabt, noch einmal in die schäbige Wohnung zurückzukehren. Doch dann schickte er den Kutscher mitsamt dem Diener und den Bildern fort und stieg erneut die wackeligen Stufen hinauf. Er musste Loveday unbedingt noch sagen, dass er das Geld bereits bei der Bank eingezahlt hatte.
    Die Tür stand offen. Das gefiel ihm nicht. In dieser Gegend musste man vorsichtig sein. Er hob die Hand, um mit einem Klopfen auf sich aufmerksam zu machen – und erstarrte mitten in der Bewegung.
    Sie stand mit dem Rücken zu ihm, sodass er nicht sehen konnte, was sie tat. Aber er wusste es trotzdem, denn er roch das Terpentin. Sie reinigte Pinsel. Wie oft hatte er ihr früher bei dieser Arbeit zugeschaut!
    „Loveday?“
    Sie fuhr herum. „Oh, ich dachte, Sie wären schon gefahren.“
    „Ohne mich zu verabschieden?“ Das hatte er eigentlich nicht sagen wollen. Rasch fuhr er fort: „Ich habe vergessen zu erwähnen, dass das Geld schon bei Hoare’s auf Sie wartet.“
    „Aber wir haben uns doch noch gar nicht auf einen Preis geeinigt.“
    „Ich bin von fünfzig Pfund pro Bild ausgegangen.“
    Sie riss die Augen auf. „Das galt nur für die drei Gemälde, die Sie gestern gekauft haben.“
    „Ich habe weitere siebzehn ausgesucht, nicht wahr? Das macht tausend Pfund.“
    Sie ließ den Pinsel fallen, und ihre Wangen färbten sich rot. „Das ist zu viel. Vor allem für jene Bilder …“ Sie unterbrach sich. Und ihr Gesicht nahm wieder seine normale Farbe an. „Einige der Gemälde … gehören nicht zu Lionels besten Werken.“
    Er nickte. „Einige waren in seinem alten Stil gemalt.“ Everett bückte sich nach dem Pinsel und hob ihn auf.

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