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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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Büsche waren die einzigen Anhaltspunkte in der eintönigen Umgebung und erinnerten sie daran, dass der Untergrund schwierig und gefährlich war. „Ruf noch einmal, Owain!“
    „Bron, ich bin eingeklemmt!“
    Endlich sah sie eine Bewegung – einen kleinen Zweig, der hinter einem großen Felsen hin und her geschwenkt wurde. Es war eine Entfernung von höchstens zwanzig Metern bis zu ihr, etwa zehn vom Wegrand aus. Owain musste im Dunkeln vom Weg abgekommen sein.
    So weit sie konnte, ging sie nun auf dem Pfad, dann näherte sie sich behutsam und sehr vorsichtig, Zoll für Zoll, dem Felsbrocken.
    „Mir i…ist so k…kalt, Bron!“
    „Ich wärme dich gleich“, versprach sie und bemühte sich, trotz ihrer Unruhe keine hastige Bewegung zu machen, denn das konnte für sie beide verhängnisvoll sein. Sie könnte selbst steckenbleiben und in den Schlamm und das faulig riechende Wasser hineingezogen werden, wenn sie nur einen falschen Schritt machte.
    „Und ich habe Hunger.“
    „Natürlich. Zu Hause in Pontyrmwr warten ganz viele leckere Honigkuchen auf dich.“
    „Ich will aber nicht zurück! Wenn Vater dich nicht heiratet, bleibe ich nicht in Pontyrmwr“, sagte er protestierend. Sie war erleichtert, dass er immerhin noch genug Kraft hatte, um zu streiten. Wahrscheinlich steckte er noch nicht sehr lange im Moor fest. „Darüber reden wir später, wenn du ein schönes heißes Bad genommen hast und wieder satt und ausgeruht bist.“
    „Ich bin die ganze Nacht gelaufen, Bron. Und niemand hat mich vermisst, oder? Mein Vater nicht und auch kein anderer.“
    Seine Stimme klang tränenerstickt.
    „Natürlich hat er dich vermisst. Er hat jeden im Schloss ausgeschickt, um dich zu suchen.“
    „Wirklich? Jeden?“
    „Alle seine Männer und die Bediensteten, und dann ist er selbst zu meinem Haus gekommen, weil er hoffte, du wärst zu einem Besuch bei mir.“
    „Das wollte ich auch eigentlich, Bron, aber ich hatte Angst, wieder etwas zu sagen, das dich traurig macht.“
    Sie hatte sich sehr bemüht, ihre Betroffenheit nicht zu zeigen, als Owain berichtet hatte, was Isabelles Vater gesagt hatte, aber offenbar war es ihr nicht sonderlich gut gelungen. Nun wollte sie nicht, dass der Junge sich nicht noch mehr aufregte.
    „Ich freue mich immer, dich zu sehen, Owain, und wenn ich manchmal ein wenig traurig bin, dann schaffst du es, mich aufzumuntern.“
    „W…wirklich?“
    „Ja“, sagte sie beruhigend, als sie endlich bei dem Felsen angekommen war. Sie stützte sich mit den Händen auf der Oberseite ab und bewegte sich seitlich daran entlang, bis sie endlich Owain vor sich sah. Er steckte bis zu den Schultern in Schlamm und Wasser. Mit beiden Händen hielt er sich an der vorstehenden Wurzel eines umgestürzten, knorrigen alten Baumes fest. Der Zweig, mit dem er gewunken hatte, lag etwas abseits. Der tapfere kleine Junge musste die Wurzel mit einer Hand losgelassen haben, um den Zweig mit der anderen Hand zu schwenken. Man musste kein Arzt oder Heilkundiger sein, um zu sehen, dass das Kind fast am Ende seiner Kräfte war. Sein Gesicht war bleich und angespannt, und von der Kälte hatte er bläuliche Lippen. In diesem Zustand wollte sie ihm nicht widersprechen, um ihn nicht noch mehr zu ängstigen. „Ich ziehe dich gleich heraus, Owain.“
    „Geh nicht dort entlang!“, rief er, als sie nach rechts ging. „Da bin ich gewesen, als es passiert ist. Es ist sehr glatt!“
    „Ich bin ganz vorsichtig“, erwiderte sie und tastete sich nach links vor. Mit einer Hand stützte sie sich am Felsen ab, und mit dem Fuß prüfte sie den Boden erst, bevor sie ihr Gewicht darauf verlagerte. Wenn sie es bis zu dem Baum schaffte, konnte sie sich darauf legen oder setzen, um an Owain heranzukommen.
    Langsam und vorsichtig tastete sie sich voran. Owain schauderte, und mehrmals fielen ihm die Augen zu. Sie musste ihn wach halten. Wenn er einschlief, könnte sein Griff nachlassen und er würde unter Wasser sinken. „Owain, habe ich dir schon einmal erzählt, wie ich meiner Mutter beim Garnfärben geholfen habe und in den Bottich gefallen bin?“
    Er öffnete wieder die Augen. „W…wirklich?“
    „Ja, wirklich. Ich stand auf einem Schemel und habe mich zu weit nach vorne über den Bottich gebeugt. Wir hatten Brombeeren zum Färben benutzt, und als ich endlich wieder draußen war, hatte ich eine wunderbare blaue Farbe. Überall war ich blau, sogar meine Haare. Dein Onkel Madoc hat gesagt, ich sähe aus wie eine große Brombeere. Seitdem

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