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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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Sohn in den Armen wiegen konnte.
    „Ich danke dir, Bron“, flüsterte er. Dann begann er, behutsam auf dem Stamm zurückzurutschen. Mit einer Hand stützte er sich ab, mit der anderen hielt er Owain an sich gedrückt. „Ich danke dir, dass du meinen Sohn gefunden hast.“
    „Wickle ihn in mein Schultertuch“, sagte sie und folgte ihm langsam nach.
    Als Trefor das andere Ende des Baumstamms erreicht hatte, hüllte er das Kind in den breiten Schal. Gwillian half Bron beim Aufstehen.
    „Ich nehme Owain mit auf Gwylit“, sagte Trefor und stand auf. „Gwillian, dir vertraue ich Bron an. Behandle sie wie eine Königin. Sie hat meinem Sohn das Leben gerettet.“
    Bron war für einen Widerspruch zu erschöpft. Sie musste sich an Gwillian lehnen, der einen halben Kopf kleiner war als sie, um nicht umzusinken. Morgen würde sie Pontyrmwr verlassen, aber erst, wenn sie sich ausgeruht und wieder Kräfte gesammelt hatte.
    „Vater!“, sagte Owain seufzend und öffnete kurz die Augen.
    „Ruhig, mein Sohn. Du brauchst nichts zu sagen, bevor du dich aufgewärmt und ausgeruht hast“, sagte Trefor und trug Owain zu seinem Pferd. Bron folgte ihnen und fragte sich, was er wohl dachte, denn sein undurchdringlicher Gesichtsausdruck verriet seine Gedanken nicht.
    Bron ritt auf Gwilliams Pferd hinter Gwylit her. Als sie in Pontyrmwr ankamen, eilten ihnen Lord Madoc of Llanpowell und seine Gemahlin entgegen, die ungeduldig im Innenhof gewartet hatten. Bron verkroch sich hinter dem kleineren Mann auf dem Pferd, weil sie sich schämte, was aus ihr geworden war. Sie hatte Scheu, den beiden entgegenzutreten. „Gott sei Dank – ihr habt ihn gefunden!“, rief Lord Madoc und streckte seinem Bruder, der Owain auf dem Schoß hielt, die Arme entgegen, um ihm das Kind abzunehmen. „Ich war drauf und dran, selbst loszureiten. Welcher Teufel ist in dich gefahren, Owain?“
    „Ich mag Vaters Braut nicht.“
    Nach diesen Worten herrschte betretenes Schweigen. Lord Madoc ließ die Arme wieder sinken. Bron wusste nicht, wo sie hinsehen sollte, außer zu Boden. Sie schaute nur einmal kurz zu Lady Roslynn und sah, dass sie mit ihrem Mann einen bedeutsamen Blick wechselte.
    Was hatte das zu bedeuten? War zwischen dem Beginn der Suche nach Owain und seiner Rettung noch etwas vorgefallen? Hatte sich Isabelle über Owains Verschwinden und die dadurch verschobene Hochzeit so aufgeregt, dass sie sich krank ins Bett legen musste? Oder wollte sie nun gar die Hochzeit abblasen?
    „Gib mir den Jungen, Trefor“, sagte Lady Roslynn ohne weitere Erklärung.
    „Ich bin aber kein Kleinkind! Ich kann allein laufen!“
    „Mag sein, aber ich möchte kein Risiko eingehen“, erwiderte Lady Roslynn ruhig.
    Dieses Mal widersprach Owain nicht und ließ sich von ihr tragen. Entgegen seiner Behauptung legte er müde seinen Kopf auf ihre Schulter, und sie trug ihn in die Halle. Inzwischen war auch Gwilliam vom Pferd gestiegen und half nun Bron beim Absteigen. Sie war todmüde und erschöpft, durchgefroren und mit Schlamm bedeckt, aber sie musste es schaffen, zu Fuß zu ihrem Haus zu gehen.
    Sie musste. Hier konnte sie nicht bleiben.
    „Owain braucht sich wegen Isabelle keine Sorgen zu machen, auch wenn er vielleicht wegen etwas anderem mit mir böse ist“, sagte Trefor, stieg von Gwylit ab und ging auf Bron zu. „Owain will Bron nämlich heiraten, und sie hat akzeptiert, aber ich hoffe, sie wird stattdessen mich zum Gemahl nehmen.“
    Ihn heiraten? Einen wundervollen Augenblick lang wagte Bron zu hoffen, dass es möglich sein könnte. Aber dann schaute sie der Wahrheit ins Gesicht und schüttelte den Kopf. Obwohl er sie mit einem Blick voller Liebe ansah, sodass alle es erkennen konnten, standen sein gesellschaftlicher Rang und seine Pflichten zwischen ihnen. „Das könnt Ihr nicht tun“, sagte sie leise und trat einen Schritt zurück. „Ich bin nur eine Magd – und Ihr seid ein Edelmann. Außerdem habt Ihr einen Ehevertrag mit Isabelles Vater geschlossen.“ Sessylt war nicht die Art von Mann, der ihn aus der Pflicht entlassen würde. „Und Ihr braucht ihre Mitgift.“
    „Es ist mir gleichgültig, dass du eine Magd bist und was für Verträge ich abgeschlossen habe. Oder dass ich mein Wort brechen und gegenüber Sessylt dafür bezahlen muss“, antwortete Trefor. „Die ganze Nacht habe ich mit mir gekämpft und überlegt, was ich tun soll. Wie kann ich behaupten, dich zu lieben, Bron, und aus dir keine ehrbare Frau machen? Wie kann ich eine andere

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