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Historical Collection Band 02

Historical Collection Band 02

Titel: Historical Collection Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill Louise Allen Terri Brisbin Diane Gaston
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und klug“, zählte sie auf und fragte sich, warum er plötzlich so reglos dastand.
    „Danke“, erwiderte er schließlich, nahm ihre Hand und drückte einen Kuss darauf. „Damit gibst du mir Grundsätze, denen ich gerecht werden möchte, meine Teure.“ Er war vom Bett aufgesprungen und bei der Tür, die er öffnete, ehe Sarah etwas antworten konnte. Einen Moment blieb er in dem offenen Durchgang stehen, dann verschwand er wie ein Geist in dem dunklen Korridor.
    „Vermutlich erwartest du, dass ich dir trotz deines unsäglichen Betragens erlaube, diese Wochenendgesellschaft zu besuchen, zu der dich deine Schulfreundin eingeladen hat“, giftete Sir Hugh zehn Tage später am Frühstückstisch, wo Sarah lustlos an einem gebutterten Toast knabberte.
    „Du meinst Jessica Gifford?“ Ihr war die Einladung völlig entfallen. Jessica, zwei Jahre älter als sie, war von der Schule abgegangen, um als Gouvernante ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und dann hatte sie wie durch ein Wunder Lord Standon kennengelernt und ihn geheiratet. „Sie ist jetzt die Countess of Standon, Papa. Und die Einladung ist von Lady Dereham. Die ist eine Cousine von Lord Standon.“
    „Lords, Ladies – ha! Und war diese Heirat nicht eine ziemlich undurchsichtige Angelegenheit?“, grummelte Sir Hugh. „Henrietta schrieb mir damals aus London, dass Lord Standon einen grässlichen Wirbel um seine neueste Mätresse veranstaltete, und als Nächstes erfuhren wir, dass er ganz plötzlich den Kontinent bereist und, bitte schön, eine Gouvernante heiratet, über die er da gestolpert ist.“
    „Offensichtlich hat sie ihn reformiert, Sir Hugh“, warf Mrs Catchpole nervös ein. Sie rechnete anscheinend immer noch mit Vorwürfen, weil sie Sarah nicht streng genug beaufsichtigt hatte. „Und wenn sie, wie Sarah, Miss Fletchings Institut besucht hat, muss sie eine vornehme junge Dame sein.“
    „Ha!“
    „Und vielleicht könnte es nicht schaden, dass die liebe Sarah diese Einladung annimmt. Es werden diverse akzeptable Gentlemen zugegen sein. Gentlemen, die einer raschen Eheschließung nicht abgeneigt wären, wenn die Mitgift stimmt …“
    Sarah spürte, wie sie heiß errötete. Sie wusste nicht, wie es ihr gelang, den Mund zu halten und nicht vehement gegen den unausgesprochenen Vorschlag zu protestieren, dass sie ein eventuelles Kind der Liebe einem ahnungslosen Gatten unterschieben könnte.
    „In … der … Tat …“, murmelte Sir Hugh. „Ein guter Hinweis, Madam. Man hofft, dass kein Grund zur Eile besteht, aber trotzdem, man kann nicht vorsichtig genug sein.“
    Als ob ich je!, dachte Sarah und legte schützend eine Hand auf ihren Leib, ehe ihr die Hohlheit dieser Geste bewusst wurde. Dank Jonathans Umsicht war eine Schwangerschaft ausgeschlossen, doch auch im Falle des Falles würde sie sein Kind unter keinen Umständen als den Abkömmling eines anderen Mannes aufwachsen lassen. Nicht das Kind des Mannes, den sie liebte.
    „Sarah!“ Miss Catchpole erhob sich verdutzt.
    „Ich … Verzeihung … ein Krümel … ich …“, keuchte Sarah, die erste beste Ausrede hervorstoßend, die ihr in den Sinn kam, während sie aufsprang und die Hand vor den Mund presste. „… verschluckt … trinken … Wasser …“ Sie floh hinauf in ihr Zimmer. Liebe? Ich liebe ihn? Natürlich! Ich liebe einen absolut unpassenden Mann, dessen vollen Namen ich nicht kenne, den ich nie wiedersehen werde, und der mich ganz offensichtlich nicht liebt.
    „Mary“, sagte sie entschieden und erschreckte die Zofe, die mitten im Raum stand, in der Hand eine schwarze seidene Maske, die sie ratlos betrachtete, „wir müssen beraten, was ich zu Lady Standons Party mitnehmen soll. Mir scheint, ich muss mir einen Ehemann angeln.“
    „Ja, Miss Sarah. Was ist das?“ Sie hielt die Maske hoch. „Es lag in Ihrer Strumpfschublade.“
    „Ein Andenken an ein Abenteuer“, entgegnete Sarah und hielt eine Träne zurück. „Ein wunderbares Abenteuer, an das ich mich bald nur noch wie an einen Traum erinnern werde.“

4. KAPITEL
    J essica!“ Ohne die wartenden Lakaien oder die anderen Hausgäste zu beachten, warf Sarah sich ihrer Freundin in die Arme. „Ach, Jessica, ich bin so froh, dich zu sehen!“
    Lady Standon, die unter dem Anprall leicht schwankte, drückte ihre Freundin fest, dann schob sie sie ein wenig zurück, um sie besser betrachten zu können.
    „Was ist denn passiert?“ Sie hakte Sarah unter und zog sie ins Haus. „Komm, ich stelle dich Bel … äh, Lady

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