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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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mache ich mir nicht mehr viel aus Brombeeren.“
    Owain lächelte schwach, als sie endlich den umgestürzten Baum erreichte.
    „Ich lege mich jetzt auf den Baumstamm und rutsche nach vorne, bis ich deine Hand nehmen kann“, sagte sie. Wenn er zu tief im Schlamm steckte, um ihn allein herauszuziehen, konnte sie ihn wenigstens festhalten, bis Hilfe kam.
    Sie beachtete die Baumknoten und spitzen Ästchen nicht, die ihre Haut zerkratzten, sondern kroch langsam vorwärts, bis der Stamm anfing, sich zu Owain nach unten zu neigen. Sie hielt sich krampfhaft fest und hielt den Atem an, weil sie befürchtete abzurutschen, wenn sie sich zu schnell bewegte. Schließlich schaukelte der Baum wieder nach oben.
    „Ich muss mich jetzt ganz, ganz langsam bewegen, Owain“, warnte sie ihn. „Kannst du etwas mehr zur Seite rutschen, ein bisschen weiter weg vom Stamm?“
    „I…ich k…kann mich überhaupt nicht bewegen.“
    „Macht nichts“, beschwichtigte sie. „Du bist wirklich sehr stark und mutig, weil du dich so lange festhalten kannst, während ich so langsam bin wie eine alte Frau.“
    „D…du bist nicht alt. W…wenn Vater d…dich nicht heiratet, d…dann mache ich das, wenn ich groß bin.“
    „Versprochen?“, fragte sie, um ihn weiter zum Sprechen zu bringen, und kroch Zoll um Zoll vorwärts.
    „J…ja.“
    „Dann werde ich ja doch noch eine Lady.“
    „D…das solltest d…du auch sein“, sagte er, dann sank sein Kopf zur Seite, und die Augen fielen ihm zu.
    „Ich bin hier, Owain!“, rief sie, als sie endlich nah genug herangekommen war. „Mach die Augen auf! Ich nehme jetzt deine Handgelenke.“
    Das konnte sie allerdings nur bewerkstelligen, wenn sie mit beiden Armen auf seiner Seite des Baumes war. Dazu musste sie ihren Körper wenden und die Füße auf der anderen Seite herunterhängen lassen. Es war sehr schwierig, aber der Baumstamm war zu dick, um es anders zu versuchen. Endlich umfasste sie Owains mit braunem Schlamm bedeckten Handgelenke. „Ich habe dich!“
    Sie zog ihn zu sich, und er glitt ein Stückchen höher, aber nur ein paar Zoll, dann fiel Bron beinahe selbst vornüber.
    „Ich stecke f…fest!“
    Das stimmte, er steckte so tief, dass sie ihn allein und ohne Hilfe nicht herausziehen konnte. „Dann warten wir eben noch ein Weilchen. Es wird nicht mehr lange dauern. Unterwegs habe ich Gwillian getroffen und ihm gesagt, er solle deinem Vater ausrichten, wohin ich unterwegs war. Er ist bestimmt bald hier, ganz sicher. Bis dahin singe ich dir ein Lied vor. Es handelt von Schafen im Frühling.“

8. KAPITEL
    D ie Zeit verging quälend langsam, und jeder Moment fühlte sich so lang an wie eine Ewigkeit. Bron hielt Owain fest und sang. Ihre Stimme begann zu zittern und wurde schwächer, und ihre Arme schmerzten, als würden sie aus den Schultergelenken gezogen.
    Und dann – oh gütiger Gott! – hörte sie Trefors Stimme ihre beiden Namen rufen.
    „Hierher!“, rief sie, so laut sie konnte. „Wir sind hier! Seid vorsichtig!“
    Endlich erschien Trefor hinter dem Felsen, und noch mehr Männer kamen hinter ihm.
    Er fluchte leise, als er die Situation erkannte, und befahl den Leuten, eine Kette zu bilden, mit ihm ganz vorn. „Jetzt dauert es nicht mehr lange, Owain. Halte durch, Bron“, sagte er beruhigend und tastete sich um den Felsen herum. Gwillian und die anderen folgten.
    Über den Baumstamm kroch er vorsichtig auf sie zu, bis der Stamm sich wegen des zusätzlichen Gewichts wieder gefährlich nach unten neigte. Bron schrie erschrocken auf.
    „Kannst du dich irgendwie nach hinten bewegen, Bron?“, fragte er.
    „Nein, Owain steckt fest“, erwiderte sie. Sie schaute auf den Kleinen hinunter, der die Augen wieder geschlossen hatte. „Schnell, Trefor! Um Gottes willen, beeile dich!“
    „Du musst ruhig liegen bleiben.“ Trefor befahl zwei Männern, sich als Gegengewicht hinten auf den Baum zu setzen, dann legte er sich auf den Bauch und rutschte vorwärts wie eine Schlange, bis er an Owain herankam. „Ich habe ihn. Du kannst jetzt loslassen, Bron.“
    „Wir ziehen besser beide gemeinsam“, meinte sie, weil sie erst dann loslassen wollte, wenn der Kleine in Sicherheit war.
    „In Ordnung. Bereit? Jetzt!“
    Sie wusste nicht, ob sie überhaupt einen Anteil an der Rettung hatte. Der klebrige, triefende Schlamm machte ein schreckliches, schmatzendes Geräusch, als sie Owain langsam aus dem Moor zogen. Sein Vater ließ nicht nach, bis er sich aufsetzen und seinen besinnungslosen

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